Der September sollte einer der aufregendsten Monate des Jahres werden. Nicht nur weil die World Series of Poker in London gastierte. Die deutsche Pokerszene wurde durch den Skandal von Asch erschüttert. Danach sollte irgendwie nichts mehr so sein wie vorher.
Vor allem aber war der September voll mit Terminen. Sowohl in den USA, in Europa und auch in Asien wurde wieder gepokert. Begonnen hat alles mit dem WPT Championship in Biloxi. Bill Edler holte sich in diesem Jahr nicht nur sein erstes WSOP-Bracelet, sondern auch seinen ersten WPT-Titel. Mit beachtlichen $747.615 wurde er beim Gulf Coast Championship belohnt.
Auch der WSOP Circuit ging in die neue Saison. Gestartet wurde im Grand Casino Tunica in Robinsonville. 117 Teilnehmer hatten sich zum $5.000 No Limit Hold’em Main Event eingefunden. Der Sieger hieß am Ende Jordan Morgan, der damit seinen ersten großen Sieg feierte.
Während die WPT in den USA weiter nach Atlantic City ins Borgata zog, kam die WSOP nach London zur ersten WSOP Europe. Drei Turniere standen am Programm. Und die WSOP Europe begann mit einer positiven Überraschung. Thomas Bihl holte sich den Sieg beim £2.500 H.O.R.S.E. Event. Rund €96.000 erhielt er für den Sieg und natürlich auch das Bracelet. Damit gingen in diesem Jahr sogar drei Bracelets nach Deutschland, was eindeutig für die Pokerszene in Deutschland spricht. Das £5.000 Pot Limit Omaha Event sicherte sich der Italiener Dario Alioto. Die größte Überraschung gab es aber mit Sicherheit beim £10.000 No Limit Hold’em Main Event. Denn das triumphierte Annette Obrestad. Sie durfte sich über £1.000.000 an Preisgeld freuen. Gleichzeitig war sie die erste Frau, die je ein Main Event gewonnen hat und mit Sicherheit bleibt sie für fast alle Zeiten die jüngste Bracelet- und Main Event Gewinnerin. Denn mit 19 Jahren darf man in Las Vegas noch gar nicht spielen.
Weiter ging es auch gleich in London. Der nächste Tourstopp der EPT stand im Grosvenor Victoria Casino auf dem Programm. 392 Spieler zahlten das Buy-In von £5.200 und sorgten für ein Gesamtpreisgeld von £2.038.400. Fast hätte es einen deutschen Sieg gegeben. Aber Marcel Baran musste sich mit Platz 3 und Florian Langmann mit Platz 2 zufrieden geben. Eine beachtliche Leistung und einmal mehr die Bestätigung, dass Florian Langmann zu Recht im November 2006 den Titel „Deutscher Meister“ gewonnen hatte.
Währenddessen ging es im Borgata in Atlantic City beim $9.700 Championship Event heiß her. 560 Teilnehmer, aber nur einer kann den Titel gewinnen. Das war in diesem Fall Roy Winston, der die Siegesprämie von $1.575.280 kassierte. Mike Matusow hatte nach dem Bellagio Cup hier wieder den Final Tisch erreichen können. Doch bei Platz 6 war dann auch schon wieder Endstation.
Gleich im Anschluss zog die WPT-Karawane weiter auf die Turks & Caicos Inseln. Für die WPT doch recht wenige, aber dennoch stolze 137 Spieler hatten ihr Glück versucht. Der Glücklichste war Rhynie Campell. Er durfte sich über $436.675 an Preisgeld freuen.
Die Asia Pacific Poker Tour dagegen reiste nach Seoul, um im Sheraton in Seoul das nächste Turnier zu veranstalten. Fast wäre es auch mit dem ersten Sieg des Südkoreaners Sid Kim gekommen. Doch am Ende stand Ziv Bahar ganz oben und freute sich über $139.872.
Auch im kleineren Rahmen gab es einige Events. So ging am 14. und 15. September das TNT Hold’em im Casino Bremen über die Bühne. Das €1.010 No Limit Hold’em konnte Florian Langmann für sich entscheiden und holte sich €26.660 für den Sieg ab.
Am gleichen Wochenende hätte in Asch das €100.000 Turnier von 888 gemeinsam mit Pokertour24 stattfinden sollen. Am Tag vor dem vermeintlichen Turnierbeginn gab es bereits Gerüchte über eine Absage, die sogar am eigentlichen Turniertag noch dementiert wurden. Aber im Akropolis, das nun Atlantis heißt, hätte man alles machen können, nur kein Pokerturnier mit 2.000 Teilnehmern veranstalten. Bis heute sind die rechtlichen Schadenersatzansprüche nicht geklärt. Mit dem Ersatzturnier, das im Januar 2008 in Wien stattfindet, wurden einige Gemüter besänftigt, aber von Wiedergutmachung kann nicht die Rede sein.
Viel erfreulicher war da schon der Beginn der Full Tilt Million Euro Challenge. In sechs Städten pilgerten unzählige Pokerfans zur Großveranstaltung, um ihre Chance auf den Millionengewinn zu wahren. Die sechs Städtesieger traten im Oktober dann zum TV-Finale an.
Dann gab es im September auch noch die Austrian Team Sport Challenge. Während im Concord Card Casino die Austrian Classics 2007 eröffnet wurden, gab es im Poker Royale einen Teamkampf der besonderen Art. Pokersport.at hatte Vereine und Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Gast. 57 Teams kämpften in diesem freundschaftlichen Wettkampf um den Sieg. Die Veranstaltung fand großen Anklang und alle hoffen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.
Mit den Austrian Classics ging es dann auch schon in den Oktober. Das Eröffnungsturnier hatte Niki Jedlicka für sich entschieden und €18.840 abgeholt. Auch das zweite Turnier konnte von einem Österreicher gewonnen werden. Roland Kreiml setzte sich gegen 225 Teilnehmer durch und freute sich über €20.740. Wie es mit der Turnierwoche im CCC weiterging und was sonst noch im Oktober passierte, könnt Ihr morgen hier lesen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 28.12.2007.