Tag 1C des Main Events ist “in den Büchern” und wieder haben sich mit über 2.300 Spielern weit mehr als erwartet angemeldet. Dass die Marke von 6.494 Spielern aus dem Vorjahr morgen fällt, ist fast sicher. 1.600 Spieler überlebten den Tag und werden wiederkommen, um den Traum vom Sieg beim Main Event zu leben.
Es war Joe Cada, der Sieger des Vorjahres, der die berühmten Worte “shuffle up and deal” sprach. Danach ging es zur Sache. Im Laufe des Tages ist viel passiert und man weiß im Prinzip gar nicht, wo man beginnen soll.
Fangen wir mit dem Einzug von Phil Hellmuth in den Amazon-Room an. Jedes Jahr das gleiche Spektakel, er war schon Gladiator (oder war es Caesar? – egal), NASCAR-Fahrer und es ging ihm halt immer um Aufmerksamkeit. Diesmal kam Hellmuth (natürlich zu spät, wie ein Schulmädchen, dass ein neues Kleid trägt damit es auch ja alle sehen) als MMA-Kämpfer im Seidendress, begleitet von Hip-Hop-Tänzerinnen, die Bracelets hochhielten. Es waren übrigens nur 10 und nicht 11, was sich später als böses Omen herausstellen sollte.
Ungefähr fünf Stunden später war Phil Hellmuth dann auch draußen und der Traum vom 12. Bracelet für dieses Jahr ausgeträumt. Mit Pocket-Jacks war der Poker-Brat bei seinem All-in gegen Pocket-Queens und Ace-King unterwegs. Als die Dame auf dem Flop kam, war klar, dass Hellmuth gehen musste. Er gab Autogramme und ließ sich noch gefühlte 15 Stunden lang feiern. Wenigstens ging das Ganze diesmal ohne Gejammer über die Bühne.
Auch für Tom “durrrr” Dwan kam das Turnier-Aus. Gerade für ihn war dieses Ausscheiden extrem teuer, hat er doch seine letzte Chance auf ein Bracelet bei dieser WSOP verspielt und damit zig Prop-Bets verloren. Naja, den Main Event zu gewinnen, ist schließlich auch kein Pappenstiel. Am Ende ging der ganze Rest seines Stacks auf einem Board mit 10 8 J in die Mitte und er zeigte 10 J für Two-Pair. Er war gegen Q J unterwegs, der Turn war mit 6 noch gut, der River besiegelte mit 9 aber sein Schicksal und gab seinem Gegner die Straight. Traurig verließ Dwan den Saal.
Charlotte RocheQuelle: pokerstarsblog.de
Für die sympathische Skandalautorin Charlotte Roche lief Tag 1C ebenfalls sehr besch… und sie musste das Feld vorzeitig räumen. Zuvor hatte sie einen Großteil ihrer Chips verloren, als sie es mit einer einem gefloppten Set-Achten versäumte, ihre Hand zu verteidigen und am Ende gegen einen geriverten Nut-Flush unterlag.
Chipleader nach Tag 1C ist Mathiu Saurio, der knapp 170.000 Chips eintüten konnte. Gleich dahinter mit 163.700 Chips kommt der berühmt-berüchtigte Johnny “Orient Express” Chan, der das Main Event 1987 und 1988 “back to back” gewann. Eine tolle Leistung des Altmeisters.
Bester deutschsprachiger Spieler nach Tag 1C ist Fabian Geisel mit 115.000 Chips, gefolgt von Sebastian Panny mit 110.000 Chips. Dimitri Hefter liegt mit 75.000 Chips noch gut im Rennen, ebenso wie Peter Bosen mit 67.000 Chips.
Morgen gibt es den letzten Starttag 1D und man wird sehen, wie viele Spieler es unter dem Strich sein werden. Vielleicht klappt es ja nach der Enttäuschung für Deutschland bei der WM und bei der bisherigen Braceletverteilung im Main Event…
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 08.07.2010.