Am Table 30 beim $2,000 Buy-In Pot Limit Event # 37 habe ich folgende Hand gesehen.
Der Dealer drehte den Flop um K Q 9 . CT Law checkte seine Hand. Der Shortstack ging nach einer kurzen Überlegung mit seinen wenigen Chips all-in. Die klaren Chipleader am Tisch waren TJ Cloutier und CT Law. TJ schaute den Flop und auch CT Law unzufrieden an und foldete sein Paar 7. CT Law callte das All-in des Shortstacks und zeigte ein Pocket Pair – Q Q . Er hatte also Drilling Dame. Der Shortstack zeigte K 10 . Weiter ging es mit Turn 7 , River 7
T J sprang auf und deutete dem Dealer, er soll seine zwei gefoldeten Karten herzeigen. Der Dealer zeigte 7 7 . Hätte der Shorstack-Spieler gecheckt, hätte auch TJ mit seinem Underpair gecheckt. Am Turn hätte dann mit 7 die Schlacht der Sets QQQ gegen 777 begonnen. Das Unglaubliche wäre am River passiert. Ein Set Damen verliert gegen ein Underpair und zwar mit Runner Runner Poker.
Die mathematische Erwartung für ein solches Ereignis beim Texas Hold’em liegt unter 0,5%!!! Ich habe das mit eigenen Augen gesehen, da ich am selben Tisch saß.
Mir selbst erging es nicht so gut, aber zu viele Bad Beat Stories möchte ich auch nicht erzählen. Kurz gesagt, ich hatte einen erfolgreichen Start beim Event # 37, Pot Limit Hold’em (in den Jahren 2002, 2004 und 2005 hatte ich drei WSOP-Final Tables beim Pot Limit Hold’em), hatte ich gut Chips aufgebaut, bis folgendes passierte:
Ich war im Big Blind, alle passen, der Button limpte und das SB callte. Ich schaue in meine Karten und finde Q Q . Natürlich spiele ich Raise Pot. Der Limper am Button callt, SB Fold. Am Flop 4 8 4 . Ich spielte wieder Pot, der Limper raist und nach kurzem Überlegen callte ich nur. Sollte kein Pik am Turn kommen, würde ich all-in gehen. Am Turn kommt eine rote Blank, ich gehe all-in und der Limper callt …mit A-A.
So habe ich fast 80 % von meinem großen Stack verloren. Als Shortstack konnte ich leider nicht lange überleben.
Viele Grüße aus Las Vegas
Ivo Donev
www.ivodonev.com
Samstag 10 Uhr morgens, in 2 Stunden ist es soweit. Ich spring kurz in den Pool zum wach werden und bestell mir dann Frühstück aufs Zimmer, damit die Konzentrationsphase nicht gestört wird und so ;) Um halb 12 nehm ich ein Taxi ins Rio und mache mich aufs schlimmste gefasst. In vielen anderen Berichten liest man ja von verspäteten Starts, Chaos beim Anmelden und bei der Platzvergabe und allgemeine schlechte Organisation. Davon ist aber nichts zu sehen, und pünktlich um 12 startet der Event #38, $1500 NL Holdem.
3000 Chips bei 60min Blindlevels mit Start 25/50 versprechen zumindest einige Stunden gutes Pokerspiel. An meinem Tisch sitzen ausschließlich Amis, kein (zumindest mir) bekannter dabei. Nach 20min finde ich meine erste gute Hand: AA. In MP mach ich einen 3BB Standardraise, aber bekomme leider keine Action. Bis Ende Level 2 ereignet sich nichts Erwähnenswertes mehr, und ich gehe mit ca. 4000 Chips in die erste Pause. Die war auch nötig, den meine Blase musste dringend entleert werden. Dummerweise auch ca. 3000 andere Blasen, und so sehe ich zum ersten Mal in meinem Leben eine riesige Schlange vorm Männerklo, wohingegen das Damenklo unter akuter Besucherknappheit leidet. Sonst ist das ja bei Großveranstaltungen immer andersrum.
Dann gehts weiter in Level 3 mit 100/200. Gleich zu Beginn eine “Schlüsselhand”: UTG raist 4BB, und bekommt 3 Caller. Ich habe A7o und kann nichts anderes machen als folden. Selbst mit einem A im Flop liege ich höchstwahrscheinlich hinten. Da sind mir es die Pot Odds nicht wert, den Call mit knapp 1/4 meines Stacks zu machen. Ich muss mitansehen wie 2 Leute auf den A77 Flop Allin gehen, und ich mit der Hand meinen Stack fast vervierfacht hätte. Sehr ärgerlich, aber dennoch die richtige Entscheidung. Kurz darauf habe ich KK, bekomme aber auch hier keine Action.
Allgemein ist mein Tisch auch ziemlich brutal: wir haben 4 Shortstacks inkl. mir, 4 Bigstacks, die ungelogen laufend Monster in der Hand haben, und 2 Plätze für “Durchgangsverkehr”. Die Spieler dieser Plätze wurden ständig von den Bigstacks vom Tisch genommen. Alle 20-30 Minuten kommt ein neues Opfer. Wir Shortstacks sitzen nur da, und schütteln staunend die Köpfe.
2 Levels und wenig gespielte Hände später scheide ich kurz und schmerzlos mit A8 gegen AT preflop Allin aus und mein erster WSOP Auftritt ist somit beendet. Keine Fehler gemacht, aber die Karten waren mir heute einfach nicht wohl gesonnen. Ich fahre zurück in Hooters und verliere gleich mal $100 am Cashgame Tisch und beschließe, heute mal lieber nicht mehr zu Pokern. Auf meinem Zimmer dann: Online Pokern :D Ich qualifiziere mich für die $1000 Sunday Million mit nem DS und mache mit SNGs nochmal $1200. Es geht doch noch!! Die Million läuft jetzt gerade, bzw ist in der 2. Pause und ich befinde mich auf “443 out of 689”, ist aber noch alles offen, wie man so schön sagt.
Die nächsten Tage werde ich die Stadt ein wenig durchforsten und viel entspannen, bevor es dann nächsten Samtag mit Event #49 weitergeht. Bis dahin!
Christian
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Die Koffer sind gepackt. Sowohl der Wintermantel für die eher eskimofreundlichen Klimaanlagen in den Casinos, als auch die hochofentaugliche Sommerkollektion Marke Wüstenhitze ist verstaut, der MP4 Player entsprechend gefüllt, die Reiseliteratur sorgfältig ausgewählt. Den Freunden und der Familie nun gleich Lebewohl gesagt für die nächsten acht Tage. Morgens um 4 Uhr und ganze 3 Stunden vor dem Ablauf in die USA muss man sich aus Sicherheitsgründen bereits auf dem Flughafen einfinden, via Frankfurt geht es direkt.
Was ich erwarte? Einige neue Facetten mehr dieser ach so bunten Welt. Wärme, Wüste, Weite, Wahn, wahre Wagnisse. Wissbegierig mache ich mich auf, Eindrücke und Kontakte zu sammeln, gerade diese Welt des Pokerspiels und seine Protagonisten noch tiefer zu ergründen.
Zum Glück: passieren kann mir in Las Vegas nun fast nichts. Fliegt man nämlich mit Condor, so bekommt man bereits bei der Buchung alsgleich ein Rundumsorglos-Versicherungspaket untergeschoben, das es wirklich in sich hat. Nicht nur Reisekranken- und Reiserücktrittsversicherung, Umbuchung, Abbruch, Notruf, Gepäck, Unfall, Haftpflicht – nein auch eine Golf-Spezíal-Versicherung ist bereits in meinem Paket inbegriffen. Es kann also wirklich passieren null. Fällt der Golfkurs aus versichertem Grunde aus, bekomme ich genauso eine Entschädigung, als wenn ein Schläger beim bestimmungsgemäßem Gebrauch geht zu Bruch. Darüber hinaus, und das scheint mir beinahe das Wichtigste oder aber Kurioseste überhaupt, habe ich nun eine “Hole in one- Versicherung”, d.h. gelingt mir tatsächlich ein “Ass”, der Golfball verschwindet beim Abschlag bereits im Loch, und ich habe anschließend Maleste, aufgrund einer Siegesfeier, die ich nun ausrichten muss, so ersetzt mir meine Versicherung die Kosten für die Bewirtung (leider nur bis zu einer Höhe von 500€). Fast könnte es mich trotz meiner MS-bedingten Schwerbehinderung noch locken, mich im Golfsport zu versuchen?!
Warum aber nur gibt es ausgerechnet eine Golf-Versicherung auf einem Flug nach Las Vegas und warum nicht eine Pokerversicherung? Wahrscheinlich, weil die 500€ für eine angemessen organisierte Siegesfeier für ein Bracelet eh niemals ausgereichen (Man lässt sich ja nicht lumpen).
Ehrlich gesagt: je mehr ich darüber nachdenke: der ganze Versicherungskrams ist doof. Das Leben ist nun mal riskant, und gerade wir Pokerspieler wissen damit umzugehen. Tagtäglich trainieren wir den Umgang mit Schicksalsschlägen, und mir scheint gar langfristig ist manch ein Sieg ein viel heftigerer Beat als ein glanzlos getroffener 2-Outer des Mitspielers auf dem River, der die eigene Serie frühzeitig beendet.
Nun denn: ich hoffe, ich werde viel davon erleben. Spieler, Haltungen, Bad Beats und noch viel mehr große Erfolge. Unsere Landsleute haben bereits jetzt ganz Erstaunliches geleistet, gerade das deutsche Pokerspiel hat sicher an Respekt und Ansehen enorm gewonnen und dies gerade nicht im Sinne eines “bringt mehr davon an den Tisch”. Ich habe mir noch schnell die Route zum Grab von Stu ausgedruckt, mich über diverse Ausflugsmöglichkeiten Richtung Grand Canyon informiert und langweilig wird es wohl eh kaum werden.
Euer Stefan
Morgen, Sonntag, findet dieses Event statt und ich werde daran nicht teilnehmen !Ihr könnt dabei zum Spaß raten, warum ich mich entschieden habe, dieses Event auszulassen a) b) c) oder d)Ihr dürft ruhig einen Joker nehmen, z.B. 50-50, das Publikum fragen oder einen Freund anrufen !
a) Es gibt keine Rebuys und Addons, daher uninteressant
b) Ich bin katholisch und spiele am Sonntag nicht
c) Ich spiele kein HORSE, weil ich keine Pferde mag
d) Für 50.000,—könnte ich mir schon 2 Autos oder 1 kleine Wohnung kaufen
Also, viel Spaß beim Raten. Manche werden auch denken, zu viel Sonne in der Wüste ist auch nicht gut :-)
LG aus Vegas
Euer Sigi
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Nachdem ich Mittwoch Mittag am Pool verbracht habe, geht es am Nachmittag zu einem Fußballspiel meiner kleinen Cousine Luisa. Es ist genauso wie ich es mir vorgestellt hab: ein typisch amerikanischer Schulsportplatz mit typisch amerikanischen Eltern, die ihren Kindern beim Fußball zusehen, fast komme ich mir vor bei “Desperate Housewives”. Das ganze ist natürlich nicht negativ gemeint, ich hatte sogar richtig Spaß dabei.
Danach wurde gegrillt, viel Caipirinha getrunken, und noch viel mehr über Gott und die Welt gelabert und gelacht. War echt ein super Abend und ein guter Abschluss für meinen Zwischenaufenthalt in Rochester. Am nächsten Tag ging’s dann endlich Richtung Vegas. Hier muss ich kurz anmerken, dass die Amis es nicht schaffen pünktlich zu starten bzw zu landen. In Chicago war der absolute Rekord, als wir über eine Stunde im Flugzeug sitzen und auf unsere Startfreigabe warten. Wegen Unwetter wurden wir dann auch noch umgeleitet und landen mit 1:30 Verspätung in Vegas (1 Uhr nachts Ortszeit). Aber wenigstens geschafft! Endlich!
Einchecken im Hooters Hotel ging schnell, und so richtig müde war ich noch nicht, also was mach ich? An den Cashgame Tisch :) Hier im Hooters ist leider nur $1/$2 geboten, aber das war für den Abend genau das richtige, um zu “entspannen”. Mit $100 setz ich mich an den Tisch. Nach 2 Orbits bekomme ich meine erste halbwegs gute Hand mit A 7 im BB. UTG, ein aggressiver Spieler raist auf 12, ein Caller in MP, da gehe ich einfach mal mit. Der Flop bringt 2 4 7 und ich checke erstmal mein Top Pair. Der aggressive Spieler macht das, was er oft macht, einen hohen Bet von 30, also ca. Potsize. MP callt, und ich überlege was ich mache: callen wäre mir zu unsicher, mit folgenden Overcards weiß ich nicht, wie ich reagieren würde, also entweder Fold oder All-In. Ich setze den Aggro auf einen Bluff und den MP auf nen Draw, also gehe ich mit meinen restlichen $80 All-in, um beide zu verjagen. Beide Callen! schluck Turn und River bringen 10 J und die anderen beiden checken durch. Der Aggro deckt 5 3 auf und MP zeigt A Q . Beide Draws bekommen ihre Karten nicht und ich verdreifache somit mit der ersten Hand auf $300… NICE!
3 Stunden, wenig gute Karten, einen verpassten Flush und ein Full gegen ein höheres Full später bin ich wieder bei $100 angekommen und stehe lieber mal auf, bevor ich noch in die Verlustzone rutsche. Außerdem macht sich der lange Tag langsam bemerkbar und daher gehe ich ins Bett. Nicht aber ohne mich für das am nächsten Tag ab 10 Uhr morgens anstehende $40 +1R Turnier anzumelden, sozusagen als Mini-Warmup :)
Ausgeschlafen und mit Bacon&Eggs im Magen spiele ich dieses Turnier dann auch und habe nach 2 Stunden als 2. Chipleader (bei ca. 40 Spielern) einen unschönen Zusammenstoß mit dem 3. Chipleader: Ich bezahlen im BB einen Minraise mit 94. Der Flop bringt A94 und ich spiele 2000 an. Ein Caller, der vermutlich das A mit kleinem Kicker hat. Der Turn bringt eine T und ich setze meinen Gegner All-In, der callt sofort und deckt AT auf. Sehr ärgerlich für mich und mir bleiben nur noch 3000 Chips übrig, die ich dann mit Preflop AllIn AJ gegen AK verliere.
Nunja, jetzt gehts erst mal ne Stunde an den Pool, und danach fahr ich ins Rio um mich für das Turnier morgen anzumelden, und vielleicht schon die ein oder andere Prominenz zu sichten. Hotel ist übrigens Durchschnitt würd ich sagen, nichts allzu besonderes, aber das hab ich für den halbwegs günstigen Preis ja auch nicht erwartet. Das Bild hier ist von meinem Zimmer aus im 6. Stock, das auch leider Ausblick auf die Wüste und nicht auf die Stadt hat, aber was solls….
Na jedenfalls, heute Abend werd ich mir die Zeit noch ein bissl mit Cashgame vertreiben, und ab morgen wird’s dann Ernst, das erste Bracelett muss her ;)
Christian
Als einer von 51 Spielern kam ich mit 129.000 Jetons an den ersten Tisch. Ich habe mich erst auf 90.000 runter gearbeitet und dann wieder auf 180.000 Jetons hoch. Die meisten Pot hab ich mit reiner Strategie ohne Showdowns gewinnen können.
Alan Cunningham kam shortstaked zu uns an den Tisch und hat unglaubliche fünf bis sechs All-ins überlebt, einmal auch gegen mich. Er geht J-J-10-Q All-in. Ich calle ihn vom BB mit A-A-7-2 double suited. Im Flop kommt K-A-3. Ich habe Drilling Ass und er macht mit der letzten Karte die Straße.
Zumindest bin ich mit Andreas ins Preisgeld bekommen. Andreas ist leider gegen einen Zwei-Outer aus dem Turnier geflogen.
Ich habe dann einen Spieler, den ich eine gute halbe Stunden beobachtet hatte, UTG mit K-K-9-10 double suited gecallt. Am Button raist er 50,000 (Blinds 6,000/12,000). Alle werfen weg, ich überlege kurz und gehe mit knapp 185.000 all-in. Er überlegt keine Sekunde … und jetzt muss man sich vorstellen. was für eine bexxxx Hand er hat: K-Q-Q-2. Eigentlich hat er keine Chance gegen mich, ich weiß gar nicht wie hoch bzw. gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass er mit der Hand noch gewinnt.
Der Flop war super für mich, der Turn ebenfalls. Und mit der letzten Karte trifft er die Dame. Wahnsinn, der Pot war 370,000-400,000 Jetons schwer. Mit dem Pot wäre ich als einer der Chipleader vorn dabei gewesen und stattdessen habe ich nur noch 16.000 Jetons. Ich habe die Ruhe bewahrt und meinen Stack noch auf 100.000 ausgebaut und gegen den selben Spieler ich mit einem Paar König später nur gecallt. Auf dem Flop kommt das Ass, er spielt voll an, ich werfe weg. Letztendlich hatte ich nur noch ganz wenig Jetons, musste all-in gehen und verliere meine Hand.
So sieht es aus. Offensichtlich ist es mir noch nicht gegeben, an einen Finaltisch zu kommen.Ich habe mir aus meiner Sicht im Turnier keine Fehler geleistet und dann passiert mir so dieser eine Riesenpot.
Ich werde heute das Pot Limit Hold’em Turnier mitspielen und werde morgen natürlich wieder berichten.
Bis dahin
Euer Toni
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Wie schon von meinem Kollege Mathis Rino berichtet ,sitzen wir immer noch in der Schweiz fest! Ich schaffte es nicht mal bis zum Flughafen, da bei der Bahn auch nichts mehr lief. Also wieder schnell nach Hause, Condor angerufen,(mit den Hotline Frauen bin ich mittlerweile per du) Flug auf Sonntag umgebucht, Hotel in Vegas benachrichtigt.
Aber jetzt zum eigentlichen Thema meines Blogs: Ich habe mit Verwunderung gelesen, das man Anteilsscheine von Spielern kaufen kann, die Idee ist gar nicht so schlecht, wahrscheinlich auch nicht neu, muss aber ganz ehrlich sagen, diese Version von spekulieren kannte ich bis jetzt noch nicht.
Also da die Zeit für mich zu knapp ist, jetzt noch Anteilsscheine zu verkaufen, überlegte ich mir das Gegenteil zu machen. Ihr denkt jetzt sicher, “Achtung, was hat der Schwiezer wieder für eine Idee? “
Da es ja ein Blog Wettbewerb ist, habe ich mich entschieden, falls die Wahl auf mich treffen sollte, das Preisgeld zu je 1/3 an Kinderkrebshilfe zu spenden! (Deutschland, Österreich Schweiz) Vielleicht legt der eine oder andere Spieler oder Leser noch 1- 2 Euro drauf, denn ich bin einfach der Meinung, trotz Bead Beats, schlechtem Wetter, langem anstehen usw., wir haben ein verdammt schönes Leben und sollten die Menschen nicht vergessen, denen es nicht so gut geht!
Aber eins möchte ich festhalten: meine Entscheidung darf den Wettbewerb nicht verfälschen, gebt Eure Stimme dem Blogger mit den besten Berichten!!
So, es ist wieder mal Zeit für Svenis gratis Tipp:
Diesmal spreche ich die Leute an, die nach der WSOP noch ein bisschen länger in Amerika bleiben und zum Beispiel einen Ausflug nach Los Angeles machen, aber trotzdem noch ein bisschen Pokern wollen. Ihr alle kennt das Hustler Magazin, jetzt aufgepasst der junge Mann (Larry Flint) hat sogar sein eigenes Casino,und kein schlechtes – mit 5 Turnieren wöchentlich, aber schaut doch mal selber mal rein. http://www.hustlercasinola.com/content/nolimit.php
In diesem Casino gewann ich mein erstes Live Turnier. Das ist auch der Grund, wieso ich bis zum 6.August in den USA bleibe, aber zu erst muss ich ja mal ankommen!
Also bis bald
Euer Sven
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Ca. 300 Spieler starteten mit einem Stake von 10.000 mit Blinds von 25-50 und einem Anfangslimit von 50-100, der Zeitlevel betrug 1 Stunde. Eine gute Struktur, man hat einige Zeit, um seine Gegenspieler lesen zu lernen.
Ich hatte einen sehr schlechten Start, die ersten zwei Limits schrumpfte mein Stake auf 5500, ohne dass ich einen halben Pot zugestellt bekam, aber was noch schlimmer war – dieser im deutschsprachigen Raum auf sehr unangenehme Weise bekannte Spieler Davood Mehrmand saß an meinem Tisch und gewann noch dazu jede Hand. Ich habe persönlich nichts gegen diesen Menschen, aber die, die ihn kennen, wissen, wie anstrengend er sein kann, und das war es auch. 7 Stunden hatte ich das Vergnügen, mit ihm am selben Tisch zu spielen, mein Kopf rauchte mir, ich verlor die Lust zum Spielen, konnte sicher nicht mit 100% spielen.
Zurück zum Spiel, ich baute mein Stake auf 10.000 auf, dann wurde endlich unser Tisch aufgelöst. Mein Stake schrumpfte abermals, diesmal auf 2.500. Aber nachdem ich bei meinem letzten HORSE Turnier immer short an Chips war, gebe ich sicher kein Shortstake mehr auf. Ich kam zurück auf 12.000, musste abermals den Tisch wechseln, bekam vom Start weg gute Hände. Aber was noch wichtiger ist, ich brachte meine Hände durch und beendete diesen Tag mit 32.900.
Wir sind noch ca. 180 Spieler, mal schauen, was der morgige Tag bringt.
Euer Markus
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An dieser Stelle schreibe ich Euch nun fast täglich aus Vegas. Meine diversen Turniere, oder was so meine Kollegen treiben und sicher auch mal das Drumherum.
Aber es kommt ja wie es kommen musste, der erste Bad Beat bevor ich am Tisch sitze, nein noch besser, bevor ich im Flugzeug war.
Eines der grössten Unwetter der letzten paar Jahre oder Jahrzehnte legte den Flughafen Zürich lahm. Damit auch den Flug nach Frankfurt, wo natürlich das Flugzeug nach Vegas ausgerechnet auf mich wartete.
Die die mich kennen, wissen genau wie ich solche Sachen hasse. Bad Beats am Tisch liebe ich nicht besonders aber stecke sie locker weg, aber so was.
Ein Telefonat zu meinem Reiseberater bei Marcello’s Travel Service und der Flug wurde auf Sonntag umgebucht. Phred der ebenfalls den selben Flug gebucht hatte, ist später nach Frankfurt geflogen und übernachtet dort im Sheraton und fliegt heute über Denver nach Las Vegas.
Damit verpasse ich leider auch eines meiner Lieblingsevents, das Pot Limit Holdem. Und ebenfalls das 50’000er H.O.R.S.E. Da hätte ich gerne ein STT dafür gespielt.
Hoffe bald aus Las Vegas zu schreiben!
Euer Rino
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Die Teilnehmerzahl dürfte ca. 2500-3000 Teilnehmer sein, ich glaub die Organisatoren sind mit dem Zählen noch nicht fertig. Im Rio herrschte heute ein Gedränge und Geschiebe, sodaß ich mich entschieden habe, beim Turnier früh auszuscheiden (haha, wer’s glaubt).
Diesmal wurde mein Stack langsam aber sicher kleiner, viele Flops traf ich nicht und dann kam die beste Hand des Turniers:
Meine Hand: 9 9
Gegner: Q Q
Ich movte shortstacked vor dem Flop allin, mein Gegner bezahlte eiskalt mit nur einem Damenpaar (der hat sicher meinen Blog nicht gelesen über QQ)das Board brachte mir keine Hilfe mehr und ich konnte mal ohne Bad Beat das Turnier beenden !
Kurzes Resümee: 6. Turnier, 6. Pleite aber kein Problem für mich.Als Tennisspieler habe ich oft den 1. Satz mit 6:0 verloren und die Partie noch umdrehen können. Erst wenns 6:0 5:0 40:0 steht , dann mach ich mir Gedanken über die bevorstehende Niederlage.
LG aus LV
Euer Sigi
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Nach meinem 44. Platz am Samstag habe ich die folgenden Turniere gespielt:
– 3000$ NL
– 2500$ Shorthanded
– 550$ Extravaganza Turnier im Venetian
3000$ NL:
In den ersten 2 Stunden konnte ich durch einen erfolgreichen Semibluff meinen Stack auf 8.000 Chips ausbauen. Ansonsten passierte nicht viel. Kurz nach der Pause kam ich an einen neuen Tisch. Recht schnell bekam ich AK und callte aus dem BB einen Raise aus UTG. Button callte ebenfalls. Der Flop sah gut aus für mich: K-J-6, 2 Herzen. Ich spielte einen check / raise All-In. Leider hatte der Coldcaller 66 für ein Set. Nach dieser Hand hatte ich noch 1500 Chips übrig. Im vierten Level (100 / 200 mit 25 Ante) wurde dann ein Preflop All-In von mir gecallt. Ich hatte TT. Der Gegner AK. Turn K. Turnier beendet.
2500$ Shorthanded:
Mein Tisch war sehr aggressiv. Die preflop Raises waren groß, wurden in fast jeder Hand gemacht und häufig von vielen Spielern gecallt. Für mich lief es überhaupt nicht gut und mein Stack schmolz in Rekordtempo dahin. Nach kaum mehr als 30 Minuten hatte ich AJs und callte einen preflop Raise. Ich traf Top Pair, der preflop Raiser machte leider ein überraschendes Two Pair mit A6 und ich war raus.
550$ Extravaganza Turnier:
Hier lief es zunächst besser. Mit QQ machte ich Quads gegen KK des Gegners. Diese Hand brachte mir ein Double Up auf 20.000 ein (10.000 Startchips). Im weiteren Verlauf des Turniers konnte ich meinen Stack auf gut 30.000 Chips ausbauen. Dann bekam ich aber für mehrere Stunden sehr schlechte Karten. Durch die gute Struktur des Turniers konnte ich noch lange durchhalten. Bei Blinds von 2.000 / 4.000 kam es dann zu einem 3-Way preflop All-In. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch 20.000 Chips. Mein ATo wurde von 65o geschlagen (lol) und ich konnte nach Hause gehen.
Morgen fliege ich leider schon wieder zurück nach Hamburg. Als Student habe ich einige Prüfungen / Klausuren, so dass ich nicht länger bleiben kann.
Hanno “jjacky” Offen
Aus Las Vegas
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Nach meinen erholsamen Tagen in L.A. habe ich gestern das PLO $1.500 mit Rebuys gespielt. Los ging es um 12.00 Uhr. Fast alle Superstars, die nicht eines der anderen Turniere gespielt haben, waren bei diesem Turnier dabei. Darunter auch viele Deutsche und meine Teamkollegen Sigi Stockinger und Andreas Krause.
Schon mit dem Start des Turniers war ich zufrieden. Meine Jetons habe ich von 3.000 auf 15.000 erhöht und musste auch kein Rebuy tätigen. Im letzten Spiel vor Ende der Rebuy-Phase spielte ich gegen einen ziemlich aggressiven Spieler.
Flop: K-2-5
Ich halte ein Paar 5 in der hand, spiele von vorne an. Er macht einen Reraise, ich mache ebenfalls einen Reraise. Der Pot war schon ziemlich groß zu diesem Zeitpunkt – wir gehen beide All-in. Ich zeige 5-5-A-10 double suited, er zeigt mir K-2-6-7. Am Turn kommt eine 4, am River eine 3. Er macht Runner-Runner-Straße und gewinnt den Riesenpot.
Somit stand ich unter Zugzwang. Über 800 Rebuys waren gemacht worden. Sigi und Andreas haben zu einem Rebuy und einem Double Add-on geraten, um meine Chancen eben noch erheblich zu verbessern. Dem Rat bin ich zum Glück gefolgt.
Mit 9.000 Jetons ging es erstmal ein wenig bergab, bis ich mit einem Paar Asse verdoppeln konnte. Von da an lief es wieder gut und ich kam bei 70.000 Jetons an.
Leider hat sich Sigi später von uns verabschiedet. Als nur noch sechs Tische übrig waren, habe ich mit Drilling 9 gegen Flush Draw einen Riesenpot gewonnen und meine Jetons fast auf 135.000 verdoppelt.
Mit Erick Lindberg habe ich über drei Stunden an einem Tisch gesessen und wir haben uns gleich drei Duelle geliefert. Er hat jedes Mal gegen mich geblufft. Nur einmal habe ich bezahlt und einen großen Pot gegen ihn gewonnen. Die anderen Male habe ich meine Karten leider weggeworfen. Erick hielt mir beide Male seine Karten unter die Nase.
Andreas und ich dürften noch als einzigen Spieler aus Deutschland dabei sein, wenn ich niemanden übersehen habe. Andreas hat um die 90.000 Jetons und ich 129.500. Das müsste über dem Schnitt liegen. Es sind noch 51 Spieler im Turnier, von denen 27 ins Geld kommen werden. Die Chancen stehen nicht schlecht. Drückt uns die die Daumen.
Euer Toni
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293 Teilnehmer und 880 Rebuys ergaben ein äußerst attraktives Turnier. Leider war es für mich das 5. Turnier mit der 5. Pleite.Nach der Rebuyphase lag ich durchaus gut im Rennen bis folgende Hand passierte:
Meine Hand: 9 10 J Q
Gegner : 7 8 9 J
Flop : 9 9 2
Beide allin
Turn : 8 mein Gegner trifft einen 6outer
River : 3
Damit war die Angelegenheit für mich erledigt !Morgen gehts weiter mit einem weiteren NHL 1500,—buyin event.
LG aus LV
Euer Sigi
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Hamburg, 21.6.2007, 4:35 Uhr: In gut 2 Stunden geht mein Flieger nach Vegas. Die letzten 2 Wochen waren unerträglich, auf der einen Seite die grandiosen Erfolge der anderen, Glückwunsch hierzu an alle, auf der anderen Seite scheint Schenefeld leergefegt. Am letzten Dienstag waren bei dem Turnier ganze 12 Teilnehmer im Rennen. Gut. dass ich mich für das Cashgame im Esplanade erschienen habe, wie auch schon die gesamte Zeit. Dadurch habe ich nun einige Events bei der WSOP zumindest finanziell raus. Ins Geschehen werde ich wohl erst am 23. eingreifen, da mein Timing zum Fliegen besch…. war (1500 No Limit startet 1 Stunde bevor ich lande), evtl. werde ich vorher im Bellagio reinschauen.
Apropos ins Geschehen eingreifen, Habe mit dem Hamburger Matador Frank Koopmann eine Wette laufen, dass ich bei mindestens 1 von 3 Events in the money schaffe (wo nimmt der den Mut her, dagegen zu wetten, grins), Quote 1 zu 5, Einsatz 200 Euro, also Daumen drücken
Fred
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Ich bin heil in Rochester angekommen, obwohl die Reise schon sehr kraftraubend war. Bei den Amis ist ja immer alles XXL, alles, bis auf den Platz im Flugzeug. Im Flug von München nach Philadelphia war erheblich weniger Platz, als ich das in den innereuropäischen Flügen gewohnt war. Meine Knie stehen ständig vorne an, und an schlafen ist daher irgendwie nicht zu denken.
br>Nach 12 Stunden Klaustrophobieattacken landen wir endlich in Philadelphia. Unerwartet schnell geht es durch die Immigration und den Zoll. “What’s the purpose of your visit, sir?” – “Winning the World Series of Poker” – “Ok, welcome and good luck”. Das mitgebrachte Geld zu verzollen geht noch schneller: als der Beamte hört, wofür das Geld gedacht ist, füllt er selbst für mich das nötige Formular aus. Innerhalb 40 Minuten bin ich überall durch und am Terminal F, wo mein Anschlussflug nach Rochester startet. 2 Stunden später sitze ich im Auto und bin auf dem Weg ins lang ersehnte Bett.
Montag: entspannen! ich stehe gegen 11 Ortszeit auf, und lege mich an den Pool im Garten und stehe dort bis zum Abend nicht mehr auf (ab und zu rein ins kühle Nass). Sonnenbrand inklusive :D Pokern wollte ich eigentlich bis Vegas nicht mehr, aber am Abend hab ich dann doch noch spontan die Nightly Hundred Grand auf Pokerstars gespielt, und habe mich sehr gut geschlagen. Nur einen einzigen Fehler habe ich gemacht, der mich leider mein Tournament Live an 43. Stelle mit $460 gekostet hat :(
Heute Mittwoch werd ich wohl die meiste Zeit wieder am Pool verbringen. Heut Abend ist dann Boys-Night-Out. Mein Onkel trifft sich mit ein paar Freunden zu Bier und Fastfood und ich bin dabei. Morgen Abend geht dann der Flug nach Vegas, dann wirds spannend, denn am 23. starte ich das erste Turnier: #39, $1500 NL Holdem.
Bis dahin,
Christian
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Dieser Bericht richtet sich an alle Pokerspieler, die schon in Vegas sind oder noch anreisen werden.
Es gibt die Glückspilze, die mit ihren Frauen, Freundinnen oder beides ;–) zusammen die WSOP verbringen. Die Frauen sitzen dann Stunden lang mehr oder weniger gelangweilt da und schauen Euch beim Pokern zu, aber macht das wirklich Spaß? Wenn der Partner ins Geld kommt sicher, dann gibst ein neues Kleid oder sonst was Schönes. Aber was passiert wenn man früh ausscheidet, einen schlechten Lauf hat, an wem lässt der Mann (natürlich nicht alle) seinen Frust und die Enttäuschung aus? Da habe ich mir also die Zeit genommen und überlegt, was könnte man den Begleiterinnen als Dankeschön für die Warterei außer materiellen Dingen schenken.
Also ich bin mir fast sicher der Traum jeder Frau ist, sich ein Konzert von Celine Dion anzuschauen! Hier sind die Daten der Konzerte
The Colosseum
Caesars Palace
3570 S. Las Vegas Blvd.
Las Vegas , NV 89109
Samstag und Sonntag 23/24 Juni und vom 27-30 Juni und der ganze Juli.
Die Preise sind zwischen 115 Dollar und 252 Dollar für die besten Plätze.
Dann haben wir noch den David Copperfield im MGM mit bis zu 3 Shows täglich und der Preis ist 97 Dollar!
Aber jetzt kommt der absolute Mega Hammer für alle Frauen: In alle anderen Shows könnt Ihr mit gehen und vielleicht mal die 52 Karten gegen einen romantischen Abend tauschen, aber bei dieser Show wollen die Frauen Euch gar nicht dabei haben!
Die Chippendales sind in Town! Vom 19.Juni bis Irgendwann im September, für lächerliche 60 Dollar könnt Ihr Euren Frauen ein wunderbares Erlebnis bescheren und sie werden mit einem Lächeln in Euere Arme fallen! Oh habe ja ganz vergessen, wo die Jungs ihre Show abziehen, es ist doch tatsächlich das WSOP Hotel RIO, kann das nur Zufall sein?
Es hat noch viele andere gute Shows, von Lionel Richie bis Wayne Newton, es hat für jeden Geschmack etwas dabei!
Also, ich habe mich für Lionel Richie entschieden und einen Box Kampf, aber ich reise ja auch ohne Begleitung! Alle Shows, Datums, Anfangszeiten und Tickets könnt Ihr unter www.vegas.com ansehen und mit Kreditkarte buchen!
Also Jungs zückt die Karte und macht Eurer Liebsten ein Geschenk, denn das Leben ist zu kurz, um es nur am Pokertisch zu verbringen!
Und für die Chippendales Show gebt ihnen noch bisschen Kleingeld mit, denn Fotos kosten extra.
Nur noch 2 Tage dann bin ich auch in der Stadt meiner Träume!
Gruss
Euer Sven
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Die WSOP, wie alle großen Turniere zeichnen sich dadurch aus, dass letztendlich einer alles gewinnt, und alle anderen ihre letzte Hand verlieren. Gerade so, als könnte gerade mal ein einziger dem Tode entrinnen, während nach und nach der Rest wird dahingerafft. Sicher gibt es einige, die geben sich auch mit einer Erwähnung im HendonMob, einem Platz am Final Table oder eben ITM zufrieden. Für andere jedoch zählt hier NUR das Bracelet, der Sieg. Betreiben manche das Pokerspiel ähnlich Buchhalter, Bakchen, die die Ordnung und Rationalität lieben, akribisch die Chancen auflisten und nach Gewinn und Verlust bilanzieren, so gibt es andere, die das Pokern LEBEN. Ich bin überzeugt davon, nein ich weiß, dass wir einige davon hier beobachten dürfen und dies gespannt, voller Neugierde, zuweilen auch gerade mit Neid und Missgunst für deren Mut bzw. ihre Verwegenheit wird getan. Durchaus auch voller Respekt glaube ich, gilt es solch eine dionysische Leidenschaft nicht zu verurteilen, sondern vielmehr darüber zu staunen und es vielleicht als das eigentliche Phänomen und Prinzip zu betrachten um das es hier immer wieder auch geht. (Allen Warnungen zum Trotz!).
Vor knapp 10 Jahren hat einer von jenen “Trendsettern” diese Welt verlassen, ohne den die WSOP auch in diesem Jahr eine andere wäre? In einer Zeit, in der sich bereits die ganze Welt, und nicht mehr nur einige Vorreiter im Poker- und Spielrausch sich befinden, gilt es mir gerade jetzt daran zu erinnern, dass man IHN dieses Jahr in Las Vegas vielleicht vermisst, ständig auf der Suche nach seinen Nachfolgern, obwohl er am 8. September nun gerade einmal 54 Jahre alt geworden wäre.
Entsprechend möchte ich mir erlauben, heute an dieser Stelle im WSOP Blog Special an ihn zu erinnern, der vielleicht letztendlich doch zu einsam [welcher Pokerspieler ist (beim Spiel) nicht einsam?] trotzdem geradezu DAS Prinzip des Spielers verkörperte, um das es, – da bin ich mir sicher – auch in diesem Jahr wieder ganz grundsätzlich in Las Vegas doch geht.
Erinnern möchte ich an ihn mit einem Video, indem nicht nur Las Vegas und Stationen seiner Reise gezeigt werden, sondern auch der heutige Präsident himself darin kommt zu Wort, bzw. es verschlägt ihm letztendlich die Sprache. Ich finde, das macht ihn noch viel sympathischer, und spricht nicht gerade diese Szene Bände?
Ist man erst tot, so glaube ich spielt es (von den materiellen Interessen der Erben abgesehen) keine Rolle, ob man kurz davor broke oder Millionär.
“Ich bin nicht viel mehr als ein Tier, das man tanzen gelehrt hat durch Schläge und schmale Bissen”. spricht das Seiltänzer im Todeskampf und Zarathustra antwortet voller dionysischer Gewissheit: “Nicht doch”. “Du hast die Gefahr zu Deinem Beruf gemacht, daran ist nichts zu verachten. Nun gehst Du an Deinem Beruf zugrunde: dafür will ich Dich mit eigenen Händen begraben.”
Wie sprichwörtlich ein “Kind” hat er, “The Kid”, das Spiel gelebt und die Pokerwelt mit seinem Antlitz geprägt. Mit einer Verzückung, der ekstatischen Selbstvergessenheit, der außerordentliche Schönheit gerade des Spielers, der oft eben nicht nur erschafft, sondern gleichzeitig eben fast zwangsläufig auch zerstört. Könnte nicht gerade auch Las Vegas ganz allgemein, und die WSOP Pokerweltmeisterschaft insbesondere dafür ein Ausdruck sein für dieses Prinzip:?
“Unschuld ist das Kind und Vergessen, ein Neubeginnen, ein Spiel, ein aus sich rollendes Rad, eine erste Bewegung, ein heiliges Ja-sagen. Ja, zum Spiele des Schaffens, meine Brüder, bedarf es eines heiligen ja-sagens: seinen Willen will nun der Geist, seine Welt gewinnt sich der Weltverlorene. Drei Verwandlungen nannte ich euch des Geistes: wie der Geist zum Kamele ward, und zum Löwen das Kamel, und der Löwe zuletzt zum Kinde. Also sprach Zarathustra. Und damals weilte er in der Stadt, welche genannt wird: Die bunte Kuh.“ (Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra, 1883-85)
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.06.2007.