Das Main Event des PCA 2012 auf den Bahamas ist entschieden. Den Sieg plus 1.775.000 Dollar schnappte sich der Börsenmakler John Dibella. Der 43-Jährige kämpfte sich durch ein Feld von insgesamt 1.072 Spielern, er hatte seinen Seat erst vergangenen Samstag in einem 1.000er Satellite gewonnen.

Gestern begann der Finaltisch mit acht Spielern, Chipleader war Faraz “The Toilet” Jaka mit 6.470.000 Chips, Dibella startete auf Rang 5 im Count und hatte 3.465.000 Munition vor sich stehen.
Ruben Visser, der mit 4,4 Millionen eigentlich recht gut auf den vierten Rang in den Tag gegangen war, musste als erster Spieler seinen Stuhl räumen. Nach einer Erhöhung pushte er mit Pocket-Sixes seine letzten 825.000 und bekam einen Call von Kyle Julius mit Ace-Queen. Schon der Flop brachte eine Queen und Visser war auf Platz 8 mit 156.400 Dollar Gewinn raus. Eine Enttäuschung für den Holländer.
Danach war die Reihe an David Bernstein, der mit Pocket-Fours aus dem Rennen ging. Leider lief er damit in die Pocket-Aces von John Dibella und das Board brachte ihm nichts Erfreuliches mehr. Für Platz 7 gab’s dann aber noch 260.000 Dollar.
Nachdem Anthony Gregg mit 364.000 Dollar auf Rang 6 ausgeschieden war, wanderte der Chiplead zu der aparten Kanadierin Xuan Liu, die zu dem Zeitpunkt 8,74 Millionen Chips vor sich aufbaute. Sie sollte ihn aber nicht lange behalten, nachdem Faraz Jaka den Kanadier Mark Drover vom Tisch genommen hatte, war Jaka mit fast 10 Millionen neuer Chipleader. Drover bekam übrigens 468.000 Dollar für Platz Fünf.

Quelle: pokerstarsblog.com
Anschließend gestaltete sich das Spiel etwas zäh und es dauerte fast drei Stunden inklusive Dinnerbreak bis zum nächsten Bust-out. Es handelte sich dabei um die letzte Frau im Feld, Xuan Liu. Die Kanadierin pushte mit A 7 und bekam einen Call von Faraz Jaka mit A 6 . Ein für Liu absolut unglücklicher Flop brachte ein Ass und eine Sechs und weil Turn und River ihr auch kein Wunder mehr bescherten, war sie mit 600.000 Dollar draußen. Eine bittere Pille für Liu, sie machte aber gute Miene zum bösen Spiel. Immerhin war sie die erste Frau an einem PCA-Finaltisch überhaupt.
Mit nur noch drei Spielern am Tisch hatte Faraz Jaka zunächst den Chiplead, er verlor ihn aber wieder und war kurz darauf an den Rails. Sein Ende war ebenfalls unglücklich, er war mit Ace-Jack gegen King-Ten von Kyle Julius unterwegs und gleich der Flop brachte Julius einen King. Als der Turn auch noch eine Zehn für Julius für Two-Pair brachte, stand Jaka auf und sein Schicksal als Dritter mit 755.000 Dollar war besiegelt. Schade, Jaka war beim Main Event eindeutiger Favorit, über Tage hielt der 26-Jährige die Führung.
Das finale Heads-Up zwischen Kyle Julius und John Dibella startete mit einer 3 zu 2 Führung für Dibella. Die beiden vereinbarten dann aber erst mal einen Deal, der jedem schon mal 1,5 Millionen Dollar sicherte. Um die restlichen 275.000 wurde dann noch gespielt. Eigentlich waren für den Sieger 2 Millionen Dollar vorgesehen, Platz 2 sollte 1,275 Millionen bekommen.
Jedenfalls konnte Dibella seinen Chiplead noch ausbauen und hatte das Turnier nach ungefähr einer Stunde gewonnen. In der letzten Hand versuchte Kyle Julius auf einen Board mit A Q 3 8 10 und nur 9 6 auf der Hand einen Bluff und stellte all-in. Dibella hatte mit 6 5 den Flush und callte zum Sieg. Laut Julius hatte Dibella genau die Hand, die er mit seinem All-in repräsentieren wollte – kein guter Bluff-Spot.
John Dibella nannte seinen Sieg im Interview “surreal” und betonte, er sei weiterhin nur ein Freizeitspieler, der die Sache mit dem Poker in Zukunft aber etwas ernster nehmen werde. So endet das Main Event des PCA auf den Bahamas.
Hier das Endergebnis:
1 | John Dibella | USA | $1,775,000 |
2 | Kyle Julius | USA | $1,500,000 |
3 | Faraz Jaka | USA | $755,000 |
4 | Xuan Liu | Canada | $600,000 |
5 | Mark Drover | Canada | $468,000 |
6 | Tony Gregg | USA | $364,000 |
7 | David Bernstein | Canada | $260,000 |
8 | Ruben Visser | Netherlands | $156,400 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.01.2012.