Der Amerikaner Tim Vance triumphierte nach einem wahrlich langwierigen Heads-Up Duell gegen den Dänen Soren Jensen und holte sich DKr6.220.488 (rd. €834.590). Als überlegener Chipleader war Tim Vance in das Finale gegangen. Dennoch sollte es fast 2Uhr morgens werden, ehe er als Sieger feststand.
Acht Spieler waren in das Finale der PokerStars EPT Kopenhagen gegangen. Tim Vance hatte sich in der Schlussphase von Tag 3 eine beachtliche Chipführung herausgeholt. Denn der Zweite im Chipcount, Rasmus Nielsen, hatte über 600.000 Chips weniger.
Seat | Name | Land | Chips |
1 | Rasmus Hede Nielsen | Dänmark | 789,000 |
2 | Timothy Vance | USA | 1,408,000 |
3 | Daniel Ryan | USA | 557,000 |
4 | Patrik Andersson | Schweden | 283,000 |
5 | Simon Dørslund | Dänemark | 267,000 |
6 | Nicolas Dervaux | Frankreich | 336,000 |
8 | Søren Jensen | Dänemark | 500,000 |
9 | Magnus Hansen | Dänemark | 458,000 |
Relativ bald nach Beginn musste sich Patrik Andersson verabschieden. Er ging im SB mit Kx 6x all-in, Daniel Ryan callte mit Ax 5x . Das Board zeigte Jx 7x 5x Tx Jx und damit musste Andersson gehen.
Die Devise am Final Table war ganz klar – alle jagen Tim Vance. Das gelang auch, denn nach nicht einmal einer Stunde Spielzeit lag er nur noch ganz knapp vor Magnus Hansen, der auf Vance’s Kosten verdoppelt hatte. Je mehr Hände Vance spielte, desto mehr fiel er auch aus dem (TV-)Rahmen. Denn er ging mehr herum, als dass er am Tisch Platz nahm. Turnierdirektor Thomas Kremser ermahnte ihn, beim Tisch zu bleiben, denn laut TDA muss man zum Beginn einer Hand am Tisch Platz genommen haben.
Als nächster musste sich Simon Dorslund verabschieden. Nach einem Raise von Vance ging er mit Ax 8x all-in, Vance callte mit Ax Kx . Das Board brachte mit Jx 9x 2x Tx 6x keinen Treffer und so musste sich der Däne mit Platz 7 begnügen. Vance hatte sich wieder einigen Vorsprung im Chipcount verschafft, Soren Jensen lag mit über 600.000 Chips Rückstand an Platz 2.
Für Shortstack Nicolas Dervaux endete die EPT Kopenhagen nach einer Begegnung mit Soren Jensen. Er ging mit SB all-in mit Jx 5x , Jensen callte mit Ax 7x . Am Board lag Kx Jx 4x Ax 6x und Dervaux wurde mit Platz 6 immerhin bester Franzose in Kopenhagen.
Nach rund vier Stunden war für Danny Ryan der Final Table zu Ende. Er pushte mit A Q , Rasmus Nielsen, er ihn erst kurz zuvor im Chipcount überholt hatte, callte sofort mit Ax Kx . Das Board brachte ein Ass, aber der höhere Kicker von Nielsen zählte und so war für Ryan die EPT mit Platz 5 vorbei.
Nielsen war es aber auch, der als nächster gehen musste. Am Flop Jx 7x 9x ging Tim Vance all-in, Rasmus Nielsen callte all-in mit 8x 8x . Vance hielt Ax Qx . Der Turn brachte mit Jx noch einen Vorteil für Nielsen, aber das Ass am River zerstörte seine Träume.
Zu dritt am Final Table sah die Sache so aus:
Tim Vance 2,140,000
Magnus Hansen 1,231,000
Soren Jensen 1,227,000
Nicht lange darauf musste sich tatsächlich Magnus Hansen verabschieden. Gemeinsam mit Soren Jensen sah er sich ohne vorheriges Raise den Flop Tx 9x 4x an. Jensen spielte an, Hansen raiste auf 200.000, worauf Jensen all-in ging. Hansen callte mit 6x Tx , während Jensen tatsächlich 9x 4x hielt. Am Turn 5x , River 7x und Magnus Hansen blieb nur Platz 3.
Damit lag Jensen zu Beginn des Heads-Up mit 2.490.000 vor Tim Vance mit 2.108.000. Das Drama konnte beginnen. Der Trash-Talk wurde mehr, die Flops weniger und eine richtig zähe Partie nahm ihren Lauf.
Ab und zu musste dann doch Action sein. Am Board von 10 8 2 Q J ging Vance nach einiger Action zuvor all-in. Jensen callte mit Qx Tx , doch Vance hatte das Flush getroffen und konnte verdoppeln. Damit übernahm er die Führung im Chipcount und weiter ging es mit mehr Trash-Talk, Singen und langweiligem Poker. Mittlerweile waren die Blinds bei noch nie da gewesenen 40.000/80.000 und bereits 240 gespielten Händen am Final Table angelangt.
Vance baute langsam seine Führung aus, ehe die Sache nach folgendem Pot wieder sehr ausgeglichen war. Jensen raiste auf 250.000, Tim callte 200.000. Nach einiger Diskussion mit Thomas Kremser gab er auch noch die 50.000 in den Pot und der Flop brachte 6 7 K . Jensen ging all-in mit Q 7 , Vance callte mit Kx 4x . Am Turn Q , River 7 und danach sah es so aus:
Tim Vance 2,520,000
Soren Jensen 2,080,000
Damit war alles wieder offen und John Duthie war ernsthaft besorgt, ob dieses Heads-Up noch vor 4Uhr morgens beendet sein würde. Langsam holte sich Vance wieder ein paar Chips von Jensen, aber ein Ende war nicht absehbar.
Fast 12 Stunden nach Beginn des Final Tables fand das Heads-Up schließlich doch ein Ende (an das schon fast keiner mehr geglaubt hatte). Am Flop 2 7 8 checken beide. Der Turn bringt 3 , Jensen spielt 115.000, Vance callt. Am River 4 und Jensen geht all-in. Tim Vance callt sofort und zeigt mit A 10 den Nut Flush.
Tim Vance, 46, stammt aus der Nähe von St. Louis (Illinois). Er hatte sich über PokerStars für die EPT Kopenhagen qualifiziert. Siegessicher ging er an den Final Table und er sollte Recht behalten. Einige Sympathie brachte ihm seine drei Jahre alte Tochter. Denn von ihr hatte er ein Foto unter seiner Baseball-Mütze und so als Glücksbringer mit dabei. Für Vance war mit €834.590 bzw. $1.236.095 sein bislang größter Zahltag.
Auch Soren Jensen war überzeugt gewesen, dass er sich in Kopenhagen den Sieg holen würde. Ganz hat es nicht geklappt, aber auch der zweite Platz ist das bislang beste Ergebnis für den Dänen aus Aarhus.
Platz | Name | Land | DKr | Ca. € |
1 | Timothy Vance | USA | 6.220.488 | 834.590 |
2 | Søren Jensen | Dänemark | 3.521.429 | 472.463 |
3 | Magnus Hansen | Dänemark | 2.045.381 | 274.425 |
4 | Rasmus Hede Nielsen | Dänmark | 1.560.394 | 209.355 |
5 | Daniel Ryan | USA | 1.286.270 | 172.576 |
6 | Nicolas Dervaux | Frankreich | 1.012.147 | 135.798 |
7 | Simon Dørslund | Dänemark | 801.283 | 107.507 |
8 | Patrik Andersson | Patrik Andersson | 569.333 | 76.386 |
Bereits am 11. März gibt es das nächste EPT Event, diesmal in Warschau. Zum zweiten Mal macht die EPT Station in Polen. Das Buy-In beträgt rund €5.750, maximal 400 Spieler können an dem Turnier, welches im Hyatt Regency Warschau stattfindet, teilnehmen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 24.02.2008.