Richard Yong bezwang bei der 100k-Challenge der Aussie Millions Ole Schemion im Heads-Up, sammelte damit den ersten Poker-Turnier-Titel seines Lebens ein und setzte sich an einem sehr prominenten Final-Table durch.
Eckdaten 100k-Challenge Aussie Millions
Mitspieler: 70 Entries
Buy-In: A$98.000 + A$2.000 (70.000 Euro)
Preispool: A$6.860.000 (4,8 Millionen Euro)
Sieger: Richard Yong
Nachdem bei dem A$100k-Highroller-Turnier bereits am Montag auf den Final-Table hinabgespielt wurde, fand dieser erst diesen Samstag statt. So wollte man den Finalisten die Möglichkeit geben, auch das Main-Event mitzuspielen.
Mit Justin Bonomo, Erik Seidel, Scott Seiver und dem deutschen Chipleader Ole Schemion war der Final-Table sehr prominent und hochkarätig besetzt. Es lagen 6,86 Millionen australische Dollar im Preispool und dem Sieger winkten gleich 1,87 Millionen.
Final-Table A$100k-Challenge Aussie MillionsErik Seidel schied auf Rang 6 aus indem er zunächst einen großen Pot gegen Scott Seiver verlor und dann mit AT gegen Ole Schemions 44 für rund 8 Big Blinds all-in war. Schemion traf gleich eine dritte Vier im Flop und damit war die Hand zu Ungunsten Seidels entschieden. Der Highroller-König, der in seinem Leben bereits mehr als 20 Millionen Dollar bei Turnieren gewonnen hatte, musste sich hier mit 500.000 australischen Dollar (rund 390.000 US-Dollar) zufrieden geben.
Justin Bonomo verabschiedete sich auf Rang 4 als er mit AQs einen Re-Steal Scott Seivers callte. Seiver war nach Bonomos Open-Raise für etwas über 20 Big Blinds all-in gegangen und hatte mit K9s die deutlich schwächere Hand. Allerdings drehte der Dealer auf dem Board zwei Könige und eine Neun um, so dass Seiver mit einem Full House seinen amerikanischen Landsmann aus dem Turnier nahm.
Das Spiel zu dritt wogte längere Zeit hin und die drei verbliebenen Spieler, Ole Schemion, Richard Yong und Scott Seiver kämpften erbittert um den Einzug ins Heads-Up. Am Ende war es Scott Seiver, der den kürzeren zog und mit 77 < JJ gegen Richard Yong ausschied.
Yong hatte an diesem Final-Table einen ausgesprochen guten Lauf. Er begann als drittletzter im Count, konnte aber gleich in der Anfangsphase zweimal verdoppeln und war in Folge lange Zeit Chipleader.
Pech im Heads-Up für Schemion
Auch das Heads-Up begann Richard Yong mit einer komfortablen 4,9 zu 2,1 Millionen Führung. In Folge sank Schemions Stack auf 900k Chips, was rund 11 Big Blinds entsprach und es sah so aus, als wäre das Duell sehr schnell beendet.
Ole SchemionDoch der Deutsche kämpfte sich zurück, verdoppelte einmal mit A5 > J6 und übernahm sogar die Führung als beide Spieler auf einem K 8 5 –Flop all-in waren. Schemion hatte mit K Q Top-Pair, Yong mit Q 3 einen Flush-Draw. Dieser Draw kam nicht an und in Folge hatte Schemion den Großteil aller Chips.
Fast schon sah der Deutsche wie der sichere Sieger aus. Er war mit AJ gegen Yongs A7 vor dem Flop all-in und hatte damit eine Wahrscheinlichkeit von rund 72%, die Hand und das Turnier zu gewinnen. Allerdings kam das Board K85–9–6 – eine Straße für Yong bescherte diesem die dringend nötige Verdopplung.
Hernach verlor Schemion fast alle seine Chips als er mit 52 auf einem Q55–Flop all-in war. Seine Trips waren jedoch recht wertlos, da Richard Yong mit J5 ebenfalls Trips, aber den besseren Kicker hatte.
Schemions Aus in einer obskuren Hand
Von diesem Schlag erholte sich Schemion nicht mehr und sein Ende ereilte ihn in einer etwas merkwürdigen Hand: Bei Blinds von 50k / 100k limpte Yong und Schemion checkte den Big Blind mit 9 8 .
Flop: 7 6 2 . Schemion checkte, Yong spielte 150k an und nun ging Schemion mit seinem Straight-Draw für 1,5 Millionen (dreifachen Pot) all-in. Richard Yong callte ohne mit der Wimper zu zucken und drehte im Showdown J 10 um – kein Draw, kein Paar, nur Bube-hoch! Aber das reichte aus, denn Turn und River fielen 6 und 4 – keine Hilfe für Schemion.
Richard Yong, der begeisterte Amateur-Highroller aus Malaysia, gewann damit sein erstes Turnier überhaupt und kassierte 1,87 Millionen australische Dollar (rund 1,3 Millionen Euro). Für Ole Schemion blieben immerhin noch 1,35 Millionen australische Dollar (rund 930.000 Euro).
Endergebnis A$100k-Challenge Aussie Millions 2015
1 . | Richard Yong (MY) | A$1.870.000 |
2 . | Ole Schemion (DE) | A$1.350.000 |
3 . | Scott Seiver (US) | A$1.000.000 |
4 . | Justin Bonomo (US) | A$800.000 |
5 . | Jason Mo (US) | A$630.000 |
6 . | Erik Seidel (US) | A$500.000 |
7 . | Dani Stern (US) | A$400.000 |
8 . | Alex Trevallion (AU) | A$310.000 |
Bilder: Kenneth Lim / PokerNews.com
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 31.01.2015.