Drei Bracelet-Entscheidungen standen heute in Vegas an. Die eine machte einen Millionär, die nächste dauerte 7 Stunden und die dritte sah eine krasse Aufholjagd. Hier eine Zusammenfassung des gesamten WSOP-Tages:
Turnier #6 – Der erste Millionär dieser WSOP Saison
Der “Millionaire Maker” wurde heute entschieden. Abgesehen von dem rekordträchtigen Teilnehmerfeld (6.434 Spieler) und dem damit verbundenen für ein $1.500-Turnier astronomischen Preispool (8,5 Millionen Dollar), war der Final-Table dieses Events ein wenig unspektakulär, auch da die meisten Spieler eher unbekannt waren. Mit Dan Kelly saß zwar ein Bracelet-Sieger am Tisch, aber er schied auf Platz 5 aus.
Gewonnen hat am Ende Benny Chen – sein bestes bisheriges Ergebnis bis dato war ein 14. Platz bei der PCA 2009 – und er darf sich ab sofort Millionen-Gewinner nennen, auch wenn er am Ende die Millionen nicht zur Gänze sehen wird, da darauf Steuern abgeführt werden müssen.
Ein voller Erfolg war das Turnier auf jeden Fall, denn die WSOP hatte mit Sicherheit nicht mit mehr als 6.000 Spielern gerechnet. Am zweiten Starttag hatte man nämlich schon arge Probleme, alle Spieler überhaupt unterzubekommen.
» Zusammenfassung Turnier #6 $1.500 Millionaire Maker”No-Limit Hold’em WSOP 2013
Turnier #7 – Eine unerwartet epische Schlacht
Eigentlich war Turnier #7 ein ganz normales Massen-Turnier, wie so viele andere auch bei der WSOP. Für ein Buy-In von 1.000 Dollar kommen knapp 2.000 Spieler, tragen drei Tage lang Coinflips aus und am Ende gewinnt irgendein Ami, den man nicht kennt und von dem man nie wieder was hört.
Turnier #7 war aber anders. Ganz anders. Denn zum einen saßen diesmal ein paar bekannte Spieler am Final-Table und zum anderen lieferten sich die beiden Finalisten eine Schlacht um den Titel, die es so bei einem so günstigen Turnier wohl noch nie gegeben hat.
Geschlagene 7 Stunden und 187 Hände dauerte das Heads-Up und zwischen Matt Waxman und Eric Baldwin, wobei beide Spieler insgesamt 12 mal All-In waren. Die ersten 11 All-Ins gewann jeweils der Shortstack, womit dieses Heads-Up schon in den Bereich der statistischen Fabeln gehört. Am Ende musste leider einer der beiden verlieren und Sieger wurde Matt Waxman, der nach seinem WPT-Sieg 2011 nun schon zwei Drittel der Triple-Crown (EPT, WPT und WSOP-Sieg) geschafft hat.
» Zusammenfassung Turnier #7: $1.000 No-Limit Hold’em WSOP 2013
Turnier #8 – Die Letzten werden die Ersten sein!
8-Game für $2.500 hieß das Spiel im Turnier Nummer 8 der WSOP. Der ein klein wenig deutsche Greg Mueller – der Kanadier wurde in der Schweiz geboren und spielte in München professionell Eishockey – wurde Dritter.
Das Heads-Up zwischen Michael Malm und Steven Wolansky hatte im Anschluss ebenso wie das Duell im vorigen Turnier Potential für einen Film.
Wolansky führte, baute die Führung aus und hatte seinen Gegner schließlich an der Nase gepackt und lag mit einer 9:1-Chip-Führung meilenweit in Front. Aber zum Sieg braucht man eben alle Chips und nicht nur fast alle. Und in Folge startete Michael Malm sein Comeback und schaffte nach vier Stunden Heads-Up am Ende tatsächlich den schon so fern geglaubten Sieg.
Um vier Uhr nachts Ortszeit war das Turnier erst entschieden und entsprechend sah Malm bei der Zeremonie schon ein wenig verwirrt aus:
Michael Malm präsentiert stolz (oder eher ein wenig verschmitzt) sein goldenes Armband» Zusammenfassung Turnier #8: $2.500 8-Game
Turnier #9 – Promi-Tisch im Finale des Shootout
Das $3.000-Shootout-Turnier hat einen Final-Table gefunden. Dieser ist bunt gespickt mit mehreren namhaften Spielern. Unter anderem David “Bakes” Baker, Chris Klodnicki und Steven Silverman gewannen diese Nacht ihren Tisch und erreichten das Finale.
Der letzte Deutsche, Jan Kasten, blieb dabei leider auf der Strecke, aber immerhin hat er sich einen Min-Cash verdient.
David “Bakes” Baker | 430.000 |
Chris Klodnicki | 429.000 |
Max Steinberg | 428.000 |
Tim West | 428.000 |
Steven Silverman | 428.000 |
Simeon Naydenov | 427.000 |
Evan Silverstein | 427.000 |
Ryan Hughes | 422.000 |
Alessandro Longobardi | 421.000 |
Cliff Josephy | 419.000 |
Turnier #10 – Eric Froehlich peilt sein drittes Bracelet an
Eric FroehlichDas $1.500-Limit-Turnier sah heute den zweiten Tag. Von den insgesamt angemeldeten 645 Spielern blieben am Ende nur 19 übrig und diese dürfen morgen den Final-Table austragen. Dabei liegen über 870.000 Dollar im Preispool und der doppelte Bracelet-Sieger Eric Froehlich (Limit-Bracelet 2005 und PLO-Bracelet 2006), bei dem Name und Gesichtsausdruck irgendwie gar nicht zusammenpassen, liegt derzeit in Front.
Deutsche Spieler sucht man im Count leider vergeblich, aber wir haben ja noch ein paar Turniere, um ein Bracelet zu holen.
Turnier #11 – Tammy Tibbles hat die meisten Chips
Eben noch High-Heels-Poker-Tour, jetzt schon ChipleaderDas elfte Turnier dieser WSOP ist ein $3.000-6-Max-NLH-Turnier und am gestrigen Tag 1 meldeten sich 924 Spieler für den Spaß an. Damit wird um über 2,1 Millionen Dollar Preisgeld gespielt und 133 Spieler schafften es durch den Tag. Zahlreiche prominente Spieler sind noch im Feld, doch derzeit auf Position eins im Count liegt Tammy Tibbles.
Die Dame mit dem unterhaltsamen Namen und ohne bemerkenswerte Poker-Erfolge in der Vergangenheit konnte die meisten Chips eintüten und wird hoffentlich ihrem bislang einzigen Hendon-Mob-Eintrag – einem neunten Platz bei der High-Heels-Poker-Tour – einen zweiten hinzufügen.
Auch Chino Rheem hat sich am ersten Tag gut positioniert. Drücken wir auch ihm die Daumen, einen weiteren Cash zu landen. Vielleicht wird es dann ja mal was, mit der Rückzahlung von Rheems Schulden.
Was steht diese Nacht auf dem Programm?
– Turnier #9, das $3.000 Shootout wird entschieden. Der Final-Table dürfte aufgrund der Besetzung sehr sehenswert sein.
– Turnier #10, das $1.500 Limit-Hold’em-Turnier wird entschieden.
– Turnier #11, das $2.500 NLH-6-max-Turnier geht in den zweiten Tag.
– Turnier #12, ein $1.500 PLO-Turnier startet.
– Turnier #13, das $5.000 Stud-8-Championship startet.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.06.2013.