Der Kanadier Michael Malm war im Heads-Up des 8-Game gegen Steven Wolansky schon klinisch tot, riss das Spiel nach vier Stunden aber dennoch herum und konnte sich am Ende mit dem Bracelet krönen.
Daten Turnier #8: $2.500 8-Game
Buy-In: $2.500
Spieltage: 3
Mitspieler: 288
Preispool: $882.700
Sieger: Michael Malm
Preisgeld 1. Platz: $225.104
Verlauf des Turniers
Beim 8-Game durften sich die Spieler mit 8 Varianten auf einmal rumschlagen. Gespielt wurde abwechselnd Limit-Hold’em, Omaha/8, Razz, Stud, Stud/8 , No-Limit-Hold’em, Pot-Limit-Omaha und Triple Draw.
Nachdem in den ersten Tagen das Feld schon kräftig verkleinert wurde, traten diese Nacht die letzten 19 Spieler an, um ein Bracelet auszuspielen. Dabei waren mehrere bekannte Namen wie Greg Mueller, Chris Tryba, Robert Mizrachi, Josh Arie oder Benjamin Pollak.
Auf dem Weg zum Final-Table
Erste Aufgabe des Tages war es, den Final-Table auszuspielen. Dabei blieb unter anderem Josh Arie auf der Strecke. Im Stud-8 lief er mit Two-Pair ohne Low in Trips von Dario Alioto und musste sich mit rund 8.000 Dollar Preisgeld begnügen.
Auch Robert Mizrachi, einer der vielen Brüder des “Grinders” Michael Mizrachi, schaffte es nicht an den Final-Tisch und schied auf Rang 14 aus.
Der Franzose Benjamin Pollak wurde auf Platz 13 ziemlich böse erwischt. Ebenfalls im Stud-8 war er mit 6 2 –5 K Q 3 gegen Eric Crains 8 5 –A 6 J 3 all-in. Mit einem fertigen King-High-Flush und einem 6-Low-Draw lag er deutlich vor Crain, der einen Flush-Draw und ein 8-Low hatte. Doch mit der letzten Karte (K ) sicherte sich Crain seinen besseren Flush und die 9 bei Pollak half diesem nicht bei seinem Low. So wurde er gescoopt und war raus.
Kurz vor dem Final-Table erwischte es noch Chris Tryba auf Rang 10 und so war Greg Mueller der bekannteste Spieler am Final-Table.
Greg Mueller: Ein “halber” Deutscher am Final-TableDer Final-Table
Mueller, der 2010 zwei Bracelets gewann und früher in der deutschen Eishockey-Liga spielte, hatte am Final-Table einen guten Lauf. Mit etwas Glück nahm er im No-Limit-Hold’em mit AQo Marco Johnson mit AKo vom Tisch und war auch für den Bust von Mike Wattel zuständig. Im Omaha-8 zog Mueller sich ein besseres Low und ein besseres Paar als sein Gegner und gewann so den Pot.
Deutlich in Führung lag jedoch Steven Wolansky, der als einziger Spieler über eine Million Chips hatte. Zweiter im Count war lange Zeit Eric Crain, doch fiel er schließlich Wolansky zum Opfer. Zunächst überreichte Crain Wolansky seinen halben Stack im Stud als er eine Menge Bets gegen Wolanskys Set König verlor und dann lief er im Limit-Hold’em mit seinen letzten zwei Big Bets preflop mit A4o ins Wolanskys AKo.
Greg Mueller musste sich am Ende auf Platz 3 liegend verabschieden. Seine letzte Hand ereilte ihn im Limit-Hold’em, wo er auf einem 863–9–Turn von Steven Wolansky all-in gestellt wurde, mit T8 callte, doch sehen musste, dass er er auf dem Turn von Wolanskys A9o überholt wurde. Der River brachte Mueller keine Hilfe und so muss er sich noch ein wenig gedulden, um das nächste Bracelet einzufahren.
Heads-Up zwischen Steven Wolansky und Michael Malm
Michael Malm und Steven Wolansky im Heads-UpUSA (Wolansky) gegen Kanada (Malm) hieß im Anschluss das Duell um den Titel und Wolansky ging mit einer knappen Führung in das Heads-Up. Diese Führung baute Wolansky auch noch aus, doch dann verhedderte er sich beim No-Limit-Hold’em mit Top-Pair: Er callte preflop eine 3-Bet mit KQo und ging nach der C-Bet Malms auf einem KT9-Flop all-in. Malm hielt mit KK jedoch ein absolutes Monster und nach zwei Bricks auf Turn und River wanderte der riesige Pot in seine Richtung und gab ihm die Führung.
Matchball Wolansky
Aber Malms Führung hielt keine Viertelstunde. Wolansky kämpfte sich schnell wieder ran und gewann schließlich im Omaha-8 einen entscheidenden Pot: auf einem AT6–4–5–Board raiste Malm den Turn, setzte den River und nach Calls von Wolansky lagen am Ende über 1,3 Millionen Chips im Pot. Michael Malm hatte nur eine mäßige Hand: Q653, ein kleines Two-Pair und ein 6543A-Low. Wolansky hatte mit A642 sowohl das bessere Two-Pair als das um einen Hauch bessere 6542A-Low. Nach dieser Hand hatte Wolansky eine 9:1-Führung und das Bracelet war eigentlich nur noch Formsache.
Matchball abwehrt durch Malm!
Doch Michael Malm gab nicht einfach kampflos auf und womöglich von dem epische Heads-Up-Duell zwischen Waxman und Baldwin im kurz zuvor entschiedenen Turnier animiert, legte Malm ein Comeback auf’s Parkett. Zunächst verdoppelte er im Pot-Limit-Omaha mit KT86 an AT82 und riss sich durch aggressives Spiel im Limit-Hold’em einen riesigen Pot unter die Nägel. Damit war Wolanskys Führung auf zwei Millionen zu einer Million Chips geschmolzen.
Michael Malms Aufstieg ging in Folge weiter. Dabei zeigte der Kanadier erstaunliche Fähigkeiten, seinen Gegner auf eine Hand zu setzen: Bei No-Limit-Hold’em check-callte er auf einem A 6 5 J 4 -Board sowohl Flop als auch Turn mit 8 6 – einem ziemlich lausigen Third-Pair. Als Wolansky ihn auf dem River effektiv all-in setzte, benötigte Malm eine Menge Zeit und Mut, um am Ende ein drittes Mal zu callen. Er lag damit goldrichtig, denn Wolansky hatte nur K 7 – einen nackten Bluff. Nach dieser Hand hatte Michael Malm eine deutliche 4:1 Führung und damit das Spiel auf den Kopf gestellt.
Malm verwandelt seinen Matchball
Im Anschluss konnte Steven Wolansky zwar noch einmal aufdoppeln, doch danach ging es nur noch bergab mit ihm. Er halbierte seinen Stack beim Razz als er mit einem T9-Low knapp gegen Malms T8-Low unterlag und am Ende ging beim Pot-Limit-Omaha alles in die Mitte. Malm hatte mit ATT9 gegen KQT9 die marginal bessere Hand, zog sich einen Flush auf dem River und sicherte um 4 Uhr nachts Ortszeit und nach über 4 Stunden Heads-Up das Bracelet. Herzlichen Glückwunsch!
Michael Malm – Sieger nach einer langen Schlacht und nachdem er schon 9:1 zurücklagEndergebnis Turnier #8: $2.500 8-Game
1. | Michael Malm | $225.104 |
2. | Steven Wolansky | $139.034 |
3. | Greg Mueller | $89.673 |
4. | Eric Crain | $64.975 |
5. | Michael Hurey | $47.771 |
6. | Dario Alioto | $35.634 |
7. | Mike Wattel | $26.966 |
8. | Marco Johnson | $20.699 |
9. | Travis Pearson | $16.118 |
10. | Chris Tryba | $16.118 |
11. | Randy Ohel | $12.728 |
12. | Chris Reslock | $12.728 |
13. | Benjamin Pollak | $10.186 |
14. | Robert Mizrachi | $10.186 |
15. | Josh Arieh | $8.262 |
16. | Darryl Herrick | $8.262 |
17. | Septimu Popescu | $6.796 |
18. | Christopher Wolfe | $6.796 |
19. | Mike Kim | $6.796 |
20. | Christopher Vitch | $6.796 |
21. | James Van Alstyne | $6.796 |
22. | Rostislav Tsodikov | $6.796 |
23. | Andrey Zaichenko | $6.796 |
24. | Joe Cassidy | $6.796 |
25. | Grzegorz Derkowski | $5.702 |
26. | Glenn Cozen | $5.702 |
27. | Blair Rodman | $5.702 |
28. | Mathew Cherackal | $5.702 |
29. | Steve Hohn | $5.702 |
30. | Tobias Hausen | $5.702 |
31. | Robert Campbell | $5.702 |
32. | Alexey Makarov | $5.702 |
33. | Don Nguyen | $4.784 |
34. | Andy Bloch | $4.784 |
35. | John Cernuto | $4.784 |
36. | Colin Wickersheim | $4.784 |
37. | Jason Gola | $4.784 |
38. | Mohsin Charania | $4.784 |
39. | Kyle Bowker | $4.784 |
40. | Neal Friets | $4.784 |
Bilder: pokernews.com
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.06.2013.