Vergangenes Wochenende habe ich endlich wieder die Zeit gefunden ausgiebig zu pokern. Denn im Zuge meiner Tätigkeit als Foren-Moderator beim Poker Institut habe ich mit den anderen Mods einen Wochenendtrip ins schöne Wien unternommen.
Über das Montesino Poker & Entertainment – Card Casino haben wir ein komplettes Paket inklusive Übernachtungen im nahe gelegenen Roomz Hotel, Flughafentransfers, Frühstück und einem Turnier-Buyin gebucht. Wir sind alle am Freitag angereist und wurden vom Flughafen zunächst direkt ins Montesino gefahren, wo zunächst eine kleine Führung anstand.
Der Teil der Gruppe, der schon früh am Morgen ankam, musste leider einige Stunden am Flughafen auf den Transfer warten, da es offenbar Probleme bei der Organisation gegeben hatte. Ich hatte jedoch mehr Glück und saß schon Minuten nach meiner Landung in einem geräumigen Fahrzeug einer deutschen Qualitätsmarke auf dem Weg zum Card Casino.
Das Turnier, welches zu unserem Paket gehörte, fand bereits am selben Abend um 19.00 statt. 56€ Buy-in, 10.000€ garantierter Preispool und 25 Minuten Blindlevel bei einer (wie sich noch rausstellen sollte) sehr fairen Blindstruktur, verhießen eigentlich ein sehr angenehmes Turnier. Leider war ich als erster unserer Gruppe schon zu Beginn des zweiten Levels auf dem Weg zum Cashgame. Hauptursache für mein Ausscheiden war ein einzelner Spieler, der in den vielleicht 20 Händen bis dahin gegen starke Hände von mir jeweils auf Turn oder River vier Mal eine Straße oder einen Flush zog. Zwar war er dabei so offensichtlich, dass ich ihn nie komplett ausgezahlt habe, aber vier Mal ein Viertel des Stacks reicht dann halt auch…
An den Cashgame-Tischen allerdings gefiel es mir sehr gut. Zunächst spielte ich am neu eröffneten zweiten Pot Limit Omaha Tisch der als “Must Move” für das Main Game konzipiert war. Das bedeutet, dass immer wenn am ersten PLO Tisch ein Platz frei wurde, einer von diesem Tisch dorthin umziehen muss, was sicherstellt, dass das Main Game immer voll besetzt ist. Eine sehr angenehme Sache, wie ich finde. Gespielt wurde mit einem einzigen 2€ Blind und einer Time-Charge von 5€ pro halber Stunde, statt einem Rake. Nur 1€ für die Bonus-Hände und Jackpots wurde an jedem Flop entnommen.
Insgesamt liefen am Freitagabend etwa 10 Cashgame-Tische, die meisten davon 1/2€ No Limit Hold‘em. Die Gegner habe ich dabei als sehr loose und im Großen und Ganzen auch nicht als außergewöhnlich stark empfunden. So konnte unsere Gruppe als Ganzes betrachtet das Wochenende auch mit einem ordentlichen Plus beenden.
Der Turnierbereich des Montesino WienBesonders angetan hat es mir das Turnierangebot. Am Samstag um 17.00 Uhr startete zum Beispiel ein 220€ Deepstack-Turnier, das auf zwei Tage ausgelegt war. Ein solches Turnier zu diesem Preis kann man in Deutschland lange suchen. Zumal die Blindstruktur im Montesino wie erwähnt sehr spielerfreundlich ausgelegt ist. Das gilt offenbar auch für alle angebotenen Turniere, denn selbst das “Freeroll” Rebuy Turnier am Sonntag hatte eine angenehme Struktur, wenn man den Preis bedenkt. Den ersten Stack bekommt man quasi geschenkt (man zahlt nur 4€ Buyin Fee) und für jeweils 10€ bekommt man beliebig viele Re-buys und ein Add-on nach der ersten Pause. Diese findet nach drei Levels statt, welche jeweils 30 Minuten dauern. Während der Pause gibt es dann sogar noch Kaffee und Kuchen umsonst. Zwar werden nach der Pause die Blindlevel auf 15 Minuten verkürzt, da es aber von da an ausschließlich moderate Erhöhungen der Blinds gibt, ist das in meinen Augen zu verkraften.
Im Re-buy-Turnier konnten dann auch drei von den sechs Jungs in unserer Gruppe cashen. Ich habe dabei von dem Deal für den Bubble-Boy profitiert, nachdem mein Push mit 8 9 von Jx Jx gecallt wurde. Ein weiterer wurde Siebter und unser Held hat in einem Deal der letzten drei Spieler knapp den Sieg mitnehmen können.
Alles in Allem hat mir das Montesino und die Stadt Wien sehr gut gefallen und ich denke nicht, dass ich zum letzten Mal dort war.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.10.2009.