Rund 3,3 Millionen Euro gewann der deutsche Highstakes- und Highroller-Pro Niklas Heinecker bei den Asia Millions und holte den nächsten Sieg bei einem der superteuren Turniere nach Deutschland.
1.000.000 Hongkong-Dollar (rund 100.000 Euro) kostete das Turnier, welches im neueröffneten PokerStars-Casino in Macau ausgetragen wurde und über 70 Spieler nahmen teil. Dank Re-Buys kam ein Preispool von über 11 Millionen Euro zustande und am Ende durfte – wie üblich – ein Deutscher jubilieren.
Start des Final-Tables
Die acht Finalisten begannen um halb zehn europäischer Zeit, den Final-Table in Macau auszuspielen. Die Blinds waren schon weit fortgeschritten und so hatten die Spieler nur zwischen 6 und 28 Big Blinds zum Spiel. Entsprechend rasant war die Action und fast jede größere Hand wurde schon preflop entschieden.
Zwei Deutsche Spieler saßen an diesem Final-Table: Igor Kurganov und Niklas Heinecker. Beide begannen mit Chips im besseren Mittelfeld, hatten jedoch unterschiedliche Erfolge.
Igor Kurganov – große All-Ins und Chiplead, doch am Ende nur Sechster
Igor KurganovIn einer der ersten größeren Hände des Final-Tables schwang sich Igor Kurganov zur Chiplead auf: Mit Q7 und effektiv 12 Big Blinds ging er aus dem Small-Blind all-in und im Big Blind callte Pratyush Budigga das All-In mit Achten. Damit lag Kurganov zwar hinten, doch er zog sich eine Dame auf dem Flop und warf damit Budigga aus dem Turnier.
Kurganov spielte aggressiv weiter und konnte seine Führung sogar noch ausbauen, doch dann lief er mit einem recht optimistischen Preflop-All-In ausgerechnet in den anderen Big Stack, Jeff Rossiter. Mit Q8o und effektiv 20 Big Blinds ging Kurganov aus dem CO all-in und Rossiter callte auf dem Button mit TT. Diesmal hielt das Paar und hernach war Kurganovs Stack auf 5 Big Blinds geschmolzen.
Diese letzten 5 Big Blinds bekam Kurganov dann erstmals an diesem Final-Table als Favorit in die Mitte. Mit ATs war er gegen den letzten verbliebenen Lokalmatador, Zheng Tang, all-in. Tang hatte nur A8o, doch auf dem River servierte der Dealer eine Acht und schickte Kurganov so mit “nur” 8,3 Millionen Hongkong-Dollar Preisgeld nach Hause. Das entspricht etwa 800.000 Euro.
Ike Haxton – Chip and Chair bis Platz 5
Ike HaxtonEinen kleinen Überlebenskampf lieferte Isaac Haxton ab. Mit nur 7 Big Blinds in den Final-Table gegangen, war er ohnehin einer der Super-Shorties im Turnier, doch es schien lange Zeit, als wäre er gegen Busts immun.
In einer der ersten Hände war er mit Q7o all-in und konnte dank eines geriverten Runner-Runner-Flushes an Zheng Tangs KJs verdoppeln. Danach stellte Fortuna ihm ein Bein als er mit TT ein All-In Niklas Heineckers callte. Dieser lag mit A5o zwar hinten, traf jedoch ein Ass auf dem River.
Danach hatte Haxton nicht mal mehr einen Big Blind übrig und sah wie der sichere nächste Bust aus. Doch zunächst verdoppelte er mit 86o > T4 an Igor Kurganov und verdoppelte dann nochmals und wieder dank eines Runner-Runner-Flushes mit 62o an Zheng Tangs ATo.
Dann jedoch war endgültig Schluss für Ike Haxton und wieder war sein Gegner Zheng Tang. Mit J3o ging er aus dem Small Blind für 10BB all-in und Tang callte mit AQo. Diesmal hielt die bessere Hand und Haxton schied auf Platz 5 mit umgerechnet einer Millionen Euro Preisgeld aus.
Niklas Heinecker: Aufholjagd ins Heads-Up
Niklas HeineckerFür Niklas Heinecker begann der Tag äußerst mau. Nach einigen Händen lag er längere Zeit am Ende des Counts und kämpfte mit weniger als 10 Big Blinds.
Doch dann verdoppelte er seine Chips in der oben erwähnten Hand an Ike Haxton und danach gab es kein Halten mehr für den deutschen Highstakes-Pro.
In einem großen All-In verdoppelte er an dem letzten lokalen Spieler, Zheng Tang, abermals seinen Stack und wieder brauchte Heinecker ein wenig Glück. Mit T7s ging er aus dem Small Blind all-in und Tang insta-callte das All-In mit A8s. Der Dealer kredenzte auf dem Flop eine Zehn und diese reichte Heinecker aus, um die Hand zu gewinnen.
Wenig später wurde Tang zur Gänze von Heinecker aus dem Turnier genommen. Diesmal hatte Heinecker ausnahmsweise mal eine legitime Hand: Mit AKs war er gegen Tangs 55 all-in, traf ein Ass im Board und riss damit die Chiplead an sich.
Das Spiel zu dritt hielt ob der hohen Blinds auch nicht lange an und wieder war Niklas Heinecker für die nächste Elimination zuständig. Mit 66 callte er Sorel Mizzis All-In aus dem Small Blind und hatte gegen Mizzis K7o einen Coinflip. Gleich im Flop gab es eine weitere Sechs für Heinecker und damit hatte er auch den Pot in der Tasche.
Ruckzuck-Heads-Up
Im Heads-Up saß Niklas Heinecker dann mit 90 Millionen Chips dem Australier Jeff Rossiter gegenüber. Dieser hatte nur 35 Millionen Chips. Bei einem Big Blind von 2 Millionen waren die Stacks also sehr dünn.
Es brauchte dann auch nur wenige Hände, bis es zum entscheidenden All-In kam. Jeff Rossiter hielt QTo, Niklas Heinecker A9s. Niklas hatte die bessere Hand und das Board änderte mit lauter Blanks nichts daran. Damit war das Turnier entschieden und mal wieder gewann ein Deutscher ein Super-Highroller-Turnier.
Niklas Heinecker nimmt für seinen Sieg umgerechnet über 3,3 Millionen Euro mit und unterstreicht abermals den erstklassigen Ruf, den die deutsche Highroller-Szene bei internationalen Turnieren genießt – auch wenn er in diesem Turnier mehrmals einen harten Tanz mit Fortuna führte.
Im Abschluss-Interview wurde Niklas gefragt, ob er die Menge des Geldes schon realisiert habe, worauf Heinecker mit einem Zwinkern meinte, dass dies nur “business as usual” sei. Aber natürlich ist das der mit Abstand größte Zahltag seiner Karriere und er dürfte dank interner Shares wohl allen deutschen Teilnehmer eine ordentliche Stange Geld beschert haben.
Niklas Heinecker präsentiert den Sieger-PokalEndergebnis Asia-Million-Highroller 2013
Platz | Spieler | Preis in HK$ | Preis in Euro |
1. | Niklas Heinecker | HK$34.600.000 | €3.370.000 |
2. | Jeff Rossiter | HK$24.500.000 | €2.390.000 |
3. | Sorel Mizzi | HK$16.100.000 | €1.570.000 |
4. | Zheng Tang | HK$12.525.000 | €1.220.000 |
5. | Isaac Haxton | HK$10.200.000 | €990.000 |
6. | Igor Kurganov | HK$8.300.000 | €810.000 |
7. | Anson Tsang | HK$7.150.000 | €700.000 |
8. | Pratyush Budigga | HK$6.000.000 | €580.000 |
Alle Teilnehmer
Diese Spieler nahmen an dem Turnier teil. Ein r gibt an, dass der Spieler ein Re-Buy getätigt hat. Ein r r steht für zwei Re-Buys des Spielers. Deutsche Spieler sind fett unterlegt.
Aaron Lim | John Juanda | Shaun Deeb (r) |
Anson Tsang (r) | Jonathan Duhamel (r) (r) | Sheng Sun |
Anthony Gregg (r) (r) | Jonathan Godfrey | Sorel Mizzi (r) |
Bertrand ‘ElkY’ Grospellier (r) | Joseph Cheong | Stanley Chin Fai Choi (r) (r) |
Brian Powell | Keith Gipson | Sunny Hyung Sun Jung |
Chunlei Zhou (r) (r) | Kejing Tang | Tang Kejing |
Dan Smith (r) (r) | Kenneth Wong | Thomas McDonald |
David Steicke | Kitson Kho | Tobias Reinkemeier (r) (r) |
Devan Tang | Kyle Cheong | Tom Hall |
Di Dang (r) (r) | Lap Kay Chan | Tom Hu |
Edmund Hoi Ting Lee | Leon Hindle | Vladimir Troyanovskiy |
Erik Seidel | Liang Yu (r) (r) | Wei Seng Phua (r) (r) |
Fabian Quoss (r) (r) | Max Altergott (r) | Winfred Yu (r) (r) |
Feng Wang (r) | Mikael Thuritz (r) | Xi Hong Zhang |
Fenglei Qian (r) (r) | Mike McDonald (r) (r) | Xinzheng Xu (r) |
Greg Merson (r) | Mike Watson (r) | Yan To Chan |
Guanfei Zhu | Nick Wong | Yat Wai Cheng |
Gus Hansen (r) (r) | Niklas Heinecker (r) | Yi Cheng |
Hai San Lin (r) | Peter Ping San Chan (r) (r) | Ying Wu (r) (r) |
Hoi Wing Cheung | Philipp Gruissem (r) (r) | Yong Seng Cheng |
Igor Kurganov (r) (r) | Ping San Chan | Yue Tang (r) |
Isaac Haxton (r) (r) | Raymond Chow | Yueqing Zhou |
JC Alvarado (r) (r) | Richard Yong (r) | Zheng Tang |
Jeff Rossiter | Rono Lo (r) | Zuo ‘ST’ Wang |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 07.06.2013.