Fünf Tage, in denen der Schlafrhythmus aus den Fugen gerät, das Verhältnis zu Geld abstrakt wird und in denen Pizza und Energy-Drinks zu Grundnahrungsmitteln werden. Richtig, die Rede ist von den PokerOlymp Open 5.

Unser Team um Herrn Salihi ist mittlerweile wieder im gewohnten Alltag und dem natürlichen Tagesablauf angekommen. Doch auch diesmal sind Geschichten an und neben den Tischen entstanden, die für viel Gesprächsstoff sorgten und nicht einfach vergessen werden sollen.
Begonnen hatte alles am Mittwoch, an dem das 500€ Double Chance PL Omaha Turnier nicht nur den Auftakt, sondern auch eine Neuheit und Erweiterung des Angebots darstellte.
Zwei Namen werden dabei wohl allen im Gedächtnis bleiben. Zuerst Jules Ayoub, der unglaubliche 23 seiner 45 Gegner vom Tisch nehmen konnte. Nach jedem von ihm verursachten „Seat Open“ stand der Lokalmatador auf, verabschiedete den Ausgeschiedenen und verkündete klatschend die aktuelle Zahl seiner „Opfer“.
Am Final Table geriet er einmal ins Wanken, konnte sich aber wieder fangen und musste sich erst im Heads-Up dem Gastgeber geschlagen geben. Toni Vardjavand gewann also das erste Turnier der Woche.
Es folgten das 600er und 800er Turnier mit weiteren Erfolgen für Schenefelder Stammspieler, aber alles fieberte dem Main Event entgegen. Schließlich gibt man nicht alle Tage Karten für die Spieler, die sonst eher von den Titelseiten der Poker-Magazine lächeln.
Leider schmeckte am Samstag, dem vierten Tag die Pizza schon nicht mehr ganz so gut. So viel Salami, so wenig Abwechslung.
Immerhin gab es an den Tischen genug Abwechslung zwischen Omaha und Hold’em, den Limits und den Charakteren und ihren Stacks. Die Mischung, die sich bei solch großen Veranstaltungen ergibt, ist jedes Mal aufs Neue erstaunlich. Da treffen Spieler, die bei der EPT am Final Table saßen, auf Grundschullehrer. Der junge Spieler, der im Internet auf Poker aufmerksam geworden ist, trifft auf den erfahrenen Casino-Gänger.
Diese Mischung macht den Job als Dealer genauso spannend wie die Frage, welche Hände wohl gerade im Umlauf sind und warum sie so gespielt werden.
Kommen wir aber noch mal von den Tischen zu einer Randstory, die für die Beteiligten zum Glück positiv endete. Der erste Tag des Main Event war um 5 Uhr morgens gerade zu Ende gegangen, das Team von PokerOlymp und ein Spieler wollten sich auf dem Weg ins Hotel machen, als sie im Aufzug des Einkaufszentrums stecken blieben. Am nächsten Tag berichteten die Betroffenen von der erstaunlich schnellen Erwärmung des kleinen Raums und dem herzhaften Gelächter während der Wartezeit.
Schön, dass trotz all der Anspannung und der Menge an Geld, um die es bei diesen PO Open wieder ging, jeder über eine solche Anekdote lachen konnte
Am Sonntag merkte man den meisten Spielern – auch den Dealern und Floormen – an, dass 5 Tage mit jeweils über 10 Stunden Poker, Spuren hinterlassen. Spieler wie Florian Langmann und Moritz Kranich, die nur für das Main Event angereist waren, sind der beste Beweis, dass Poker manchmal auch eine Frage der Kondition sein kann. Ihr Duell ist pokertechnisch sicherlich herausragend gewesen und wird in der Zukunft wohl der Maßstab für das Heads-Up im Main Event sein.

Anzumerken bleibt aber auch, dass diesmal sogar an einem Cashgame-Tisch Pot Limit Omaha Heads-Up angeboten wurde. Die ersten Kandidaten waren Toni und Jan Collado, der bei den Poker Olymp Open 4 im Januar dreimal den Final-Table erreichen konnte.Ob dies ein Modell der Zukunft ist bleibt abzuwarten, Spannung verspricht so ein Tisch aber auf jeden Fall.
Als das Main Event mit dem Sieg durch Florian Langmann entschieden war, Kostas das 500€-Turnier gewonnen hatte und mit Herrn Zarnegar der zweite Platz an einen Spieler ging, der nachts zuvor noch im Fahrstuhl festgesteckt hatte, fanden die PokerOlymp Open 5 ein rundes Ende.
Was bleibt also von den Poker Olymp Open 5?Aus Sicht der Dealer kann man eigentlich nur zufrieden sein. Keine groben Fehler, trotz vieler Tische, vieler Limits und vieler Spieler. Eine neu entdeckte Freude an sämtlichen Speisen, die nicht Pizza heißen und die Gewissheit, dass man mit Energy-Drinks nahezu alles schaffen kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass alle Spieler ebensoviel Spaß hatten und auch bei den nächsten PokerOlymp Open wieder gerne nach Schenefeld kommen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 23.05.2009.