PartyPoker wird demnächst seine neue Software präsentieren und nach bisherigen Informationen wird diese vor neuen Features nur so strotzen. Allerdings richten sich die Neuerungen fast ausschließlich an Gelegenheitsspieler, denen das Spielen so unterhaltsam und einfach wie möglich gemacht werden soll.
Eigentlich sollte die neue Software Ende dieses Monats starten, doch im Moment sieht es so aus, als würde sich der Termin um ein paar Tage oder auch Wochen nach hinten verschieben.
Neue Features
Noch sind die öffentlich verfügbaren Informationen über die neue Software zu spärlich, um eine gerechte Beurteilung der Software geben zu können, aber es deutet Alles darauf hin, dass PartyPoker 2.0 den bisherigen Kurs des Unternehmens fortführen wird: orientieren an den Gelegenheitsspielern, Vielspieler weitestgehend ignorieren oder schikanieren.
Zu den neuen Features der Software gehören:
– komplett neue Lobby: Ein Klick zum Spielen
– integrierte Social-Network-Anbindung: Auf Facebook chatten und spielen
– Erfolge: Freispielen von Erfolgen für kleine Preise und eine Aufhübschung des eigenen Profils
Hier einige offizielle Screenshots der neuen Software:
PartyPoker 2.0 Social-NetworkPartyPoker 2.0 ErfolgeUnmut gegenüber PartyPoker
Die strategische Orientierung an Gelegenheitsspielern muss keine schlechte sein, schließlich können am Ende alle Spieler davon profitieren, wenn es regelmäßige Netto-Einzahler gibt, die aus Spaß am Spiel monatlich ein wenig Geld an den Tischen lassen.
Doch PartyPoker und Bwin haben in den letzten Monaten mit vielen Änderungen ihre treuen Kunden vor den Kopf gestoßen. Ende letzten Jahres wurde die langjährige Kooperation mit PokerStrategy aufgehoben, im März trennte PartyPoker in einem unangekündigten Update die Spieler in Fisch- und Reg-Gruppen auf, im Juni wurden die Boni für Vielspieler drastisch gekürzt und jüngst erhob der Anbieter abermals unangekündigt eine eine 3-Prozent-Gebühr auf Auszahlungen über Neteller und Skrill.
Spieler, die häufig ein- und nur selten auszahlen, bekommen hiervon natürlich wenig bis gar nichts mit, aber für die Vielspieler und Grinder, die für PartyPoker die Rake am Ende umsetzen, sind diese Änderungen substantiell und man braucht sich nicht zu wundern, wenn diese dem Anbieter in Scharen abspringen.
Wie man vielleicht nicht alles richtig aber einiges besser macht, zeigt 888-Poker. Dort bekommen Neukunden $8 ohne Einzahlung geschenkt, dafür liegt die Rake-Grenze für die meisten Spiele bei $4 statt der marktüblichen $3. Das ist eine kleine, dafür recht transparente Modifikation, die natürlich für Mehreinnahmen von 888 sorgt und gleichzeitig das Profil der Spielerbasis schärft: Wer penibel auf jedes Prozent Bonus und Rakeback achtet, wird nicht unbedingt 888 als bevorzugte Plattform wählen. Gelegenheitsspielern ist dies egal.
Probleme mit jetzigen PartyPoker–Software
Die aktuelle Software von Party-Poker wirkt optisch neben PokerStars und Full Tilt manchmal wie ein Dinosaurier, der sich in das Jahr 2013 verirrt hat. Dazu kommt, dass die Software mit beständiger Regelmäßigkeit abenteuerliche Bugs produziert.
Die Trennung von Fischen und Regs lässt sich allem Anschein nach derzeit ebenfalls umgehen – im 2+2-Forum wurde beschrieben, dass eine komplette Neuinstallation der Software dem Spieler rund 24 Stunden Aufenthalt im Fisch-Pool sicherstellt. Es gibt mehrere Spieler, die über einen langen Zeitraum fast ausschließlich im Fish-Pool spielen und dadurch überdurchschnittlich hohe Profite einfahren.
Auch Multi-Accounting wird umfangreich betrieben. Eine grandios dreiste Chip-Dumping-Hand von Multi-Accountern hat ein Forist exemplarisch im 2+2-Forum gepostet: » PTR Hand.
Es ist zu hoffen, dass PartyPoker zumindest diese Probleme mit dem Launch der neuen Software beseitigt. Ansonsten dürfte das Vertrauen in den vor acht Jahren noch größten Online-Poker-Anbieter noch weiter sinken.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 30.08.2013.