…aber der Reihe nach! Am letzten Sonntag stand sie endlich an, meine CAPT-Premiere! Gesponsert von Doropoker stürzte ich mich erneut in das rege Treiben im Casino Seefeld, aber diesmal mit einem klaren Ziel vor Augen: Bei der ersten Teilnahme an einem CAPT Event, dem 200 Euro NLH Freezeout Turnier wollte ich unbedingt meinen ersten Cash einfahren!

Im Casino angekommen, fühlte ich mich spätestens beim Blick auf das Teilnehmerfeld dieses Turniers fast wie bei einem Pokerstars-Homegame… halb Kufstein und somit viele bekannte Gesichter aus dem PokerRoyale – meinem Stamm-Pokerclub -, wie z.B. Tom Wagermeier und Thomas waren vor Ort.
Bei insgesamt 70 Teilnehmern und somit 8 bezahlten Plätzen war – bei einem Startstack von 10.000 – meine Strategie für den heutigen Tag schnell klar: Druck machen! Es sollte sich jedoch schnell herausstellen, dass dies leichter gesagt, als getan war. Was tun, wenn vor mir meist schon mit Druck und Re-Druck agiert wurde?
Was für eine Achterbahnfahrt! Sehr bald war jedoch zumindest eins klar: Ich bin nicht der erste seat open! In einer der ersten Hände verdonkte ich einen nicht gerade kleinen Teil meines Stacks mit AK-offsuit gegen einen Spieler, der nach 2 Limpern meinen angemessen großen Raise preflop callt, der Flop bringt mit J, 9, 2-rainbow nichts für mich und so musste ich nach meiner Contibet die Hand nach seinem All-in aufgeben.
Kurze Zeit später konnte ich mit AK gegen AQ auf dem Flop Ax, Kx, 7x wieder auf etwa Starting Stack verdoppeln, nur um kurz darauf im Blind-Battle mit gefloppten Two-Pair gegen geflopptes Set zu laufen. Gott sei Dank hatte der sympathische Herr mit seinem gefloppten Set einen kleineren Stack als ich, so dass mir an dieser Stelle noch etwa 6K blieben.
Bei Blinds von 300/600 hatte ich also nur noch etwa 10 Big Blinds und somit hieß es für mich bereits in einer relativ frühen Phase eigentlich nur noch ‘push or fold’. Dennoch entschied ich mich dummerweise schon bald noch einmal nach zwei Limpern mit JQ-offsuite vom Button zu callen. Hätte Nick Wealthall, einer der Moderatoren der wöchentlichen Sunday Million, dieses Turnier moderiert, er hätte nach dem Flop 9, 10, 2 rainbow bestimmt seinen berühmten Satz: „He gave himself just enough rope to hang himself!“ zum Besten gegeben…
Der erste Limper, der notorische Aggressor am Tisch, bettet 2K, woraufhin der zweite foldet. Ich habe noch circa 6K behind und entscheide mich hier gegen diesen Gegner zu pushen, da ich meine Overcards gegen den Maniac in sehr vielen Fällen noch als zusätzlich Outs zählen kann! Er zeigt preflop gelimpte Pocket-Nines und ich improve nicht… ‘nice hand’ und ich bin auf dem 48. Platz gebusted.
Etwas gefrustet beschloss ich erst mal, die Turnier-Area zu verlassen und landete erneut beim Cashgame. Dort lief es an diesem Tag leider auch nicht besonders gut. Ich hatte zwar die kurze Ehre, mit Andreas Krause an einem Tisch zu sitzen, er beschloss jedoch schon bald nach meinem Erscheinen den Tisch zu verlassen. Hatte er etwa Angst vor mir?
Nun ja, ich hätte mal besser Angst vor dem Pokergott gehabt, denn der ließ mich schon bald mit AQ und gefloppten Two-Pair gegen am Turn getroffenes Set Vierer laufen… doch das sollte, obwohl ich an dieser Stelle für diesen Abend aufhörte zu pokern, nicht der härteste Bad Beat des Abends bleiben!
Ich widmete mich wieder dem spannenden Final Table des Main Events und der Abend wurde noch spannender als auch das 200er-Event in die entscheidende Phase ging.In diesem Side Event einigten sich die letzten drei Spieler auf einen Deal und letzten Endes fand es mit Tezer Cetindag einen verdienten Sieger! Herzlichen Glückwunsch dazu, aber auch einen herzlichen Glückwunsch an meinen Kufsteiner Freund Thomas Wagermaier zu einer hervorragenden Leistung und einem tollen dritten Platz!
Im Main Event konnten sich die letzten sieben Spieler nach kurzer Diskussionsphase nicht auf einen Deal einigen! Der Spielbetrieb wurde wieder aufgenommen und erst als Erich Kollmann an siebter Position ausschied, kamen die letzten sechs Spieler zu einer einvernehmlichen Übereinkunft! Es dauerte dennoch sehr lange bis der endgültige Sieger mit dem sympathischen win2day-Qualifikanten Andreas Griesser feststand, erhielt dieser doch laut Übereinkunft noch mal 15K extra um die es sich wohl durchaus zu kämpfen lohnte!
Begeistert aber doch schon etwas erschöpft, machte ich mich, nach einem kurzen Foto mit dem Sieger des Main Events, auf die Heimreise, aber da war ja noch der Bad Beat…Anscheinend hatte mein Auto bei -15°C in Seefeld entschiedene Einwände gegen meine Heimreise und beschloss erst nach eingehender Behandlung durch einen Beauftragten der österreichischen Variante des ADACs wieder anzuspringen!
Im Nachhinein betrachtet hatte das Ganze aber vielleicht sogar etwas Gutes… Nach zwei Tagen auf der Jagd nach dem großen Geld, lernte ich ganz schnell wieder die kleinen Dinge im Leben zu schätzen: eine heiße Dusche!
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.01.2011.