Ab heute wird Mark für PokerOlymp aus Wien berichten. Er vertritt neben Doropoker auch das German Poker Magazine und wird während der EPT Wien seine Eindrücke wiedergeben und uns mit Fotos versorgen. Viel Spaß beim Lesen!
Ein grausam langer, verhangener und „feuchtbisdurchfrorener“ erster Tag in der Card-Casino-Stadt Wien neigt sich dem Ende. Keine Ahnung wie man das sonst nennen sollte. In diesem Zusammenhang brachte mich ein Kollege heute auf das Video “Winterzeit in Wien” von Hape Kerkeling. Achtung, das Ding dauert 4 Minuten und wer heute überhaupt keinen Humor frühstücken konnte, der sollte das Video einfach auslassen.
Das Wetter passte übrigens vorzüglich zum aktuellen Bild der Stadt. Gebäudekünstler Christo scheint sich hier ausgetobt zu haben, denn man findet ein verhülltes Gebäude nach dem anderen – Wien = Baustelle. Während sich die Highlights der Stadt derzeit verstecken, strahlen an jeder Ecke die Pavillons der Brühwürstel-Mafia. Die Bestellung einer solchen gleicht in etwa einer Döner-Bestellung: MIT scharf oder OHNE. Zum Frühstück bestellte ich also: Brühwürstel OHNE scharf mit SÜSS und Semmerl, wobei hier Brühwürstel eher wie Krakauer schmeckt.
Zwischenfazit bis hierher: Alles perfekt, um im Warmen zu Pokern.
Während der letzten Tage las man immer wieder davon, dass die EPT unter extremen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden soll. Davon ist nichts zu merken. Das Sicherheitspersonal agiert hier wesentlich unauffälliger als in Berlin. Während der Aufbauarbeiten waren überhaupt keine Securities zu sehen, so dass wir ungestört die Location vor Startup sichten konnten. Etwa 4 Stunden vor Öffnen des Check-ins stapelten sich die Tische noch im Kursalon und man entwirrte Kabel. Leider fand ich nirgends einen Chipkoffer.
Gegen 15 Uhr konnte man dann schließlich ins Casino einchecken. Der Clou: Man konnte sich fortan für alle Turniere der Woche durchgängig registrieren. Die Spielerschaft trudelte verteilt über den Nachmittag ein und lange Warteschlangen gab es demnach nicht. Daumen hoch! Man erinnere sich noch an Berlin, wo man erst eine Stunde vor jedem Turnier einchecken konnte. Man merkt, dass Pokerstars hier offensichtlich in keinster Weise die Zügel in der Hand hält und das CCC mit seinen Erfahrungen auftrumpfen kann. Der große Andrang fehlte gestern jedoch insgesamt. Während sich im Mega-Satellite etwa 280 Spieler einfanden, spielten später knapp 80 das Turbo, was einige freie Tische bedeutete – Schade!
Der Kursalon als Austragungsort der EPT Wien
Was zum Vormittag noch nicht zu sehen war, stand nun also an seinem Platz. Ziemlich eindrucksvoll schnitt dabei die Cash-Game-Area über dem Kursalon ab. Allein schon der Aufgang über den roten Teppich, vorbei an zahlreichen prunkvollen Leuchtern macht Spaß und animiert dazu, mal ein paar Hunderter einzutauschen. Man wird sehen, wer sich alles in den nächsten Tagen dort tummeln wird.
Überzeugend ist auch das Rahmenprogramm und die moderaten Preise. So kostet ein Bier zumindest keine 5 Euro und das stilvoll eingerichtete Restaurant überzeugt völlig. Das Wiener Schnitzel (es werden gleich zwei serviert) mit ordentlicher Beilage kostet 16 Euro. „Passt scho“ und rein damit. Zufrieden und wohlgenährt konnte ich später sogar selbst Pokern und am Ende war ein Platz 13 im Turbo ein gar nicht so schlechtes Ergebnis.
In den nächsten Tagen stehen für mich neben eigenen Turnieren ein paar Interviews und Besuche in den CCCs Prater & Simmering sowie im Montesino an. Freut Euch auf ein paar Eindrücke – abseits und von der EPT.
Fazit: Wien ist derzeit 100% Poker bei Schmuddelwetter!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 26.10.2010.