Das MicroGaming-Poker-Network heißt ab sofort MPN. Während dieses Rebranding für die Spieler zunächst keine Auswirkungen hat, ist es für die einzelnen Skins der nächste Schritt einer Modernisierung des Netzwerkes.
MicroGaming liegt mit einem Echtgeldspieleraufkommen von durchschnittlich 1.400 Spielern derzeit auf Rang 10 der größten Pokerseiten (nach Pokerscout.com).
Das Netzwerk hat in den letzten Monaten eine Menge Veränderungen vorgenommen, um überhaupt weiter attraktiv für die Spieler bleiben zu können.
Neue Lobby
Anfang des Monats verpasste das Netzwerk seinen Skins eine neue Lobby, die deutlich übersichtlicher und erwachsener als die alte daherkommt. Turniere, Cashgames und Sit-and-Gos sind fein säuberlich getrennt und die einzelnen Spielvarianten in Untermenüs aufbereitet. So sieht die Lobby z.B. bei betsson aus:
Fast-Poker “Blaze”
Wie fast alle anderen Anbieter auch hat MicroGaming alias MPN inzwischen eine Fast-Poker-Variante. Die Rush-Poker-Kopie wird hier “Blaze” genannt und soll die Spieler halten, die sonst wegen des Rush-, Zoom- oder Fast-Forward-Angebots auf andere Seiten abwandern würden.
Neue Rake-Berechnung für Skins
Die einschneidendste Änderung, die MicroGaming in den letzten Monaten wohl vorgenommen hat, ist eine, die Spieler wahrscheinlich zunächst gar nicht mitbekommen. Die Rake-Berechnung für die Spieler wurde drastisch verändert.
Spieler merken von dieser Änderung zunächst gar nichts. Sie zahlen nach genau dem gleichen Prinzip Rake wie zuvor. Doch intern wird die gezahlte Rake ganz neu verrechnet. Vor der Änderung wurden die einzelnen Skins schlicht anteilig für die von ihren Spielern generierte Rake bezahlt. Jetzt wird bei dieser Berechnung in Betracht gezogen, welche Qualität der Spieler hat. Für Spieler, die mehr verlieren als gewinnen erhalten die Skins mehr Rake-Anteile, für Grinder deutlich weniger.
Die genauen Details der Berechnungsmethode, “Opaque” genannt, hält das Netzwerk unter Verschluss, selbst die Skins können nur bedingt nachvollziehen, warum sie für welche Spieler wie viel Rake-Anteile ausgezahlt bekommen. Fakt ist aber, dass Skins, welche größtenteils Winning-Player und Grinder beherbergen, signifikant weniger erhalten, als Skins, die größtenteils Netto-Einzahler akquirieren.
Die Konsequenz dessen dürfte langfristig sein, dass die Skins zukünftig vermehrt auf die Akquise von Neukunden setzen, die Cashback-Konditionen für Grinder schlechter werden oder Winning-Player von einzelnen Skins ausgeschlossen werden. Ebenjenes ist inzwischen leider bei vielen Pokernetzwerken und dort insbesondere bei kleineren Skins zu beobachten.
Wer gehört zu MPN?
Zu dem MPN-Netzwerk gehören knapp 30 Skins. Die größten sind Betsafe, Betsson, GNUF, Unibet und Ladbrokes.
Ob die Änderungen im MPN-Netzwerk langfristig dazu beitragen können, den Traffic zu erhöhen, ist momentan fraglich. Zweifelsohne ist das Netzwerk für viele Spieler dank der Verbesserungen attraktiver geworden, doch in dem sich kannibalisierenden System der kleineren Poker-Anbieter, werden über kurz oder lang alle ums Überleben kämpfen müssen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.12.2012.