Letzte Woche gab PokerStrategy bekannt, dass in Zukunft die Events für die Black Member entfallen, auch die maßgeschneiderten Anzüge und andere Privilegien wird es nicht mehr geben. Die Community ist deswegen in Aufruhr, seit Tagen explodieren die Threads auf PokerStrategy und Twoplustwo.
Hauptkritikpunkte
Die Hauptkritikpunkte sind, dass PokerStrategy über Jahre hinweg sehr viel Geld an den getrackten Accounts der Mitglieder verdient hat und nun – teilweise sogar rückwirkend – Privilegien streicht.
Schon beantragte, maßgeschneiderte Anzüge werden nicht vergeben, da sie nur auf bereits ausgebuchten Events zu haben sind, diverse Event-Tickets verfallen einfach. Dazu werden in den Foren bei Strategy allzu kritische Member gebannt und Threads geschlossen.
So äußerte sich beispielsweise ein betroffener Black Member: “Ich bin vor 4 Wochen BM geworden und 5 Stunden vor eurer Bekanntgabe bzgl. der Abschaffung eurer Gegenleistung wurde mir noch per Ticket bestätigt, dass es zusätzliche Events mit voraussichtlichem Schneiderservice geben wird.”
Probleme bei der Kündigung der Mitgliedschaft
Nach dem Grundsatz der Privatautonomie könnten die verärgerten Mitglieder jetzt theoretisch sagen: Ich mache nicht mehr mit, melde mich von PokerStrategy ab und fertig.
Leider ist das nicht so einfach, das Rake der Spieler fließt nämlich auch nach Beendigung der PokerStrategy-Mitgliedschaft weiter an die Seite.
Einige User haben deswegen PokerStars angeschrieben, das Unternehmen hat bestätigt, dass die einmal auf PokerStrategy getrackten Accounts nicht mehr ‘ungetrackt’ werden können. Auch die Löschung des bestehenden PokerStars-Accounts und Öffnung eines neuen könne das Tracking nicht beseitigen.
PokerStartegy Affiliate-Link “immer vorrangig”
Hier ein Auszug aus einer Mail von PokerStars an einen User, der diese auf Twoplustwo veröffentlicht hat:
“Wir entschuldigen uns für die schlechten Erfahrungen, die Sie mit PokerStrategy gemacht haben. Unglücklicherweise bestehen Marketing-Agreements mit den Websites, die unsere Seite promoten, die es verbieten, den Affiliate-Link von ihrem Account zu löschen. Darüber hinaus ist es nicht möglich, Ihren bestehenden Account bei PokerStars zu löschen und zwecks Löschung oder Änderung des Affiliate-Links einen neuen zu eröffnen. Der ursprüngliche Affiliate-Link im Original-Account wird immer vorrangig sein.”
Was können die verärgerten Spieler tun?
Jetzt denken einige Mitglieder darüber nach, die Löschung der Affiliate-Links juristisch zu erzwingen bzw. entsprechende Ansprüche auf Löschung herzuleiten. Hierbei berufen sie sich hauptsächlich auf die von PokerStars aufgestellten Regeln für die Affiliate-Seiten. Hier heißt es beispielsweise:
“Rational behält sich das Recht vor, alle Provisionen im Hinblick auf einen möglichen Betrug durch den Partner oder den Qualifizierten Spieler zu überprüfen. Für den Fall, dass Rational begründet annehmen kann, dass es in Bezug auf die Provision zu einem Betrug gekommen ist, hat Rational das Recht, die Provisionszahlung zurückzuhalten oder einen entsprechenden Betrag von zukünftigen Provisionszahlungen abzuziehen.”
Ob das Verhalten von PokerStrategy tatsächlich als Betrug im Sinne der Klausel zu werten ist, ist jedoch fraglich. Dazu kommt die Schwierigkeit, derartige Ansprüche auf internationaler Ebene juristisch durchzusetzen. Es wird sich zeigen, wie der Streit um die Black Member weitergeht.
Wichtige Links zum Thema PokerStrategy
>> Wohin geht’s, PokerStrategy? – Ein Kommentar
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 24.02.2015.