Die NBC-Heads-Up-Challenge hat das gewünscht prominente Finale bekommen: Phil Hellmuth gegen Mike Matusow. Letzterer setzte sich durch und nahm 750.000 Dollar Siegprämie mit nach Hause.
Diese Nacht fanden die letzten Runden der Heads-Up-Challenge statt. Zunächst standen diese Viertelfinal-Paarungen auf dem Programm:
Das Viertelfinale
Dan Cates – Scott Seiver
Mike Matusow – John Hennigan
Eugene Katchalov – Phil Hellmuth
Brian Hastings – Joe Serock
In seinem Spiel gegen John Hennigan lief es zunächst überhaupt nicht rund für Matusow. Schnell hatte Hennigan eine 3:1-Führung herausgespielt und hatte Matusow am Rande einer Niederlage. Doch dann brachte Hennigan mit QJs eine 3-Bet-All-In und wurde von Matusow mit KJo gecallt. Dank gleich zweier Könige im Board konnte Matusow die Chipstände egalisieren. Wenige Minuten später kamen beide dann zum finalen All-In: John Hennigan raiste aus dem Button mit 7 2 und wurde von Matusow mit A 6 gecallt. Der Flop gab Hennigan Top-Pair: 7 5 4 . Er setzte, doch Matusow ging mit seinem Monster-Draw drüber und schnell waren beide All-In. Mit 18 Outs war Matusow klarer Favorit und auf dem River kam mit der 8 eines seiner Outs an. Damit stand er im Halbfinale.
Im zweiten Viertelfinale konnte sich Scott Seiver recht fix gegen Daniel Cates durchsetzen.
Das dritte Spiel – Joe Serock gegen Brian Hastings geriet zu einer klaren Angelegenheit. Serock erspielte sich eine Führung und hatte das Duell schnell in der Tasche, auch wenn er in seiner letzten Hand etwas Hilfe vom Dealer nötig hatte: Mit 55 war er gegen Brian Hastings 88 unterwegs und All-In. Doch das Board bastelte dem Underpair einen Flush zum Sieg.
Das Spiel Phil Hellmuth gegen Eugene Katchalov war etwas umkämpfter und dauerte länger. Die Führung wechselte mehrfach, doch aufgrund der enorm schnell anziehenden Blinds, war es nach 75 Minuten dann eine Frage des Glücks, wer weiter kommen sollte. Es war Phil Hellmuth, der mit JJ gegen Katchalovs ATs antrat und das All-In gewann.
Das Halbfinale
Damit standen diese beiden Paarungen im Halbfinale an:
Scott Seiver – Mike Matusow
Joe Serock – Phil Hellmuth
Phil Hellmuth machte kurzen Prozess mit Joe Serock. nach einer guten Stunde hatte er Serock in den Push-Fold-Bereich heruntergespielt und das erste Preflop-All-In entschied auch gleich das Match: Mit QJs ging Serock aus dem Button All-In und Hellmuth callte mit AJs. Das Ass hielt und schon stand Hellmuth im Finale.
Mike Matusow konnte sich ebenfalls schnell eine Führung erspielen, verlor dann jedoch einen enormen Flip: Mit AKo callte er Seivers 4-Bet-All-In. Seiver hatte 77 und war damit marginaler Favorit. Weder Ass noch König zeigten sich auf dem Board und hernach hatte Seiver eine 6:1-Führung. Aber Matusow doppelte schnell auf (AJ > 99) und glich im Anschluss wieder aus. Nach einigen weiteren Händen und einem Full House für Matusow hatten sich die Chipstände fast umgekehrt. Jetzt war es Scott Seiver, der einen großen Rückstand hatte. Er konnte sich zwar nochmals knapp an Matusow heranspielen, doch schließlich waren die beiden ob der hohen Blinds zu Preflop-Flips gezwungen. So 3-bettete Seiver mit JTo All-In, Matusow callte mit ATo. Das dominierende Ass gewann und damit zog Mike Matusow ins Finale ein.
Das Finale: Phil Hellmuth gegen Mike Matusow
Damit dürfte die NBC-Heads-Up-Challenge eines der telegeneren Finale erwischt haben. Mit Hellmuth und Matusow trugen es zwei Spieler aus, die auch vielen Poker-Laien ein Begriff sind und die Unterhaltung vor der Kamera versprechen.
Das Finale wurde in drei Matches ausgetragen. Zwei mussten zum Sieg gewonnen werden.
Gleich nach einer Viertelstunde sah es so aus, als wäre das erste Match des Finals schon vorbei. Matusow callte mit 66 aus dem Button einen Reraise von Hellmuth. Der Flop gab ihm ein Set: J 8 6 . Matusow callte Hellmuths C-Bet und auf dem 6 -Turn bekam er gleich noch Quads. wieder spielte Hellmuth an und wieder callte Matusow. Auf dem K -River ging Hellmuth All-In und Matusow musste mit seinen Nuts wieder nur callen. Hellmuth zeigte ein etwas merkwürdig gespieltes Paar Damen und hatte danach nur noch 100.000 Chips übrig, während Matusow 1,5 Millionen vor sich stapelte.
Doch nach zwei gewonnenen Preflop-All-Ins war Hellmuth wieder einigermaßen im Spiel. Doch wenig später verlor Hellmuth mit 55 einen Flip gegen Matusows AQs und somit ging das erste Match des Finales an Matusow.
Im zweiten Match konnte Hellmuth sich eine Führung erspielen und beendete das Duell recht abrupt als er mit AKo in Matusows Könige rannte. Beide waren vor dem Flop All-In. Ein Ass auf dem Turn bescherte Hellmuth die Hand und das Match. So stand es 1:1.
Das dritte Match sollte also entscheiden, wer die Challenge gewann und die $750.000 Preisgeld einsacken konnte.
Dieses dritte Match dauerte ebenfalls nicht lange, wurde dann aber zumindest nicht durch ein Preflop-All entschieden. Matusow raiste mit 8 4 vom Button und Hellmuth callte. Der Flop gab Matusow einen Flush-Draw: K J 2 . Er brachte eine C-Bet und Hellmuth callte. Auf dem 6 -Turn brachte Matusow eine zweite Salve und Hellmuth fing an, über die Hand nachzudenken. Schließlich annoncierte er, dass er darüber nachdenke, einen der schlechtesten Folds seines Lebens zu machen, ging dann aber doch All-In. Matusow rechnete sich kurz seine Odds oder sein Glück zusammen und callte das All-In. Hellmuth hatte mit K 10 Top-Pair und war klar in Führung. Doch die Q auf dem River brachte Mike Matusow seinen Flush und entschied das dritte Match und damit das Finale der NBC-Heads-Up-Championship.
750.000 Dollar nahm Mike “The Mouth” Matusow für seinen Sieg mit nach Hause. Der Poker-Brat durfte sich immerhin mit 300.000 Dollar für seinen zweiten Platz trösten und beide dürften sich über Todd Brunsons Tweet gefreut haben, der sie zur Final-Teilnahme beglückwünschte und sie als die “two nicest donkeys I’ve ever played with” titulierte.
Endergebnis NBC-Heads-Up-Championship
1. | Mike Matusow | $750.000 |
2. | Phil Hellmuth | $300.000 |
3. | Scott Seiver | $100.000 |
4. | Joe Serock | $100.000 |
5. | Eugene Katchalov | $50.000 |
6. | Brian Hastings | $50.000 |
7. | John Hennigan | $50.000 |
8. | Daniel Cates | $50.000 |
9. | David “Doc” Sands | $25.000 |
10. | Dan Smith | $25.000 |
11. | Tom Dwan | $25.000 |
12. | Joseph Cheong | $25.000 |
13. | Antonio Esfandiari | $25.000 |
14. | Barry Greenstein | $25.000 |
15. | Vanessa Rousso | $25.000 |
16. | Phil Ivey | $25.000 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.01.2013.