Vier Tage, vier Turniere und doch einiges mehr an Siegern. Aber damit ist noch lange nicht alles gesagt zum PokerOlymp.de Open 2 im Casino Schenefeld. In den vier Tagen gab es strahlende Sieger, kleinere und größere Niederlagen, gutes Pokerspiel und vor allem herausragende Gastfreundschaft und Kompetenz zu sehen und zu erleben.
Los ging es am Donnerstag, den 13. Dezember. Mit über 100 Anmeldungen wurden es dann leider doch nur 96 Spieler beim €600 No Limit Hold’em. Insgesamt belief sich das Preisgeld auf €57.600. Bereits der erste Finaltisch war ein Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Tagen noch folgen sollte. Um 2:30 Uhr standen der Finaltisch fest und das mit durchwegs bekannten Gesichtern. Spannung und Dramatik gab es genug und für Stimmung sorgten Soraya Homam, Bobby G. und Mickey Finn, die Frank Blümlein anfeuerten. Der schaffte es tatsächlich ins Heads-Up. Da fragte Reinhard Nack kurz wegen einem Deal an, dem Frank mit „Gespielt wird bis aufs Blut“ eine Absage erteilte. Kurz vor halb sechs Uhr morgens war das Duell entschieden und Reinhard Nack stand als erster Sieger des PokerOlymp.de Open 2 fest

Als nächstes stand das €800 No Limit Hold’em auf dem Programm. Mit 8.000 Starting Stack und langsamer Blindstruktur wurde das Turnier der Bezeichnung „Deep Stack“ mehr als gerecht. Fußball-Profi Thomas Brdaric saß hier nicht auf der Erstsatzbank, sondern durfte gleich von der ersten Minute an spielen, allerdings nicht allzu lange. Wie schon am Tag zuvor, waren viele bekannte deutsche SPieler angetreten. Bis zum Finaltisch war es aber noch ein langer Weg, der est um 5:45 Uhr früh gefunden war. Die letzten Zehn kamen am Samstagnachmittag zum Finale weiterzuspielen. Um 16:00Uhr waren die Finalisten wieder im Casino Schenefeld, um den Sieg wieder unter sich auszumachen. 88 Teilnehmer hatten für ein Gesamtpreisgeld von €70.400 gesorgt, die besten zehn Plätze wurden bezahlt.

Gespielt wurde an einem Tisch mit einer der drei neu angeschafften Kartenmischmaschinen. Dadurch konnte das Spiel doch wesentlich beschleunigt werden. Mit Marine Karajan, die im Frühjahr das €800 No Limit Hold’em gewinnen konnte, saß quasi auch die Titelverteidigerin am Finaltisch. Doch diesmal sollte es nicht für den Sieg reichen. Nur 15 Minuten vor Beginn des Main Events einigten sich Toni V. und Bobby G. auf einen Deal, da beide am nächsten Turnier teilnehmen wollten. Da Bobby G. mehr Chips hatte, erhielt er natürlich mehr Geld und den Sieg.

Am Samstag Abend startete mit ein wenig Verspätung das €1.500 No Limit Hold’em Deep Stack. Wieder waren leider nicht alle angemeldeten Spieler erschienen, aber mit Cristiano Blanco aus Italien und Hrn. Malevski aus Sofia gab es schon internationale Beteiligung. Star des Abends war natürlich auch Fußball-Profi Thomas Brdaric, der pokertechnisch aber bald ausgespielt hatte. Eine schnelle Entscheidung erwartete bei der langsamen Struktur keiner, im Gegenteil, einige Male durfte man auch „Dieses Turnier hat fast eine noch bessere Struktur als die EPT“ hören. Kurz vor 5 Uhr morgens wurde das Spiel mit 23 verbliebenen Spielern unterbrochen und am Sonntag um 17 Uhr wurde fortgesetzt. Die Spieler hatten genug Zeit, ihr Spiel zu spielen, und niemals war von All-in Schlacht oder Lottospiel die Rede. Gut Ding will Weile haben, schließlich lagen auch € ,114.000 im Pot. Erst um halb 10 am Abend war der Final Table gefunden.

Mit Katja Thater, Jan Jachtmann, Andreas Krause, Minh und Horst Koch prominent besetzt, aber auch die Schenefelder Lokalmatadore hatten da noch ein Wörtchen mitzureden. Als Andreas Krause, Andy Altmeyer und Dr. Ebeling um 2:45 Uhr früh nur noch zu dritt waren, wurde über einen Deal verhandelt, der aber nicht zu Stande kam. Dr. Ebeling verabschiedete sich als Dritter und Andreas Krause und Andy Altmeyer machten den Sieg unter sich aus. Am Ende hatte es Andreas Krause tatsächlich geschafft und war wieder on Top. Damit holte er sich auch knapp die Führung in der European Ranking List. Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken, damit er den ersten Platz auch bis zum Jahresende behält.

Zum Abschluss wurde noch ein €500 No Limit Hold’em gespielt. Mit 67 Spielern war die Kapazität voll ausgelastet, da ja das Finale des Main Events noch in vollem Gange war. Aber auch beim Abschlussturnier ging es um € ,33.500 und die waren mindestens genauso hart erkämpft wie das Geld am Finaltisch des Main Events. Eine Stunde nachdem der Final Table des Main Events zu Ende war, einigten sich beim „kleinen“ Turnier die letzten drei, einen Deal zu machen. Jder nahm €7.600. In einer Hand wurde der Sieger ausgespielt und der hieß schließlich Phillip Roch.
Sobald ein Tisch frei geworden war, nahmen ihn sofort die Cashgame Spieler in Beschlag. Die wären wahrscheinlich noch länger sitzen geblieben als die Turnierspieler, denn wenn der Turniertag vorbei war, kam immer ein strafender Blick aus der Cashgame Ecke. Aber man muss ja auch dem Team zumindest die Chance geben, sich zu erholen.
Nicht nur die Turniere waren hervorragend besetzt, dasselbe kann man auch vom Pokerteam, dem italienischen Restaurant und dem Servicepersonal sagen. Das angeboten Buffet war jeden Tag äußerst lecker. Auch für Begleitpersonen wurde das angebotene Gastropackage gerne in Anspruch genommen. Ein doppeltes und dreifaches Lob gebührt Dealern, Floormen und Servierpersonal. Die einen haben am Tisch hervorragende Arbeit geleistet, die anderen haben dafür gesorgt, dass sich wirklich alle wohl gefühlt haben. Das Casino Schenefeld fällt nicht unter Geheimtipp, sondern unter beispielhaftes Casino in Sachen Poker. Die leitenden Angestellten pflegen einen sehr freundschaftlichen Umgang, sowohl mit Gästen als auch Personal. Fast hat man den Eindruck, als wäre man auf einem riesigen Familientreffen. Agron Salihi, der nicht nur mitorganisierte, sondern auch für die Durchführung des PokerOlymp.de Open 2 verantwortlich war, hat bewiesen, dass selbst ein kleines Casino wie Schenefeld ganz groß sein kann.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.12.2007.