Nur noch ein Monat sollte es bis zur World Series of Poker dauern und der internationale Turnierkalender war voll mit Events, um sich auf das Großereignis vorzubereiten. In Paris startete man mit dem „Rendez-Vous à Paris“, der WSOP Circuit gastierte in Las Vegas.

Obwohl der Atlantik dazwischen liegt, hatten die beiden Main Events eines gemeinsam. Der Sieg ging jeweils an einen Kanadier. Im Caesars Palace in Las Vegas setzte sich Cory Carroll bei 336 Teilnehmern durch und nahm $515.176 mit. In Paris hatte man damit zu kämpfen, dass auf Grund der Absage der WPT nur sehr wenige Teilnehmer am Start waren. 139 sind es doch noch geworden. Will Ma konnte sich durchsetzen und wurde dafür mit €422.560 belohnt. Dabei hatte er Stars wie Ram Vaswani (4.), Jeff Lissandro (6.) und auch Freddy Deeb (10.) auf die Plätze verwiesen.
Damit war man auch schon mitten drinnen im Mai. In Richmond fand das Johnny Chan Poker Classic statt und im Mirage startete man in die neue Saison der World Series of Poker. Beim Main Event in Richmond waren beachtlich 500 Spieler angetreten, das Turnier selbst war fest in kanadischer Hand. Nghi Tran setzte sich am Ende durch, bester Nicht-Kanadier war Tony Ng auf Platz 4. Im Miragewaren dafür fast alle US-Stars vertreten. Offenbar waren alle schon in freudiger Erwartung der WSOP, denn bereits bei den Side-Events waren sehr viele Profis mit dabei. So konnte z.B. Michael Mizrachi ein $2,000 No Limit Hold’em gewinnen oder Jared Hamby ein $1.000 No Limit Hold’em. Beim $9.700 Championship Event fanden sich 309 Teilnehmer ein. Platz 2 ging an Cory Carroll, der damit sicherlich seinen besten Pokermonat bislang hatte. Den Sieg holte sich Jonathan Little, der mit rund 2.5 Millionen Dollars Gewinnsumme sicherlich sein bestes Jahr hatte.
In Paris gab es ebenfalls ein weiteres Event. Im Cercle Gaillon hätte die National Poker League ihren Anfang nehmen sollen. Ähnlich der WPT ist die NPL ein Medienunternehmen. Und die Restriktionen für die WPT galten auch für die NPL und die Veranstaltung wurde abgesagt. Stattdessen gab es das Paris Open, ein €4.000 No Limit Hold’em Event. 175 Spieler hatten teilgenommen. Der Sieg ging an Rachid Rami, Platz 2 sicherte sich Jérome Zerbib.
Nach Johnny Chan kam auch Scotty Nguyen zur Ehre, eine Turnierwoche zu veranstalten. Im Cherokee Casino Resort in Tulsa fanden sich zum $5.000 No Limit Hold’em Event 91 Spieler ein. Strahlender Sieger war Thang Pham, der sich im Heads-Up gegen Nam Le durchsetzte.

In Barcelona dagegen konzentrierte man sich gleich auf das Spiel Mann gegen Mann. Denn von 21. bis 29. Mai stand das Casino Barcelona ganz im Zeichen des World Heads-Up Poker Championship 2007. Schon lange war das Turnier ausgebucht. 128 Spieler traten zu den Zweikämpfen an, darunter waren auch einige Deutsche und Österreicher. In die Geldränge schafften es aber nur zwei. Michael Keiner und Peter Karall durften jeweils €5.000 mit nach Hause nehmen. Das finale Duell bestritten zwei Engländer. Jeff Kimber setzte sich am Ende gegen Dan Carter durch und wurde dafür mit €125.000 belohnt.
Natürlich wurde auch in Deutschland gepokert. Am letzten Mai-Wochenende herrschte im Casino Bad Oeynhausen karibische Stimmung bei den Caribbean Nights. Vier Vorrunden-Tage wurde gespielt, ehe die 50 Finalisten am 29. Mai antraten. Den Sieg holte sich Phillip Lütkemeyer vor Dirk Schunke. In Hamburg suchte man am selben Wochenende den Hamburger Meister. 72 Spieler, darunter natürlich die Hamburger Poker-Prominenz, waren angetreten zum €500 No Limit Hold’em. Am ersten Tag waren Rebuys möglich, die reichlich in Anspruch genommen wurden und so lagen €79.200 im Topf. Die letzten beiden, Max Bracht und Eskimo, haben schließlich einen Deal gemacht. Sieger und damit Hamburger Meister wurde Max Bracht, da er mehr Chips hatte.
Auch die Deutschen freuten sich natürlich schon auf die nahende World Series of Poker, die am 1. Juni begann. Die Amis hatten zum Teil noch eine gute Vorbereitung, denn im Mandalay Bay gab es noch ein WPT-Event zu spielen. Auch hier ging der Sieg an Kanada, nämlich an Shawn Buchanan. 228 Spieler waren angetreten und Buchanan durfte sich über $768.775 freuen. Platz 2 ging an Jared Hamby, der damit weiter seine Bankroll aufstockte. Im Nachhinein sicherlich erwähnenswert ist auch der 13. Platz von Alex Kravchenko. Denn dieser Name sollte uns im Laufe der WSOP noch sehr vertraut werden.
Der Juni stand ganz im Zeichen der WSOP, aber auch in Europa gab es einiges zu pokern, dazu aber morgen mehr.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 24.12.2007.