Das Finale der $3.000-NLH-Turnier der WSOP kam mit zwei der spektakulärsten Hände dieser WSOP daher und der Deutsche Martin Hanowski belegte den vierten Platz nachdem er sich zwischenzeitlich mit einer Menge Dusel in einer einzigen Hand Führung gespielt hatte. Zuvor schied schon Jason Mercier auf atemberaubende Weise aus.
Eckdaten Turnier #44: $3.000 NLH
Buy-In: $2.000
Spieltage: 3
Mitspieler: 1.072
Preispool: $2.926.560
Sieger: Sandeep Pulusani
Preisgeld 1. Platz: $592.684
Verlauf Finale
Das Finale des $3.000-No-Limit-Hold’em-Turnier begann mit 22 Spielern, unter anderem Jason Mercier und Will Jaffe waren noch im Feld. Martin Hanowski begann den Tag in Position 7 des Chipcounts.
Noch fern ab vom Final-Table wurde in den ersten Levels des Tages munter Spieler eliminiert, wobei Martin Hanowski zunächst unter dem Radar agierte und Jason Mercier sich in die Top-5 manövrierte.
Jason Mercier goes BOOM
Jason MercierIn einer denkwürdigen Hand wurde Jason Mercier jedoch aus dem Turnier befördert. Als nur noch 16 Spieler im Turnier waren, lag er auf Position 4 im Count, doch alle Spieler in den Top-4 hatten fast die gleiche Anzahl an Chips. Mit einem dieser Spieler, Michael Rocco, geriet er in einer gigantischen Hand aneinander.
Mit Neunen callte Mercier eine 3-Bet und traf den Flop perfekt: 973. Rocco brachte eine C-Bet, Mercier einen Raise und nach Roccos Call kam es zum Turn: 7. Mit seinem Full House checkte Jason Mercier und Michael Rocco ging darauf all-in. Mercier callte und im Pot lagen danach rund 20% aller Chips im Turnier.
Michael Rocco drehte im Showdown Asse um und hatte damit grade mal 6% Gewinnwahrscheinlichkeit in diesem turnierentscheidenden Pot. Mercier hatte eine 94-prozentige Chance, einen Stack von fast 1,7 Millionen Chips zu erspielen, damit hätte er im Turnier eine Equity von mindestens 220.000 Dollar gehabt.
Doch der Dealer drehte auf dem River eines der zwei verbliebenen Asse um und der gesamte Tisch verfiel in eine Schockstarre als Merciers kompletter Stack in Richtung Michael Rocco geschoben wurde. Anstatt einer Equity von 220.000 hatte Mercier nun eine Auszahlung von unter 22.000 Dollar und dürfte für den Rest des Tages reichlich bedient gewesen sein.
Martin Hanowski spielt sich nach vorn
Martin Hanowski präsentiert deroweil die neueste Badekappen-Mode und spielt sich nach ganz vornFür Martin Hanowski liefen die ersten Level des Tages deutlich ereignisarmer ab. Er hielt sich zumeist im Mittelfeld des Counts auf und kam erst kurz vor dem Final-Table in Schwung.
Auf Platz 13 eliminierte er Will Jaffe mit QTo > JTs all-in auf einem Q95-Flop. Danach nahm er Michael Rocco in einem riesigen Pot fast eine halbe Million Chips ab. In diesem Pot gab es aber nichtmal einen Flop: Rocco brachte nach einem Raise Mike Teltschers eine 3-Bet im Small-Blind, Hanowski brachte eine 4-Bet auf 11 Big Blinds, Teltscher passte und Rocco brachte darauf eine 4-Bet auf 475.000 oder 24 Big Blinds. Darauf ging Hanowski all-in und Rocco passte trotz verlockender Pot-Odds.
Final-Table: noch mehr irre Hände und Flips
An den offiziellen Final-Table ging Martin Hanowski als Zweiter im Chipcount. Deutlich in Front lag allerdings weiterhin Michael Rocco, der seinen Stack zuvor wieder ausbauen konnte und fast dreimal so viele Chips wie Hanowski hatte.
Philip Vert goes BOOM
Philip VertIn Hand 12 des Final-Tables wiederholte sich der oben beschriebene Bust Jason Merciers. Nur die Namen waren andere: Philip Vert und Martin Hanowski.
Vert, Position 3 im Count, callte mit Sechsen eine 3-Bet Hanowskis, Position 2 im Count und floppte ein Set (Flop: J96). Vert check-raise, Hanowski callte und auf dem 5-Turn waren beide Spieler nach Bet und Raise all-in. Martin Hanowski drehte seine Asse um und war praktisch eliminiert.
Er hatte Vert nur um einen Big Blinds gecovert und brauchte einen 2-Outer zum Überleben. Aber die Decks bei der WSOP sind offenbar speziell gestrickt und der Dealer drehte auch in dieser Hand auf dem River tatsächlich eines der beiden verbliebenen Asse um.
Hernach war Philip Vert äußerst unglücklich ausgeschieden, während Martin Hanowski seinen Stack verdoppelte.
Martin Hanowski führt am Final-Table
Nach diesem über alle Maßen glücklichen Verdoppler, lief es für Hanowski zunächst bombastisch weiter. Auch den nächsten Spieler nahm er vom Tisch: Pedro Rios. Hier ging der Bust weit weniger spektakulär zu: 88 > JTs preflop all-in und das Paar hielt. Danach hatte Hanowski erstmals am Final-Table die Führung inne.
Auf Position 5 erledigte Hanowski den Amerikaner Zo Karim (AJo > KQo) und lag beim Spiel zu Viert lange Zeit teilweise deutlich in Front.
Martin HanowskiMartin Hanowski verliert einen Flip um mehr als die Hälfte aller Chips im Turnier
Doch sein Glück hielt nur bis dahin. Dann kam es zu einem riesigen Flip gegen den Briten Niall Farrell. Farrell brachte mit AKo eine 3-Bet, Hanowski mit JJ eine 4-Bet, Farrell ging all-in und Hanowski callte. In der Mitte lagen rund 6 Millionen Chips – weit über die Hälfte aller im Turnier befindlichen. Der Dealer kredenze dem Briten ein Ass auf dem Flop und entschied so den Pot zu Ungunsten des Deutschen.
Danach blieben Hanowski keine 10 Big Blinds mehr und wenig später wurde er von Niall Farrell zur Gänze aus dem Turnier genommen: Mit KK brachte Hanowski eine 3-Bet-All-In, Farrell callte mit AJs und traf wieder ein Ass im Flop.
Damit wurde es nur Platz 4 für den Deutschen, aber damit immerhin 166.000 Dollar Preisgeld.
Niall Farell unterliegt im Heads-Up dem Amerikaner Sandeep Pulusani
Niall FarrellDanach hatte Niall Farrell eine massive Führung in den Turnier und dominierte zunächst das Geschehen. Zunächst wurde Michael Rocco von Farrell eliminiert (66 < KK) und im Heads saßen sich Sandeep Pulusani und Farrell gegenüber.
Farrell hatte eine 5:1-Führung und es sah zunächst so aus, als würde er das Turnier jetzt locker nach Hause bringen. Doch Pulusani biss sich in dem Turnier fest und weigerte sich, einfach auszuscheiden.
Mit etwas Glück verdoppelte Pulusani mit Q2o > A7o und übernahm nach dem nächsten Verdoppler mit A2o > KQo die Führung. Farell holte sich Führung zwar noch einmal zurück, doch das All-In-Glück blieb dem Amerikaner Sandeep Pulusani treu.
Mit 66 > A4o verdoppelte Pulusani erneut und hatte in Folge fast 80% aller Chips. Mit A3o für Pulusani und A2o für Farrell kam es dann zum letzten All-In des Turniers. Dank einer drei auf dem Flop hielt das bessere Ass und Sandeep Pulusani konnte sich nach einem wahrlich beeindruckenden Turnier die Krone aufsetzen und nahm fast 600.000 Dollar Preisgeld mit.
Endergebnis Turnier #44: $3.000 NLH
1. | Sandeep Pulusani | $592.684 |
2. | Niall Farrell | $366.815 |
3. | Michael Rocco | $229.500 |
4. | Martin Hanowski | $166.579 |
5. | Zo Karim | $122.974 |
6. | Mark Teltscher | $92.186 |
7. | Nam Le | $70.120 |
8. | Pedro Rios | $54.053 |
9. | Phillippe Vert | $42.230 |
10. | Jacob Schindler | $33.421 |
11. | Justin Zaki | $33.421 |
12. | Evan Schwartz | $33.421 |
13. | Will Jaffe | $26.807 |
14. | Ian Simpson | $26.807 |
15. | Chad Bradbury | $26.807 |
16. | Jason Mercier | $21.773 |
17. | Darryl Ronconi | $21.773 |
18. | Larry Quang | $21.773 |
19. | Jeff Tims | $17.910 |
20. | Giang Hoang | $17.910 |
21. | Joel Seewald | $17.910 |
22. | Marco Johnson | $17.910 |
23. | Matt Marafioti | $17.910 |
24. | Danny Warchol | $17.910 |
25. | Tyler Cornell | $17.910 |
26. | Ryan Welch | $17.910 |
27. | Konstantin Tolokno | $17.910 |
28. | Jayakrishnan Nair | $14.954 |
29. | Arthur Morris | $14.954 |
30. | Arturo Alaniz | $14.954 |
31. | Santiago Nadal | $14.954 |
32. | David Hunt | $14.954 |
33. | Peter Males | $14.954 |
34. | Joe Kuether | $14.954 |
35. | Paul Foltyn | $14.954 |
36. | Joseph Galindo | $14.954 |
37. | James Thompson | $12.642 |
38. | Scott Meier | $12.642 |
39. | Eddy Sabat | $12.642 |
40. | Max Heinzelmann | $12.642 |
41. | Victor Sbrissa | $12.642 |
42. | Adam Lalopoulos | $12.642 |
43. | Ismael Bojang | $12.642 |
44. | Sergio Cabrera | $12.642 |
45. | Blancy Mitchell | $12.642 |
46. | Joshua Field | $10.799 |
47. | Timothy Chung | $10.799 |
48. | Gary Pearce | $10.799 |
49. | Mark Radoja | $10.799 |
50. | Killian Kramer | $10.799 |
51. | Rado Boltryk | $10.799 |
52. | Frank Stumpf | $10.799 |
53. | Michael Scoma | $10.799 |
54. | Gabriele Lepore | $10.799 |
55. | Nicolas Vaca-Rondon | $9.335 |
56. | Jean-Pascal Savard | $9.335 |
57. | Jonathan Chehanske | $9.335 |
58. | Jeremy Menard | $9.335 |
59. | Mukul Pahuja | $9.335 |
60. | Gary Baber | $9.335 |
61. | Robert Reist | $9.335 |
62. | Andres Garcia | $9.335 |
63. | Barry Shulman | $9.335 |
64. | Simon Deadman | $8.194 |
65. | Harry Thomas | $8.194 |
66. | Ognjen Sekularac | $8.194 |
67. | Nicholas Marsh | $8.194 |
68. | Jeremy Druckman | $8.194 |
69. | Joseph McKeehen | $8.194 |
70. | John Cook | $8.194 |
71. | Stephen Chidwick | $8.194 |
72. | Andrew Hulme | $8.194 |
73. | Semen Apokorin | $7.287 |
74. | Karim Lehoussine | $7.287 |
75. | Chris Dombrowski | $7.287 |
76. | Gaelle Baumann | $7.287 |
77. | Sunny Chattha | $7.287 |
78. | Nikolai Sears | $7.287 |
79. | Javier Sanchez | $7.287 |
80. | Faraz Jaka | $7.287 |
81. | Roland Israelashvili | $7.287 |
82. | Ruben Visser | $6.555 |
83. | Alek Givotovsky | $6.555 |
84. | Monte Hoover | $6.555 |
85. | David Wilhoit | $6.555 |
86. | Marco Liesy | $6.555 |
87. | Douglas Charles | $6.555 |
88. | Bart Hanson | $6.555 |
89. | Brian Pingel | $6.555 |
90. | Sorel Mizzi | $6.555 |
91. | Damien Berthiaud | $6.028 |
92. | Ezra Abu Gazal | $6.028 |
93. | Matthew Menes | $6.028 |
94. | Derek Wolters | $6.028 |
95. | Simon Charette | $6.028 |
96. | Bradley Coldiron | $6.028 |
97. | Michael Farrelly | $6.028 |
98. | Robert Giordano | $6.028 |
99. | William Ryan | $6.028 |
100. | Maxine Conte | $5.560 |
101. | Ryan Botner | $5.560 |
102. | Jessica Ngu | $5.560 |
103. | Bruno Samoun | $5.560 |
104. | Dominik Nitsche | $5.560 |
105. | Andreas Eiler | $5.560 |
106. | Philippe Schmuz | $5.560 |
107. | Kunal Patel | $5.560 |
108. | Michael Korovine | $5.560 |
109. | Alex Rocha | $5.560 |
110. | Gerardo Godinez | $5.560 |
111. | Jeremy Joseph | $5.560 |
112. | Lauren Kling | $5.560 |
113. | Randy Lew | $5.560 |
114. | Steve Bartlett | $5.560 |
115. | Alexander Debus | $5.560 |
116. | Jesse Cohen | $5.560 |
117. | Thayer Rasmussen | $5.560 |
Bilder: pokernews.com
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.06.2013.