Heute wird es ernst, wir beginnen mit den Abstimmungen für die 'Zitronen' und den Anfang macht die "Nervensäge des Jahres 2016". Von wem ist die Poker-Community mittlerweile nur noch gelangweilt und genervt? Wer hat es übertrieben?
Natürlich ist auch hier William Kassouf zu finden, es gibt aber auch noch andere, weit weniger harmlose Kandidaten. Macht bei der heutigen Abstimmung mit und gewinnt mal eben auf die Schnelle 10 Dollar auf PokerStars!
Die Abstimmung läuft bis zum 30. Dezember um Mitternacht und ab dem 31. Dezember lösen wir auf. So, genug um den heißen Brei herumgeredet, this year’s nominees are…
Daniel Negreanu – Hat KidPoker es 2016 übertrieben?
Daniel Negreanu ist immer noch Nummer 1 der All Time Money List und bei PokerStars unter Vertrag. Leider ließ er es sich 2016 nicht nehmen, auch noch die negativsten Änderungen bei PokerStars zu rechtfertigen. Dies gipfelte in dem Statement, dass höherer Rake letztlich besser für die Spieler sei. Hä? Zudem hatte er 2015 "wahnsinnige Promotions" angekündigt, die aber dann ausblieben. Dazu sind viele davon genervt, dass Negreanu zu wirklich allem seinen Senf dazugeben muss, pokertechnisch, politisch und und und.
Griffin Benger – Der traurige "Check your Privilege"-Eklat
Klar ist es nicht unbedingt ruhig, wenn man mit Quasselstrippe William Kassouf am Tisch sitzt. Der Ausfall von Griffin Benger bei der WSOP ist aber wohl nur noch als "pathetic" zu bezeichnen. Benger war mit Aces gegen Kings von Kassouf unterwegs und währenddessen warf er Kassouf vor, "rude" und "verbally abusive" zu sein. Dazu kommt der denkwürdige Spruch "check your privillege". Eine Aussage, die beispielhaft für das Jahr 2016 steht, in dem jeder seinen "safe-space" braucht und "insta-offended" ist. Warum das alles?
Matt Marafioti – Der nervige Gag mit dem Verschwinden
Wochenlang war die Poker-Community in Sorge um Matt Marafioti, der nach einigen seltsamen und klar besorgniserregenden Tweets spurlos verschwunden war. Freunde schalteten sogar einen Privatdetektiv ein, nur um sich dann hinterher von Marafioti nach dessen Rückkehr von einem Campingtrip beschimpfen zu lassen. Dieser Stunt, den wohl auch ein pubertierendes Mädchen hätte abziehen können, qualifiziert Marafioti neben ständigem Mafia-Gepose und anderen Aktionen als Parade-Kandidaten für die Kategorie.
Sheldon Adelson – Anachronistisches Dauergenerve vom Milliardär
Sheldon Adelson ist ein Casino-Mogul vom alten Schlag und setzt sich mit viel Kapital gegen die Legalisierung von Online-Poker und Cannabis ein. Dabei verfolgt er vor allem eigene Interessen, es geht ihm beim Online-Poker in erster Linie um die Aufrechterhaltung seiner Live-Casinos. Der 28 Milliarden Dollar schwere Adelson wirkt scheinheilig, wenn er auf der einen Seite Unsummen mit Live-Casinos verdient und auf der anderen Seite nicht aufhört, vor den Gefahren des bösen Online-Glücksspiels zu warnen.
Sorel Mizzi – Komische Furz-Theorien und immer wieder Betrugsvorwürfe
Sorel Mizzi hat in der Global Poker League für die Berlin Bears gespielt, die ja bekanntlich Zweiter wurden. So weit so gut, dennoch gibt es viele in der Community, die den Amerikaner wegen diverser Betrugsvorwürfe nicht mögen. 2016 bekam er deswegen offiziell eine Sperre von PokerStars verpasst. Dazu kommen komische Interviews, in denen er über die richtigen Furztechniken am Pokertisch sinniert. Muss das wirklich sein?
William Kassouf – Der Mann, der das Speech-Play perfektioniert hat
Zugegeben: Spieler, die am Tisch labern, als gäbe es kein Morgen, gibt es zuhauf. Vor allem, wenn auf dem Klo das weiße Pulver konsumiert wird. Kassouf hat das Speech-Play aber auf ein noch höheres Level gehoben. Der Anwalt aus Großbritannien spricht unglaublich schnell und ohne Pause. Jeder Radiomoderator würde vor Neid erblassen, seine Gegner bringt er regelmäßig zur Weißglut. Wir in der Redaktion lieben ihn, wir verstehen aber, dass die realexistierende Situation mit ihm am Tisch schwierig sein kann. Gelinde gesagt.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.12.2016.