Jay Farber ging zwar mit eine Führung in das finale Heads-Up der WSOP 2013, doch am Ende war er gegen Ryan Riess machtlos. Hier ein Abriss der zentralen Hände dieses Duells (die erste ausgetragene Hand war Nummer 172 dieses Final-Tables):
Hand #191: Ryan Riess rivert Trips und geht in Führung
Blinds: 500k / 1.000k
Mit 7x 4x raiste Farber vom Button auf 2.000k, Riess reraiste mit Ax Kx auf 5.000k. Flop: A 8 4 - Mit Top-Pair spielte Riess 5.000k an, Farber callte. Auf dem 7 –Turn machte Farber Two-Pair und nach Riess’ Check spielte Farber 8.200k an. Riess callte. Das A auf dem River gab Riess wieder die Führung und so spielte er 15.000k an. Farber entsorgte seine Hand.
Danach hatte Ryan Riess die Führung im Turnier übernommen.
Hand #195: Eiskalter Bluff Farbers
Blinds: 500k / 1.000k
Mit Q 7 raiste Riess vom Button auf 2.500k und Farber callte mit 6 5 . Flop: 7 3 3 . Riess spielte 3.000k mit seinem Top-Pair an und Farber callte mit dem Gutshot. Auf dem 2 –Turn spielte Riess weitere 5.000k an, doch jetzt check-raiste Farber auf 13.450k. Nach etwas grübeln callte Riess den Raise.
Jay Farber feixtAuf dem 9 –River folgte die letzte Salve von Farbers Bluff: 24.500k – damit lagen über 65 Millionen Chips in der Mitte, gut ein Drittel aller im Spiel befindlichen. Jetzt entsorgte Riess sein Paar und Farber holte sich kurzeitig die Führung zurück.
Hand #204: Monster-Pot für Riess mit einem Overpair
Blinds: 500k / 1.000k
Während die Chipcounts bis hierhin noch ausgeglichen waren, war Hand #204 ein entscheidender Wendepunkt im Turnier.
Mit Jx Jx brachte Riess preflop einen Reraise auf 5.000k. Farber brachte darauf eine 4-Bet auf 8.800k und Riess callte. Auf dem 8 4 3 –Flop ließ Farber eine weitere 6.700k–Bet folgen und auch auf dem 2 –Turn ließ er nicht locker und spielte weitere 13.600k an. Riess callte und somit lagen fast 60 Millionen Chips im Pot. Den 7 –River checkte Farber schließlich und nachdem Riess es ihm gleichtat, war sein Overpair im Showdown gut.
Danach ging es mit Jay Farber rapide bergab. Farber hatte nach dieser Hand noch knapp 60 Millionen Chips, aber in den folgenden 24 Händen verlor er davon rund 40 Millionen, denn von diesen 24 Händen gewann er grade mal 7, eine Hand wurde geteilt und 16 Hände gingen an Riess.
Hand #225: Ein Beispiel für Riess Kartenglück
Blinds: 500k / 1.000k
Exemplarisch für den Anti-Lauf von Jay Farber sei diese Hand beschrieben: Farber hatte nur noch 30 Millionen Chips und fand im Big Blind 99 – ein Monster bei diesen Stacks. Riess hielt auf dem Button A6o und raiste. Farber reraiste auf 5.000k und Riess callte. Flop: AKQ. Damit checkten die Spieler alle Setzrunden und natürlich war Riess’ Top-Pair im Showdown gut.
Riess beim All-InHand #229: Glück beim ersten All-In Farbers
Blinds: 500k / 1.000k
Das erste All-In gab es in Hand #229. Farber hatte nur 18 Big Blinds und callte mit J 10 einen Preflop-Min-Raise von Riess. Dieser hatte ihn mit K 10 dominiert und traf auch noch Top-Pair auf dem Flop: K Q 5 . Riess spielte 2.500k an und Farber brachte einen Check-Raise-All-In auf 16.300k. Riess callte das All-In und war damit einen 8-Outer vom Sieg entfernt. Doch auf dem Turn kam mit der 9 eines der Outs von Farber an und die Q auf dem River änderte nichts mehr.
Damit konnte Farber verdoppeln und kurzzeitig ein wenig Momentum zurückgewinnen. Aber diese Hand sollte fast die einzige sein, in der Jay Farber mehr Glück als sein Gegner hatte.
Hand #234: Die Hand des Turnier: Ein Monster-Hero-Call
Blinds: 600k / 1.200k
Ryan RiessFolgende Hand war die wohl schönste des gesamten Heads-Ups. Ryan Riess war wohl ob des kurz zuvor verlorenen All-Ins noch ein wenig neben der Spur und levelte sich in einen immensen Hero-Call:
Mit 9 7 brachte Farber einen Raise auf 2.500k preflop und Riess callte mit Q J . Flop: K 3 2 . Riess checkte-callte mit Dame-hoch eine 2.800k-C-Bet und auf dem 9 –Turn bekam er zur Belohnung einen Gutshot. Wieder spielte Farber an, 6.000k, und wieder callte Riess. Mit der 3 auf dem River kam Farbers Flush-Draw an und und er spielte 13.000k in den 23.000k-Pot.
Riess schlug mit seinem Dame-hoch hier überhaupt nichts außer einem Bluff – und selbst dieser hätte kein Ass-hoch-Bluff sein dürfen. Dennoch callte er die River-Bet und zahlte Farber aus.
Danach stand es im Count 70.000k (Farber) zu 120.000k (Riess), doch sollte es hernach wieder nur noch in Richtung Riess gehen.
Hand #246: 5-Outer für Riess
Blinds: 600k / 1.200k
Der endgültige Wendepunkt von Farbers Aufschwung kam mit Hand #246 dieses Final-Tables: Mit J 10 raiste Farber auf 2.500k und Riess callte mit A 8 . Flop: J 8 6 – ein eigentlich perfektes Setup für Farber: er hielt Top-Pair, sein Gegner Second-Pair mit einer Overcard. Farber spielte 3.000k an und Riess callte. Doch der Turn gab Riess mit dem A die Führung. Unbeeindruckt von dem Ass spielte Farber weitere 5.600k an, doch Riess ließ nun einen Check-Raise auf 13.000k folgen. Mit der Einsicht, wohl geschlagen zu sein, foldete Farber sein Paar.
Ryan Riess und ein 5-Outer auf dem Turn49 Millionen Chips blieben Farber noch nach dieser Hand, doch es sollten keine mehr dazukommen, denn von den folgenden 15 Händen konnte er nur noch 4 gewinnen, alle anderen gingen an Riess.
Hand #261: Aus und vorbei für Farber, Sieg für Riess
Blinds: 600k / 1.200k
Nachdem er in den letzten 14 Händen 35 Millionen Chips abtreten musste, blieben Jay Farber zum Start von Hand #261 nur noch gut 14 Millionen übrig. Diese stellte er als 3-Bet-All-In preflop mit Q 5 in die Mitte und Ryan Riess hatte mit A K einen denkbar einfachen Call.
Das Board brachte J 10 4 3 4 und damit stand der Sieg für Ryan Riess fest. Jay Farber nahm’s sportlich, gratulierte seinem Gegner und dürfte mit einem Preisgeld von 5,2 Millionen Dollar auch ganz zufrieden sein.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 06.11.2013.