Gestern Abend trafen sich bei Stefan zum letzten Mal in diesem Jahr Promis und Online-Qualifikant zur großen Pokerschlacht.
Diesmal waren mit von der Partie: Bülent Ceylan – ein deutscher Comedian, Miriam Pielhau – die erste Countrytainment-Moderatorin, der Schauspieler Götz Otto, Gastgeber Stefan Raab, der Dauer-Praktikant Elton und der Online-Qualifikant Carlo. Raab wurde gleich zu Beginn von der Moderatorin Jessica Kastrop als “ewiger Pokerlaie” tituliert.
Bei der von PokerStars.de gesponserten Partie ging es wie immer um ein Preisgeld in Höhe von €100.000 – vor allem für Carlo eine beachtliche Summe. Carlo ist jedoch im Online-Bereich kein völlig unbeschriebenes Blatt, auf PokerStars ist er Vielspieler und hat den Status Supernova.
Miriam stellte vor dem Spiel fest, dass sie beim letzten Mal schlimm gespielt hat und deswegen verdient früh rausgeflogen ist. Ihre Devise für diesen Abend war nach ihrer Angabe “noch schlimmer spielen, aber diesmal gewinnen”. Michael Körner jedoch versprach ein gutes Niveau vor der Sendung. Doch schien er die Hoffnung in die Promis schon aufgegeben zu haben – zumindest war er sich vor der Sendung sehr sicher, dass der Qualifikant gewinnen würde.
Stefan sucht die Straße
Gleich in der ersten Hand zeigte uns Stefan, dass er den Titel des ewigen Pokerlaien wirklich verdient hat: Auf einem Ax 4x 4x 2x 5x Board hatte er große Schwierigkeiten, zu erkennen, dass er mit 9x 3x eine Straße hatte. Nachdem die Dealerin ihm erklärte, dass das Ass auch als “Eins” zählt, sah er jedoch ein, dass er den Pot verdient gewonnen hat.
Götz Otto verlor gleich in der nächsten Hand fast alle seine Chips – auf einem A 6 4 8 2 Board callte er zunächst auf dem Flop Bet und Raise mit K Q . Auf dem Turn erkannte er, dass er die Hand wohl nur noch durch einen Bluff gewinnen konnte und setzte ein Drittel des Pots. Auf dem River schob er nochmal ein Viertel des Pots nach. Elton callte ihn mit Ax 6x und schaute reichlich verdutzt, dass sein Gegner nur König-Hoch vorzuweisen hatte. Gutes Spiel in der Hand demonstrierte jedoch der Qualifikant Carlo, der auf dem Flop gegen den Raise A J entsorgte und den richtigen Riecher bewies.
Der Bluffcall
Ein wenig später konnte Götz seinen kümmerlichen Stack wieder verdoppeln. Er raiste vor dem Flop mit Ass-Neun und fand unter anderem mit Bülent Ceylan einen Kunden. Der Flop kam A 2 2 und Bülent, der im Big Blind König-Dame hielt, setzte an. Götz zahlte. Der Turn kam mit der 6 sehr harmlos, wieder setzte Ceylan und Götz schob All-In. Bei 1:4 Pot-Odds entschied sich Bülent zum von Profispielern gefürchteten Bluff-Call. Er war sofort Drawing-Dead und lernte hoffentlich auf diese Weise, dass König-Dame bei einem Ass auf dem Board keine Bomben-Hand ist.
Carlo ging während der ersten Stunde völlig auf Tauchstation – er bekam einfach keine Karten und hat schnell erkannt, dass Bluffen bei diesen Jungs keine gute Idee ist.
Wann immer ein Spieler Chips verlor, fand er schnell wieder einen Gegner, der ihn verdoppelte – so auch Bülent, der tanzende Derwisch. Er hatte J J und fand auf einem 2 8 10 9 Turn mit Elton, der 8 J hielt, einen willigen Gegner. Beide landeten im All-In, der River brachte keine Veränderung und Bülent brach nach seinem Aufdoppler in wilde Jubeltänze aus.
Ein Wundertüte und keiner wollte gehen
Wenig später konnte Elton jedoch wieder an Bülent verdoppeln – er hielt Asse und Bülent Damen, beide kamen vor dem Flop All-In, der Flop brachte keine Überraschung und so war auch nach über anderthalb Stunden keiner ausgeschieden. Michael Körner kommentierte dies mit: “Das ist heute eine Wundertüte hier. Keiner weiß, wer rausfliegt.”
In einer Hand, die er nicht so furchtbar gespielt hatte, doppelte Stefan Raab Götz auf: Stefan raist vor dem Flop mit Ax 6x , Götz callte nur mit Assen. Auf dem 7 K 8 Flop geht er All-in, natürlich callte Götz und natürlich gewann er die Hand. Stefan blieben hiernach nur noch sehr wenige Chips.
Zwei böse All-Ins und Schlitz-Damen
In einer BvB-Konfrontation schaffte es der Qualifikant, einen Großteil seiner Chips zu verlieren: Bülent erhöhte im Small Blind, Carlo ging aus dem Big Blind mit Ass-Zwei all-in. Bülent callte den Raise mit Ass-Bube und gewann das Duell. Carlo war nach dieser Hand mit 5 Big Blinds sehr short aber noch im Spiel. Im nächsten Orbit schob Carlo mit 7 4 aus dem Button all-in, Stefan callte im Small-Blind mit A 7 . Das Board brachte leider keine Hilfe für Carlo und somit war es diesmal nach zwei Qualifikanten-Siegen in Folge nichts mit einem Cash für den Onliner und Körners Prognose ging auch nach hinten los.
Ein herausstechendes Merkmal der Sendung war übrigens das obligatorische Gewinnspiel, dass vor jedem Werbeblock gebracht wurde: Die Zuschauer sollten tippen, ob es korrekt “Kreuz-Dame” oder “Schlitz-Dame” heißt – ein gewagter Niveau-Limbo.
“Ich hab gelernt, dass man mit einem Ass die Straße anfangen und beenden kann.”
Als nächsten erwischte es Stefan Raab. Doch diesmal konnte der ewige Pokerlaie gar nichts dafür. Gegen Elton gelangte er vor dem Flop All-In. Stefan hielt Ass-Dame, Elton König-Dame. Ein König auf dem River besiegelte Stefans Schicksal, aber zumindest wurde er diesmal nicht Letzter. Auf der Couch stellte Raab fest, dass er gut gespielt hat und freute sich, dass er wieder was gelernt hat: nämlich, “dass man mit einem Ass die Straße anfangen und auch beenden kann”. Den Bildungsauftrag hat Pro-7 damit erfüllt.
Im Anschluss verabschiedete sich Miriam – sie schob ihre letzten Chips mit Ass-Neun in die Mitte, Bülent zahlte mit König-Zehn und bastelte sich eine Straße. Somit waren es nach über zwei Stunden nur noch drei Spieler am Tisch: Götz, der außer dem gewagten Bluff am Anfang eher unauffällig war, Elton und Bülent.
Schöpferische Calls zum Ende der Sendung
Bülent konnte durch einen kreativen Call von Götz seine Chips halbieren. Bülent ging aus dem Button All-In und ermunterte seine Gegner mit den Worten: “Was los Leute? Ihr verdient doch auch gut!”. Wohl davon animiert, callte Götz mit J 2 . Bülent zeigte mit A 9 zwar die bessere Hand, doch ein Bube im Flop bescherte Götz den Pot. In der Hand darauf dachte sich Bülent wohl, dass er solche Calls auch machen kann und callte Eltons Push mit Neun-Zwei. Da konnte er ja noch nicht ahnen, dass er gegen Eltons Acht-Fünf sogar vorne lag. Die Hand jedenfalls gewann er.
Dennoch schied Bülent in der folgenden Hand aus – mit Bube-Neun schob er All-In und Götz callte mit Ass-Zehn. Der Flop brachte ein Ass und damit war Bülent raus.Die Geschichte des Heads-Up zwischen Elton und Götz ist schnell erzählt: gleich in der ersten Hand ging Götz mit Ass-Sechs All-In, Elton callte mit Dame-Neun und das Board brachte keinem eine Verbesserung. Nach der Hand blieben Elton nur noch einige hundert Chips, welche er in der darauffolgenden Hand verlor.
So konnte Götz Otto trotz des Verlustes eines Großteils seines Stacks am Anfang der Runde schlussendlich triumphieren und 50.000 Euro Gewinn absahnen.
Gerade am Anfang zog sich die TV Total PokerStars.de Nacht ziemlich in die Länge und die Qualität der Poker-Darbietungen bei der Sendung war eher bescheiden. Aber das ist keine neue Erkenntnis, sondern war schon immer so bei diesem Format. Die Sendung ist allerdings auch nicht darauf ausgelegt, große Pokermomente zu erzeugen, sondern soll unterhalten, Poker massentauglich machen und neue Spieler ansprechen. Mit regelmäßig fast einer Millionen Zuschauern gelingt dies auch und wir hoffen mit allen Profispielern, dass sich auch von der gestrigen Pokernacht viele Fische motivieren lassen und ins Haifischbecken der echten Pokerwelt springen werden.
Das Endergebnis der TV Total PokerStars.de Nacht:
1. | Götz Otto | €50.000 |
2. | Elton | €20.000 |
3. | Bülent Ceylan | €15.000 |
4. | Miriam Pielhau | €10.000 |
5. | Stefan Raab | €5.000 |
6. | Online-Qualifikant Carlo | €0 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 08.12.2010.