Am Sonntagabend gab PokerStars weitreichende Änderungen für das VIP-System ab 2016 bekannt. Fast unisono reagierte die Pokergemeinschaft mit Entsetzen auf die Änderungen, die das Rakeback für Vielspieler auf 30 Prozent beschränken, den Highstakes-Spielern VIP-Vorteile komplett nehmen und bestehende FPP-Guthaben um 25% entwerten.
Es scheint dabei so, als wäre PokerStars die Mitteilung der Änderungen aufgezwungen worden, denn die Ankündigungen erschienen Sonntagmittag augenscheinlich wegen eines technischen Fehlers auf der russischen PokerStars-Seite.
Erst danach bemühte sich PokerStars um Pressemitteilungen, Posts bei 2+2, E-Mails und Ankündigungen auf der .com und .eu Seite.
Wir haben hier ein paar Reaktionen auf die Ankündigungen zusammengetragen.
Phil Galfond stellt fest, dass PokerStars eine Art halber Robin Hood ist, man nimmt von den Reichen, hat aber das Geben an die Armen vergessen:
Stars implies a "take from the rich, give to the poor" approach, but will skip the "give" part AFAICT. The obv spin is what bugs me (2/x)
— Phil Galfond (@PhilGalfond) 2. November 2015
PokerCast-Host Adam Schwartz weist darauf hin, dass die Elite-Spieler um ihre beworbenen Vorteile für das kommende Jahr gebracht werden:
Pretty shocked that @PokerStars isn't honouring SNE for 2016 for those that earned it in 2015. C'mon Stars, honour what you advertised! — Adam Schwartz (@PokercastAdam) 3. November 2015
Noch deutlicher wird Justin Bonomo, der schlicht feststellte, dass PokerStars offensichtlich kein Interesse mehr an seinen Kunden hat:
Nov 1st, 2015 - The day PokerStars formally announced they no longer care about their customers. https://t.co/zCHTtJR7G9 There will be riots
— Justin Bonomo (@JustinBonomo) 1. November 2015
In eine ähnliche Kerbe schlägt Mike McDonald:
It's quite insulting to penalize the 2% of customers that generate 98% of your revenue. What's next- limited swipes on tinder premium?!? — Mike McDonald (@MikeMcDonald89) 1. November 2015
Jason Mo findet die deutlichsten Worte:
ill reserve more comments for when changes are final but the new @PokerStars VIP system is balls deep full shaft level rape
— Jason Mo (@cuntycakes123) 1. November 2015
Melissa Burr verweigerte PokerStars prompt das Spiel:
I was going to play on stars, but I'm mad at them. Instead I made these nutella cinnamon rolls. pic.twitter.com/s2S8OHgDdB — Melissa Burr (@burrrrrberry) 2. November 2015
Es gibt allerdings auch einige wenige Stimmen, die PokerStars verteidigen. Jason Hughes zum Beispiel honoriert, dass PokerStars ein Risiko eingeht:
@RealKidPoker @JustinBonomo I also get why pros will hate the changes, but love that PS is willing to take the risk.
— Jason Hughes (@jtthughes) 2. November 2015
Der einzige prominente Spieler auf der Seite von Pokerstars ist Daniel Negreanu. Er verteidigt die Änderungen bei PokerStars komplett:
@yvrchris these changes will benefit 98% of the player base. I think getting rid of seat scripting and HUDS is GREAT for the game. Bravo. — Daniel Negreanu (@RealKidPoker) 2. November 2015
Auf 2+2 stößt Negreanu damit auf wenig Gegenliebe. Ein Forist verglich ihn scherzhaft mit Muhammad as-Sahhaf, dem Informationsminister des Irak während des 3. Golfkrieges, der durch seine unglaubwürdigen Propaganda-Aussagen in der westlichen Welt zu Berühmtheit gelangte:
Harsche Kritik an den Änderungen bei PokerStars kommt von Dani Stern alias “Ansky”. Im Podcast mit Joe Ingram machte dieser heute deutlich, warum er so große Probleme mit der neuen Politik von Amaya hat:
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 03.11.2015.