Die Pokerwelt ist kein Ponyhof und auch in diesem Jahr gab es mehrere Zwischenfälle, die irgendwo zwischen ärgerlich und empörend anzusiedeln sind. Im Rahmen unserer PokerOlymp-Awards vergeben wir auch dieses Jahr wieder ein Zitrone an das größte Ärgernis des Jahres.
Heute stellen wir die ersten drei von neun Ärgernissen vor. Die Abstimmung ist unten zu finden und mit einem kleinem Gewinnspiel verbunden.
Jens Kyllönens gehackter Rechner bei der EPT Barcelona
Im Rahmen der EPT Barcelona verschaffte sich im Hotel Arts Barcelona ein Unbekannter Zutritt zu dem Zimmer der Highstakes-Spieler Jens Kyllönen und Ignat Liviu und entwendete deren Laptops. Wenig später tauchten die Rechner wieder auf, doch sofort kam der Verdacht auf, dass jemand einen Trojaner auf dem Rechner installiert habe.
Dieser Verdacht bestätigte sich einige Monate später als Kyllönen seinen Rechner von F-Secure überprüfen ließ. Genau zum Zeitpunkt seines Aufenthalts in Barcelona wurde ein Remote Access Trojan auf dem Rechner installiert, welcher es erlaubt, den Rechner aus der Ferne zu steuern und Bildschirminhalte zu lesen. Über einen solchen Trojaner wäre es zum Beispiel möglich, die Karten des auf dem infizierten Rechner Spielenden zu sehen und sich so einen massiven Vorteil zu verschaffen.
PokerStars als Ausrichter des Turniers und das Hotel wurden sofort informiert, doch die Untersuchungen wurden nach Aussage von Kyllönen undurchsichtig und schlampig durchgeführt. Insbesondere wurde die Polizei nicht informiert, obwohl Kyllönen dies mehrfach forderte und auch PokerStars zwischenzeitlich bekannt gegeben hatte, den Fall den lokalen Behörden weitergereicht zu haben.
Das Sicherheits-Team von PokerStars hat laut Kyllönen zwar einen deutlichen Verdacht, wer der Täter sei und hat die Behörden des Heimatlandes des Verdächtigen informiert, doch bis heute wurde der Fall nicht zum Abschluss geführt.
Wiederholte Razzien von Pokerrunden
Razzia in Köln
In Home-Game-Runden, Sportclubs oder etwas zwielichtigeren Kaschemmen um echtes Geld spielen, kann in Deutschland gerne eine unliebsame Begegnung mit der Polizei und ein Strafverfahren zur Folge haben.
Glücksspiel ist in Deutschland außerhalb der staatlichen Kasinos verboten und entsprechend muss man konstatieren, dass der Staat nur seiner Pflicht nachgeht, wenn er lokale Pokerrunden hochnimmt. Ob Mittel und Zwecke allerdings immer im richtigen Verhältnis stehen, darf bezweifelt werden, wenn es sich bei den durch Razzien beendeten Turnieren nur um bessere Sachpreisturniere handelt.
Dieses Jahr wurden unter anderem Pokerrunden in Köln, Aschaffenburg, Linz und nochmals Köln von der Polizei besucht.
Neue Enthüllungen im Fall Ali T.
Ali Tekintamgac
Der Skandal um Ali Tekintamgac ist schon ein paar Jahre alt. 2010 wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Betruges bei der Partouche Poker Tour eingeleitet. Der Vorwurf lautete, er habe sich über einen Komplizen via Handzeichen Informationen über die Karten seiner Gegner verschafft.
In diesem Jahr wurden auch die deutschen Behörden aktiv und seit Ende September ist Ali Tekintamgac in Untersuchungshaft. Vorgeworfen werden ihm mehrfacher Betrug bei Poker-Turnieren über gezinkte Karten.
Ebenfalls verwickelt in den Betrug soll Kadir Karabulut sein. Die Beiden tauchten regelmäßig gemeinsam bei Pokerturnieren auf und auch Karabulut wird des Betruges verdächtigt. Kadir Karabulut ist seit dem März dieses Jahres verschwunden und es ist nicht bekannt, ob er sich womöglich abgesetzt hat oder ihm etwas zugestoßen ist. Im September berichtete Aktenzeichen XY über das Verschwinden Karabuluts, doch bis heute ist sein Verbleib nicht geklärt.
Weitere Ärgernisse und Skandale
Insgesamt haben wir neun Ärgernisse für eine Zitrone nominiert – die weiteren stellen wir in den nächsten Tagen vor. Aber schon ab jetzt kann für diese abgestimmt werden.
Gewinnspiel
Als klitzekleines Dankeschön an unsere Leser verbinden wir die Abstimmung mit einem kleinen Weihnachtsgewinnspiel: Jeden Tag (vom 8. bis zum 23. Dezember) verlosen wir unter den Abstimmungen einmal zehn Dollar auf PokerStars. Gebt dafür einfach euren PokerStars-Nick an und dem Sieger werden die $10 transferiert.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 16.12.2013.