Laut dem Bluff Magazine ist der beste Ort in Europa zum Pokern eindeutig London. In der Juli-Ausgabe nennt Bluff Europe die besten fünf Städte. Die Kriterien waren weitreichend und breit gefächert, doch wie kommt man auf London?

Es ging darum, wie groß das Spielangebot in den Städten ist, wie viele Cardrooms bzw. Möglichkeiten man hat, vor allem auch – wie steht das Gesetz zum Pokern und ein weiterer nicht unwesentlicher Faktor ist die TV-Präsenz. Das allerwichtigste Kriterium aber war, wie groß ist die Pokerbegeisterung in der jeweiligen Stadt. Und da liegt London vorne, knapp gefolgt von Dublin, Tallinn, Barcelona und Monte Carlo.
London
London ist tatsächlich eine Poker-Stadt. Turniere wie die European Poker Tour und jetzt auch die WSOP Europe sind hoch angesehen. Das neue Casino at the Empire in Leicester Square (wo übrigens die WSOP Europe stattfindet) unzählige kleinere und größere Cardrooms gibt es, nicht zu vergessen den wohl bekanntesten, den Gutshot Club. Hinzukommt noch die prinzipiell eher liberale Einstellung der Gesetzgebung gegenüber den Casinos und Cardrooms. Zwar läuft nicht alles so reibungslos, wie es manchmal scheint, aber im Großen und Ganzen fühlt man sich als Pokerspieler in London mehr als gut aufgehoben.
Dublin
Dass Dublin auf Platz Zwei liegt überrascht doch etwas. Zwar sind die Irish Open bereits legendär und auch sonst gibt es viele Turniere und Pokermöglichkeiten, aber immer wieder stellt sich heraus, dass sich nur wirklich die Iren selbst dort wohlfühlen. Viel Kritik gab es über die European Poker Tour und auch beim Irish Open. Denn so recht kommen die Festland-Europäer mit den Iren nicht zurecht. Da liegt offenbar doch zuviel Wasser (Bier) dazwischen. Pokertechnisch ist man sicher gut versorgt in Dublin, aber ob der Wohlfühl-Effekt auch noch da ist? Den Bluff-Testern dürfte es gefallen haben und somit Platz 2 für Dublin.
Tallinn
Sicherlich eine Überraschung, dass Tallinn auf Platz 3 landet. Doch die Hauptstadt von Estland ist mit ihren Casinos und Cardrooms ein Mekka vor allem für die skandinavischen Länder. Große Turnierserien laufen praktisch das ganze Jahr über – Baltic Poker Open, Anniversary Tour, Olympic Hold’em Series und auch das Swedish Poker Championship. In Bezug auf Poker tut sich wirklich sehr viel in dem baltischen Staat.
Barcelona
Barcelona muss man eigentlich nicht näher erklären. Das Gran Casino Barcelona spricht schon für sich. EPT, im Oktober erstmals die WPT, das World Heads-Up Championship, da geht in Sachen Poker wirklich die Post ab. Vor allem die Neuaufnahme Barcelonas in den WPT-Tourkalender ist schon eine große Auszeichnung für die Katalanen.
Monte Carlo
Doch ein wenig überraschend, dass Monte Carlo erst auf Platz Fünf liegt. Denn das EPT Grand Final zählt sicher zu den Events im europäischen Turniercircuit. Betrachtet man die Geschichte Monte Carlos ein wenig genauer, so ist es tatsächlich eine Überraschung, dass Monte Carlo auf Platz 5 liegt. Denn vor drei Jahren wurde in Monte Carlo noch überhaupt kein Poker gespielt. Der Durchbruch kam mit der European Poker Tour. Und da gilt sicherlich, wenn das Grand Final stattfindet, gibt es keinen besseren Platz zum Pokern als Monte Carlo.

So recht schlüssig sind die Kriterien nicht, denn es ist doch viel mehr so, dass der beste Platz zum Pokern der ist, wo man sich wohl fühlt. Ob dies nun Schenefeld, Wiesbaden oder Baden/Wien ist, für einen selbst müssen Umgebung und Spielangebot passen. Nächste Woche zählt garantiert wieder Velden zum Lieblingsplatz von Österreichern, Deutschen, Schweizern und Italienern. Denn am 15. Juli beginnt die Turnierwoche in Velden am Wörthersee in Österreich. Und nächste Woche ist eines in Velden garantiert – Wohlfühlen und Pokerspaß auf höchstem Niveau.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 09.07.2007.