Heute beginnt auf PokerOlymp die große Serie Premium-Strategietipps, in der wir in Zusammenarbeit mit dem renommierten Verlag Pokerbooks.de nach und nach alle Aspekte des Pokerspiels beleuchten. Passend zur bevorstehenden WSOP geht es mit Turnierpoker los, der Artikel ist an “Harrington on Hold’em Band 1” angelehnt. Viel Spaß dabei!
Einleitung
Wenn man ein großes Turnier wie das WSOP Main Event oder eine Online-Quali dafür spielt, muss man es mit tausenden Gegnern aufnehmen, die alle das gleiche Ziel haben. Zu Recht stellt man sich die Frage, wie man sich in die Geldränge retten und wie man gegen diese große Anzahl bestehen kann. Hierzu gibt es zwei verschiedene Ansätze, die man verfolgen kann, die wir uns im Folgenden näher ansehen möchten.
Ansatz 1: Tight beginnen und loose aufhören
Bei diesem Ansatz ist die Überlegung klar: Man möchte zu Beginn eines Turniers, wenn die Blinds niedrig sind nicht zu viel riskieren und spielt nur Hände, die sich auch zu spielen lohnen. Die meiste Zeit verbringt man also mit Folden und man kann sich überlegen, ob man es nicht wie Phil Hellmuth macht und erst später zum Turnier erscheint.
Denn bei unbedeutend niedrigen Blinds ist es fast schon Zeitverschwendung wenn man am Tisch sitzt und eine Hand nach der anderen foldet. Wenn man dann mal eine gute Hand bekommt, erhöht man und alle gehen einem aus dem Weg weil man ein tightes Image hat. Dieses Image kann man dann allerdings gut ausbeuten wenn die Blinds steigen. Wenn diese schon mehrere Male gestiegen sind, kann man nämlich nicht nur Premium Hände spielen und abwarten. Man muss aktiver werden und das heißt, auch schwächere Starthände spielen.
Dieser Ansatz ist sehr konservativ und wird von vielen Buchautoren und Profis als “richtig” bezeichnet. Die Nachteile liegen allerdings auch auf der Hand: Man verbringt die ersten Stunden damit, am Tisch zu sitzen und zu folden. Vielleicht sollte man sich überlegen, in dieser Zeit Cash Game zu spielen und erst später zum Turnier dazu zu stoßen. Der größte Nachteil ist womöglich das Image. Denn jeder geht einem aus dem Weg wenn man nur 5 % seiner Hände spielt und man bekommt nur selten Action.
Und eventuell wird man dann an einen anderen Tisch gesetzt wenn die Blinds höher sind und kann von seinem tighten Image nicht mehr in der Form profitieren, dass man ungeschoren bluffen kann. Aus diesen Gründen wenden sich immer mehr dem zweiten Ansatz zu.
Ansatz 2: Von Anfang an Vollgas
Dieser Ansatz wird von Spielern wie Patrik Antonius, Gus Hansen oder Tom Dwan erfolgreich praktiziert und der Gedanke ist Folgender: Man versucht von Anfang an, auch wenn die Blinds unbedeutend sind, den Tisch zu dominieren und unternimmt viele kleine Angriffe um einen Stack aufzubauen mit dem man seine Gegner herumschubsen kann. Dieser große Stack ist vor allem in der Bubble Phase wichtig, weil er in dieser Phase besonders wertvoll ist.
Zumindest wenn man weiß wie man damit umgeht. Damit sind wir auch schon bei den Nachteilen dieses Ansatzes: Es erfordert viel Erfahrung und Skills mit einem loose-aggressiven Stil umgehen zu können. Viele Anfänger lassen sich zwar darauf ein aber verblasen schnell ihre Chips weil sie diese Spielweise nicht beherrschen.
In diesem Fall kann man nur dazu raten bei Ansatz 1 zu bleiben und einfach Erfahrungen zu sammeln. Um den tighten Ansatz zu beherrschen ist zum Beispiel Harrington on Hold’em Band 1 – das wahrscheinlich meist verkaufte Pokerbuch – sehr empfehlenswert. Den ersten Band der Erfolgsreihe kannst du auf PokerBooks.de erwerben.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 10.05.2011.