Der Oktober hatte mit den Austrian Classics begonnen und bot mit dem Baden Poker Festival, der World Poker Tour in Barcelona und der European Poker Tour in Dublin weitere Highlights. Auch die Full Tilt Million Euro Challenge wurde entschieden.
Im Wiener Concord Card Casino konzentrierten sich alle schon auf das €2.000 No Limit Hold’em Main Event. 125 Teilnehmer sorgten für einen Preispool von €250.000. Der Sieg blieb in Österreich. Thomas Praschk setzte sich durch und holte sich €78.410.
Einige der Teilnehmer fuhren von Wien gleich weiter nach Baden, wo im Casino das Baden Poker Festival auf dem Programm stand. Am 7. Oktober startete zunächst das EPT-Event. Mit 282 Teilnehmern zeigte sich einmal mehr, dass €8.000 für viele als Buy-In doch zu hoch ist. Für die Deutschen war das Event aber doch ein Erfolg. Michael Durrer belegte Platz 12, Sebastian Ruthenberg verpasste mit Platz 10 knapp den Finaltisch und Manfred Hammer konnte sich Platz 6 sichern. Auch die Schweizer gaben ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Anton Allemann konnte den 8. Platz erreichen. Der Sieg ging an den Engländer Julian Thew, der sich über €670.800 freuen durfte.
Weiter ging es in Baden mit dem Baden Open, einem €2.000 No Limit Hold’em. Da traten gleich 224 Spieler an und sorgten für ein ausverkauftes Haus. Den Sieg holte Rudolf Zintel nach Deutschland. Er durfte €110.660 mitnehmen, Runner-Up Dani Studer erhielt immer noch beachtliche €76.600. Toni Vardjavand konnte sich den 6. Platz sichern. Auch sonst waren die Deutschen stark vertreten und zeigten einmal mehr, dass Deutschland zur Pokernation gewachsen ist.
Bei der PokerEM wurde leider bewiesen, dass Seven Card Stud zum Liebhaber-Game geworden ist. Mit dem Freezeout Modus hatte man gehofft, einige mehr Spieler anlocken zu können. Aber viele junge Spieler können sich dafür nicht mehr begeistern. Im hohen Norden dagegen sind noch immer sehr viele Liebhaber zu finden. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass gleich vier Dänen am Finaltisch Platz genommen hatten. Ludwig Triebenbacher rettete die Ehre der Deutschen und holte sich Platz 8. Mit Stefan Rapp auf Platz 3 musste sich dann auch der einzige Österreicher am Final Table verabschieden. Das Heads-Up bestritten Camilla Dennig und Adam Jerney. Und die Dänin ging als erste Poker-Europameisterin im Seven Card Stud in die Geschichte ein. Ihr Sieg war beachtliche €103.740 wert.
Während das Baden Poker Festival zu Ende ging, gab es im Casino Barcelona eine Premiere. Erstmals war die WPT zu Gast. Unter der professionellen Leitung von Thomas Kremser waren 226 Spieler bei dem €7.500 No Limit Hold’em Event angetreten. Gus Hansen hatte das Event bis zum Final Table dominiert. Doch über Platz 5 kam er dann nicht hinaus. Strahlender Sieger wurde Markus Lehmann. Der gebürtige Deutsche der in Liechtenstein lebt und sich auch als Österreicher fühlt, holte sich den Sieg und baute damit gleich den Nationalstolz von allen deutschsprachigen Spielern auf. Bislang hatte es noch kein Deutscher geschafft, ein WPT-Event zu gewinnen. Die €562.000 an Preisgeld sind natürlich auch nicht zu verachten.
Aber natürlich wurde auch in Amiland zur Genüge gespielt. In vollem Gange war das United States Poker Championship im Trump Taj Mahal in Atlantic City. 164 Spieler bestritten das $9.700 No Limit Hold’em Main Event. Jeff Madsen und Gavin Smith hatten lange den Ton angegeben. Doch Madsen musste sich mit Platz 16 zufrieden geben und auch Gavin Smith kam nur bis Platz 9. Der Sieg ging an Adam Gerber, der sich über $606.095 freuen durfte.
Beim Caesars Palace Classic marschierten natürlich die Stars wieder auf. Das $10.000 No Limit Hold’em Main Event konnte David Singer für sich entschieden. Mit $1.000.000 Siegesprämie ging er nach Hause und ließ Spieler wie Thang Pham, Justin Bonomo, Michael Mizrachi oder auch Tom Franklin recht alt aussehen.
Der WSOP Circuit gastierte im Caesars Indiana. Auch dort gibt es zahlreiche Pokerfans und so traten 144 Spieler beim $5.000 Championship Event an. Der Sieg ging an Carlos Uz, der mit $223.042 belohnt wurde.
Die WPT dagegen war nach Kanada weiter gezogen. Beim North American Poker Championship im Niagara Fallsview Casino jagten 504 Spieler den heiß begehrten Titel. Der ging aber an Scott Clements, der sich neben seinen zwei WSOP-Bracelets nun auch den zweiten WPT-Titel holte.
Auch in Deutschland gab es einiges zu pokern. Die Full Tilt Million Euro Challenge ging am 7. Oktober in München zu Ende. Martin Kläser konnte schließlich das Amateur-Finale gewinnen. Im Heads-Up gegen Chris Ferguson und Gus Hansen konnte er sich durchsetzen, an Howard Lederer scheiterte er aber. Und damit blieb ihm auch die Million verwehrt. Aber €350.000 sind ja auch nicht zu verachten. Gleichzeitig wurde er auch ins Team der Full Tilt Pros Germany aufgenommen.
Skandale gab es aber auch im Oktober. Zunächst war „TheV0id“ der Sieg beim WCOOP-Main Event aberkannt worden. Denn Mark Teltscher hatte nicht nur mit seinem Account, sondern auch mit dem seiner Schwester am Turnier teilgenommen.
Und dann passierte etwas, womit eigentlich schon viele insgeheim gerechnet hatten. Der groß angekündigte EU Poker Summit, der im Dezember in Dortmund stattfinden hätte sollen, wurde abgesagt. Nix mit Weltrekord und Mega-Pokermesse. Grund dafür war die angeblich willkürlich geänderte Rechtslage. Im Frühjahr 2008 soll die Veranstaltung nachgeholt werden. Mal abwarten, ob da wirklich noch ein Event kommt.
Mit der EPT in Dublin ging der Oktober zu Ende. Wieder sollte es ein Deutscher an den Final Table schaffen und fast wäre Annette Obrestad der Sieg gelungen. Was aber genau passiert ist, könnt Ihr morgen hier lesen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.12.2007.