Der Final-Table des Main-Events steht und selten war er so bunt gemischt wie dieses Jahr. Profis, Amateure und Halbprofis haben es an wichtigsten Pokertisch des Jahres geschafft und auch wenn kein deutscher Spieler vertreten ist, dürfen wir sehr gespannt auf das Finale im November sein.
Tischfußball oder Poker?
Eine der verrücktesten Geschichten dieses Final-Tables dürfte Billy Pappas (alias William Pappaconstantinou) sein. Der Amerikaner ist eigentlich Dealer am Pokertisch und in seiner Freizeit spielt er überwiegend Tischfußball.
Das Spiel am Kickertisch beherrscht Pappas so gut, dass er in den Jahren 2013, 2009, 2006 und 2005 Sieger der ITSF-Weltmeisterschaft im Tischfußball wurde. Eine WSOP-Teilnahme war bei ihm gar nicht eingeplant, er wollte ursprünglich nach Österreich, um an einem Tischfußballturnier teilzunehmen. Ein Freund überredete ihn, das Main-Event zu spielen und schoss den Großteil des Buy-Ins vor.
In seinem Leben hat Pappas nach eigener Aussage nie ein Turnier gespielt, das mehr kostete als 500 Dollar. Einmal ist wohl immer das erste Mal und nun sitzt er prompt im größten Turnier der Welt am Final-Table, hat eine Auszahlung von über 700.000 Dollar sicher und darf weiter von dem Preisgeld für den ersten Platz ($10.000.000) träumen.
Gegenüber der Las Vegas Sun erklärte Pappas, dass er sich weder einen Coach nehmen werde, noch das Spiel der Anderen studieren wolle. Er erklärte er, wolle nicht wissen, wie viel besser sie in diesem Spiel sind.
Der verrückte zweite Anlauf
Ebenfalls verrückt ist der zweite Final-Table in Folge von Mark Newhouse. Letztes Jahr wurde der Amerikaner Neunter und dieses Jahr vermeldete er vor dem Start des Main-Events, er könne alles hinnehmen, solange er nicht wieder auf dem verfluchten neunten Platz lande.
Im Moment zumindest sieht es nicht danach aus, denn Newhouse ist Dritter im Count und hat sehr realistische Chancen zumindest siebenstellig zu cashen (ab Platz 7 gibt es über eine Million Dollar).
Übrigens: Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendeiner der November-Niner vom Vorjahr bei diesem Turnier den Final-Table erreicht, lag bei rund 1,2 Prozent. Das ist zwar keineswegs unmöglich, aber man sollte keine Wetten darauf annehmen, dass dies in den nächsten Jahren so schnell wieder passiert.
Mr. Final-Table am Final-Table
Dann ist da natürlich noch Martin Jacobson. Der Schwede ist vermutlich der beste, auf jeden Fall der bislang erfolgreichste Spieler an diesem Tisch. Rund 4,8 Millionen Dollar hat er bislang in Live-Turnieren eingestrichen und dazu kommen über 3,5 Millionen Dollar online – auf PokerStars spielt er unter dem Nick M.nosbocaJ.
Aber einen klitzekleinen Makel weist die Karriere von Jacobson noch auf: Er konnte noch kein großes Turnier gewinnen. Neun Mal schaffte er es bei einem WSOP-, EPT- oder WPT-Main-Event an den Final-Table, aber noch nie sprang ein Sieg raus.
Dass es dieses Jahr anders ausgeht, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Jacobson hat 14,9 Millionen Chips und liegt damit auf Rang 8 von 9 am Final-Table des Main-Events. Ein paar Verdopplungen werden nötig sein, damit er um den Sieg spielen kann.
Ein paar Fakten zum Final-Table
– Grade mal vier Amerikaner sitzen am Final-Table. Der Rest der Spieler kommt aus Spanien, Brasilien, Norwegen, den Niederlanden und Schweden.
– Zusammen haben die neun Finalisten bislang bei Live-Turnieren rund 9 Millionen Dollar gewonnen.
– Jeder Spieler hat jetzt schon rund 730.000 Dollar sicher.
– Zusätzlich zu dem sicheren Preisgeld für Platz 9 für jeden Spieler werden insgesamt noch fast 22 Millionen Dollar ausgespielt.
– Vom Preispool des Turniers (66,8 Millionen Dollar) wurden 2,8 Millionen Dollar Teilnahmegebühr und 1,2 Millionen Dollar für die Angestellten einbehalten.
– Das Finale wird am 10. und 11. November ausgespielt.
So sitzen die Jungs am Final-Table:
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 16.07.2014.