Die Vorentscheidung bei den October Nine ist gefallen, und eines ist nach dem achten Turniertag sicher: Der neue Pokerweltmeister wird ein US-Amerikaner sein. Mit dem Ausscheiden von Russell Thomas als Viertplatziertem stehen Greg Merson, Jesse Sylvia und Jacob Balsiger als Kandidaten fest, die Entscheidung fällt in der kommenden Nacht. Hier die wichtigsten Stationen auf dem Weg zu den „Final Three“:
Tommy Gee mutig, aber erfolglos
Neben Greg Merson war Tommy Gee der einzige Spieler am Finaltisch, der schon ein Bracelet vorzuweisen hatte. Zudem war er mit 57 Jahren der Senior der October Nine. In Hand 30 zeigte sich der Profi aus Kalifornien von seiner aggressivsten Seite, scheiterte aber damit.
Aus erster Position raiste Gee und hinter ihm callten Greg Merson und Russell Thomas. Der Flop brachte 7 4 5 , Gee setzte 1,6 Millionen, Merson foldete und Thomas callte. Nach dem J auf dem Turn setzte Gee weitere 3,25 Millionen, die Thomas erneut callte. Der River brachte die 3 und Gee ließ nicht locker. Mit 11,35 Millionen ging er All-In und stellte Thomas damit vor eine schwere Entscheidung.
Nach etwa fünf Minuten callte Thomas mit Q Q und lag damit richtig. Gee hatte 8 8 und musste mit einem Preisgeld von 754.798 Dollar als Erster den Tisch verlassen.
Salaburu mit bösem Match-Up
Rob Salaburu war mit Sicherheit der Spieler der October Nine, der die internationalen Pokerfans am meisten polarisierte. Die einen schätzten seine lässig-überhebliche Art und blitzschnellen Aktionen, während andere ihn als arrogant wahrnahmen.
Rob Salaburu auf Platz 8Der große Traum vom Bracelet zerstob jedenfalls recht schnell für den Mann aus Texas. Mit Q Q landete er gegen Jacob Balsiger gewohnt zügig im Preflop-All-In, doch sein Landsmann hielt mit K K eine der beiden verheerenden Hände.
Fünf Karten später war Salaburus Stack fast pulverisiert und nur ein Wunder konnte ihm noch helfen. Das blieb aus, denn bei seinem Aufdopplungsversuch mit 7 7 hatte er dann erneut Pech. Chipleader Jesse Sylvia übernahm mit Q 5 die Drecksarbeit und traf auf dem River tatsächlich die Q , die Salaburu aus dem Turnier warf.
Michael Esposito kam, sah und schied aus
Michael Esposito auf Platz 7Amateur Michael Esposito zeigte eine diskrete Leistung, nachdem es ihn in einer Hand gegen Greg Merson, der Runner-Runner-Flush produziert hatte, sehr früh ans Ende des Leaderboards gespült hatte. Den Befreiungsschlag versuchte er dann mit A J , die er gegen den Open-Raise von Merson pushte.
Mit A K callte Merson aber ohne Zucken und trat als 70-30-Favorit zum Showdown an. Das Board brachte 4 9 7 6 8 und für Esposito war der Finaltisch gelaufen.
Andras Koroknai mit dem falschen Move im falschen Moment
Der einzige Europäer im Finale, Andras Koroknai, wird Hand 109 des Finaltischs vermutlich so schnell nicht vergessen. Vor ihr lag der Ungar mit 41,3 Millionen knapp hinter Greg Merson auf Platz 3 im Chipcount und Jesse Sylvia führte.
Andras Koroknai auf Platz 6Dann kam es zum bisher größten Pot des Turniers. Greg Merson raiste vom Button, Jesse Sylvia reraiste im Small Blind, Koroknai erhöhte im Big Blind auf 5,3 Millionen und Merson setzte mit 9,2 Millionen noch einen drauf.
Sylvia foldete, doch Koroknai annoncierte All-In. Merson callte mit A K zügig und mit K Q saß der Ungar richtig in der Patsche. Bis zum Turn brachte das Board 8 3 2 7 , sodass Koroknai nur noch zwei Outs blieben.
Die 7 auf dem River besiegelte sein Schicksal und bescherte Greg Merson die Chiplead.
Jeremy Ausmus hält lange durch, doch dann kommt das Aus
Als Shortstack war Jeremy Ausmus zwangsläufig der Außenseiter der October Nine. Der Profi aus Las Vegas nutzte aber seine Erfahrung, um seinen Stack beträchtlich zu vergrößern und die Preisgeldleiter nach oben zu klettern. Schließlich erwischte es ihn aber doch.
Jeremy Ausmus auf Platz 5Nach einem Button-Raise von ihm callte nur Jesse Sylvia im Big Blind und der Flop brachte 9 8 3 . Beide Spieler checkten, wonach die 3 auf dem Turn aufgedeckt wurde. Sylvia checkte erneut, Ausmus spielte 1,5 Millionen an und der ehemalige Chipleader reraiste auf 3,6 Millionen. Ausmus zögerte, schob dann aber seinen Stack in die Mitte.
Mit A 9 callte Sylvia flott und Ausmus brauchte mit 10 7 Hilfe. Der River brachte aber die 5 und Ausmus‘ Traum hatte sich in Luft aufgelöst.
Russell Thomas verliert die letzte Hand des Abends
Statt eines langen Hin und Her nach Jeremy Ausmus‘ Ausscheiden dauerte es nur einige Minuten, ehe die drei Finalisten des großen Showdown von morgen feststanden. Russell Thomas raiste im Small Blind und musste anschließend das All-In von Jacob Balsiger im Big Blind beurteilen.
Russell Thomas auf Platz 4Nach einigem Zögern callte Thomas mit A 9 , doch einmal mehr an diesem Abend hatte der Gegner A K . Das Board brachte humorlose 8 Q 5 5 7 und Thomas verabschiedete sich als Achter.
Greg Merson führt vor dem großen Showdown
In der kommenden Nacht treten damit Greg Merson, Jesse Sylvia und Jacob Balsiger zum finalen Showdown der diesjährigen WSOP an. Als Chipleader ist Merson zwangsläufig Favorit, doch die Abstände sind so gering, dass rein gar nichts entschieden ist.
Chipleader Greg MersonBesonders attraktiv verlief der erste Auftritt der October Nine nicht – ausgerechnet „Luckbox“ Andras Koroknai legte mit seinem missglückten Move, der böse nach hinten losging, den sehenswertesten Auftritt hin.
Stand vor dem morgigen Finale:
1. Greg Merson | USA | 88.350.000 Chips |
2. Jesse Sylvia | USA | 62.750.000 Chips |
3. Jacob Balsiger | USA | 46.875.000 Chips |
Die bisherigen Auszahlungen der October Nine:
1. - | USA | 8.531.853 Dollar |
2. - | USA | 5.295.149 Dollar |
3. - | USA | 3,799,073 Dollar |
4. Russell Thomas | USA | 2.851.537 Dollar |
5. Jeremy Ausmus | USA | 2.155.313 Dollar |
6. Andras Koroknai | Ungarn | 1.604.902 Dollar |
7. Michael Esposito | USA | 1.258.040 Dollar |
8. Robert Salaburu | USA | 971.360 Dollar |
9. Tommy Gee | USA | 754.798 Dollar |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 30.10.2012.