Die EPT Steps in der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz laufen nunschon über zwei Wochen. Ich war schon drei mal dort. Zeit für einekleine Zwischenbilanz.
Allgemein kann man sagen, dass die Steps wie im letzten Jahr gutangenommen werden. Der Ansturm insbesondere auf die Step 1 Tische istgroß. Zumindest war er das an zwei der drei Tage, an denen ich vor Ortwar. Gestern hingegen lief nicht viel. Ob es am Champions League Spielder Bayern lag?
Jedenfalls waren zur Öffnungszeit um 18.00 Uhr nur fünf oder sechsSpieler für Step 1 in der Spielbank. Wir nahmen am Platzund warteten noch etwa 15 Minuten, bis der erste Tisch losging. Bisherliefen kurz nach 18.00 Uhr immer gleich drei Step 1 Tische parallel los.
Step 2 Turniere hingegen startet anscheinend regelmäßig erst dann, wenn dieersten Step 1 Tische fallen – also gegen 19.00 Uhr. Step 3 Tische starten nochspäter. Wer also ausschließlich die höherwertigen Steps spielen möchte,braucht aus meiner Erfahrung nicht vor 20.00 Uhr imPokerfloor aufzutauchen. Das liegt dieses Jahr allerdings in keinerWeise am Pokerfloor selbst. Die Kapazitäten an Spielern und Tischensind ausreichend vorhanden, doch bevor zehn Interessenten für Step 3zusammenkommen, dauert es halt ein wenig. Das könnte sich in denkommenden Wochen aber auch noch ändern, wenn mehr und mehr SpielerTickets für die höheren Steps gesammelt haben.
Was auch auffällt, ist die Abneigung der meisten Spieler gegen Step 4.Da man gezwungen ist, am direkt folgenden Samstag das Main Satellitezu spielen, wenn man in einem Step 4 zu den glücklichen Gewinnernzählt, scheinen viele Spieler es vorzuziehen sich zwei Step 4 Tickets(jeweils im Wert von €330) zu erspielen und diese dann als Buy-In fürein Main Satellite (Buy-In €660) zu nutzen. Auch dieses “Problem” wirdsich wohl von selbst “lösen”, sobald nur noch ein oder zwei MainSatellites verbleiben. Aktuell sind noch drei Termine übrig.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte über die Spielqualitätverlieren. Die meisten Spieler haben offenbar verstanden, dass man indiesen Formaten eher tight agieren sollte. Ist kein Katalysator amTisch, der die Action antreibt, kann selbst ein Step 1 zu einemrechten Fold-Marathon werden. Meistens verlieren dann aberausgerechnet kurz vor der Bubble die ersten Spieler die Geduld und eswerden Fehler gemacht.
Die gröbsten davon haben natürlich damit zu tun, dass die Steps indiesem Jahr schon fast Double-or-Nothing Turniere sind und ICM rund umdie Bubble extrem zum tragen kommt. Mit ICM können aber die wenigstensSpieler etwas anfangen. Immer wenn ich sehe wie der absoluteChipleader (>50% aller Chips) auf der Bubble weiterhin Hände spieltund der zweite Chipleader sich vielleicht sogar noch mit im anlegt,weiß ich, dass man auch bei den Turbo-Strukturen von Step 1 noch einedeutliche Edge haben kann.
Die Kehrseite der Medaille ist dann, dass man selbst auch aufpassenmuss. Selbst in Situationen, in denen man eigentlich bedenkenlos 72opushen kann, weil der Gegner selbst AA folden MUSS, kann man nichtdavon ausgehen, dass der Gegner das auch weiß. Callt der Gegner danndoch, freuen sich nur die anderen am Tisch.
Insgesamt machen die Steps viel Spaß und ich werde sicherlich noch einpaar davon spielen und dann auch mindestens eines der Main Satellitesin Angriff nehmen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 16.03.2011.