Genug der Ehrungen bei den PokerOlymp-Awards. In dieser Kategorie wird abgelästert. Heute suchen wir die Nervensäge des Jahres und wir haben fünf Kandidaten gefunden, die uns in den letzten zwölf Monaten besondern auf die Ketten gingen. Abstimmen und entscheiden dürfen natürlich wieder unsere Leser und wir sind gespannt, ob wir mit unserer Auswahl auch Euren Nerv treffen.
Wie bei jeder Runde gibt es auch hier wieder 10 Dollar geschenkt: Einfach mitmachen, Nick angeben und ein wenig Glück haben. Aufgelöst wird schon morgen.
Hier unsere Nervensägen-Kandidaten 2015:
Carmen Geiss
Stellvertretend für das neue Format “Die Geissens – PokerStars.de Spezial” soll hier die Dame des Geiss-Hauses nominiert werden.
Zweimal wurde das Format auf RTL2 in diesem Jahr ausgestrahlt und macht mit Prominenten Werbung für Poker. Ohne Frage, das Format spricht neue Zielgruppen an und schafft es, neue Spieler für das Pokerspiel zu interessieren. Das muss man den Geissens und PokerStars hoch anrechnen.
Allerdings darf man als ambitionierter Spieler auch die Sinnhaftigkeit des Konzeptes kritisch beäugen. Bei den Geissens rückt das Pokerspiel hinter Shopping, Hubschrauberflügen und Tisch-Dekoration in den Hintergrund und nimmt nur einen eher kleinen Teil der Sendezeit ein.
Carmen Geiss zeigte dabei bislang das geringste Interesse an dem Spiel und scheint regelrecht erleichtert, wenn sie so zügig wie möglich rausfliegt. “Wir sind ja hier, um zu unterhalten”, erklärte ihr Gatte jüngst zum Blitz-Exit des Paares in der ersten Pokerrunde. Besser ist das, denn Pokerspielen scheint wahrlich nicht die Stärke der Veranstalter zu sein.
Stefan Raab
Es ist nun das letzte Mal, dass wir Stefan Raab bei unserem Awards nominieren können. Die Raabsche Pokernacht, auch von PokerStars gesponsert, wird ab dem Folgejahr ohne den bis dato omnipräsenten Fernsehunterhalter auskommen müssen.
Fast schon möchte man deswegen wehmütig werden, doch dann erinnert man sich daran, dass Raab es über 45 Ausgaben nicht schaffte, das Spiel so richtig zu lernen. Bis zum Schluss musste man ihm immer wieder die Regeln erklären, er übersah Straßen, verstand nicht, dass es beim Hold’em keine drei Paare gibt und quatschte jedem Mitspieler ständig in die Entscheidungen rein.
Auch Raab sah sich ausschließlich als Entertainer am Tisch und war praktisch immer einer der, wenn nicht gar der absolut schlechteste Spieler am Tisch. Gepaart mit seiner großen Klappe hat er sich damit das Prädikat “nervig” redlich verdient.
Daniel Negreanu
Viel reden können ist eine von Daniel Negreanus herausragendsten Eigenschaften. Zu jeder noch so kleinen Kleinigkeit im Pokerzirkus hat Daniel Negreanu eine deutliche Meinung und er scheut sich nicht, diese Meinung in Interviews, seinem Blog oder Vlog kundzutun.
Man kommt im Pokerbusiness gar nicht umhin, Daniel Negreanus Input mitzubekommen. Oftmals liegt er mit seinen Einschätzungen gar nicht so falsch, auch wenn die Häufigkeit seiner Wortmeldungen schon fast aufdringlich ist.
In einer Sache zog sich Negreanu allerdings in diesem Jahr den Unmut vieler Spieler zu. Als einziger professioneller Pokerspieler verteidigte er vehement alle Änderungen, die Amaya Gaming an PokerStars vornahm. Negreanu hatte Verständnis für die Reduktion der VIP-Boni, verteidigte die Casino-Spiele und hatte kein Problem damit, dass den Highstakes-Spieler gleich sämtliche geldwerten Vorteile gestrichen werden.
Während faktisch die gesamte Pokerszene das Vorgehen Amayas mit zumindest einem kritischen Auge sah, verteidigte Negreanu seinen Arbeitgeber allumfassend und demonstrierte eine merkwürdige Parteilichkeit.
Dan Bilzerian
Dan Bilzerian ist Spieler, Millionär, Sohn eines Millionärs, Dandy, Playboy und Enfant terrible.
So genau weiß eigentlich keiner, warum Bilzerian prominent ist. Er ist eben der Sohn eines Millionärs, hat einen Instagram-Account und postet regelmäßig Bilder von sich selbst, leicht bekleideten Damen, Waffen, Geldbündeln und Raubtieren.
Ab und zu scheint er auch Poker zu spielen, weswegen er auf allen Pokernewsseiten regelmäßig erwähnt wird – etwa wenn er kurz in den Knast kommt, bei ihm eingebrochen wird, er obskure Turnier veranstaltet, er Präsident werden will oder eine Pokerseite aufmacht, die einfach mal nichts mit Poker zu tun hat.
Das ist alles viel zu viel Aufmerksamkeit, für jemanden, der eigentlich nur ein phänomenaler Douchebag zu sein scheint und dessen größte Leistung im Leben ist, Sohn seines Vaters zu sein.
William Kassouf
Letzter Kandidat auf unserer Liste ist William Kassouf. Der britische, pokerspielende Rechtsanwalt machte bei der EPT Barcelona auf sich aufmerksam.
Dort saß er fünf Stunden am TV-Tisch und schaffte es, praktisch die gesamte Zeit zu reden. Die ganze Zeit. Ohne Unterlass. Andauernd. Durchgehend.
Damit ging er nicht nur allen Spielern am Tisch, sondern auch tausenden Zuschauern im Stream gehörig auf die Nerven. Wir sind uns nicht so ganz sicher, ob solche Charaktere zum Poker einfach dazugehören, oder ob Kassouf einfach nur nervig war. Hier ist er jedenfalls voll in seinem Element zu sehen:
Nervensäge des Jahres
Lasst uns wissen, wer für Euch Nervensäge des Jahres ist. Die Abstimmung läuft bis zum 30. Dezember.
Als kleines Dankeschön verlosen wir unter allen Einsendungen einmal 10 Dollar auf PokerStars oder Full Tilt. Bei Full Tilt bitte “FT” mit angeben. Gewinner werden in den Kommentaren bekannt gegeben.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 20.12.2015.