Vier Tage Poker auf höchstem Niveau und in extensiver Fahrt – das brachte die vierte Austragung der PokerOlymp Open im Casino Schenefeld Ende letzter Woche. Eine Rückschau.
So groß wie nie, so beliebt wie nie. In aller Kürze lässt sich so die vergangene Woche im Casino Schenefeld zusammenfassen und damit ein Turnier der Extraklasse in jeder Beziehung. Um der enormen Nachfrage gerecht zu werden, mussten die Teilnehmerfelder kurzfristig von 99 geplanten auf 110 Spieler aufgestockt werden.
Doch nicht nur quantativ brach die Turnierserie Rekorde. Zum Main Event erschien fast die gesamte deutsche Pokerprominenz, darunter Eddy Scharf, Michael Keiner, Sebastian Ruthenberg, Florian Langmann, Katja Thater, Jan von Halle, Benjamin Kang, die Full-Tilt-Profis Christoph Wolters, Jens Vörtmann, Roland Specht und Soraya Homam sowie Jungstars wie Jan Collado, Johannes „Seri“ Vogel, Max Bracht und Philipp Roch. Und die Liste ließe sich noch lange fortführen…
Zwei Spieler drückten dieser Turnierserie ihren besonderen Stempel auf. Zum einen natürlich Johannes „Seri“ Vogel, der am 500 €-Turnier und dem Main Event teilnahm, und sich bei beiden Turnieren den Sieg sicherte. Ein beeindruckendes Comeback des jungen Hildeners, der einst durch eine erschütternde Downswing/Tilt-Story Berühmtheit erlangte. Zwar hat es während der Open nicht zum Abschluss der Lektüre von Max Frisch „Homo faber“ gereicht, aber das Preisgeld von über 50.000 € kann sich mehr als sehen lassen. In den entscheidenden Phasen kämpfte sich „Seri“ wieder nach vorne, so auch nach seinem missglückten Bluff im Main Event gegen Soraya Homams Asse, der ihn zunächst weit zurückwarf.
Jan Collado mit unglaublicher SerieJan Collado ist ein neues Gesicht in der Szene, das Anfang Januar mit dem 9.Platz bei der Caribbean Adventure und 175.000 $ Preisgeld zum ersten Mal in der breiteren Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machte. Dem jungen Hamburger gelang in Schenefeld ein besonderes Meisterstück, denn bei drei Teilnahmen (am 600 €-Turnier konnte er aufgrund des gleichzeitigen Verlaufs des Final Table des Main Events nicht teilnehmen) schaffte er drei Final Tables. Nach zum Teil unglücklichem Verlauf der beiden ersten Turniere in der Endphase schaffte er dann mit Rang 3 und 32.000 € im Main Event einen Volltreffer.Als Betrachter konnte man fast den Eindruck bekommen, Jan würde das Turnier mit einem größeren Stack als seine Kontrahenten beginnen, da er in allen Turnieren schon früh vor einem großen Stapel Chips saß.
Björn Miecke mit Agron SalihiAuch Björn Miecke und Soraya Homam können die PokerOlymp Open 4 in sehr guter Erinnerung behalten. Während Miecke sowohl durch seinen extrem aggressiven Stil als auch durch unglaubliche Körperbeherrschung (den ersten Tag des Main Events absolvierte er in perfekter Eisblock-Manier in stets derselben Körperposition) auffiel und an zwei Final Tables ein Preisgeld von gut 10.000 € erreichte, schaffte Full-Tilt-Profi und PokerOlymp-Kolumnistin Soraya Homam mit viel Geduld und Zähigkeit das gleiche Kunststück und so trotz Krankheit eine ausgezeichnete Performance.
Ein Team mit HerzEin großer, aber stiller Gewinner fehlt noch. Auch bei den PokerOlymp Open 4 zeigte sich das Casino Schenefeld als perfekter Ausrichter einer Veranstaltung dieser Größenordnung. In stets angenehmer Atmosphäre konnte das hochklassige Feld seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und sich dabei auf das souveräne Pokerteam um Agron Salihi wie auf den selbst zu spätester Stunde freundlichen und stets präsenten Gastro-Service verlassen. Selbst in den stressigsten Phasen verströmt dieses Casino herzliche Gelassenheit und ein Wohlfühl-Aroma, das seinesgleichen sucht.
Achso, eine Sache sollte nicht vergessen werden. Es gibt nämlich zu berichten, dass es über Mark Rößler nichts zu berichten gibt…
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 03.02.2009.