Letztes Wochenende erst hat sich Ralf Magin beim Superfinale von PokerTour24 erst seinen Platz beim World Heads-Up Poker Championship in Barcelona erspielt. Fast könnte man sagen, es ging vom Pokertisch in den Flieger. Nun berichtet er von seinen Reise nach Spanien.
World Headsup Poker Championship Barcelona. Ich war dabei!
eine Zusammenfassung von Ralf Magin, Spieler von PokerTour24
Das Superfinale von PokerTour24 war um 24 Uhr am Samstag vorbei. Von 888 hatte ich das Buy In € 2.500, plus € 500 Spesen erhalten. Jetzt hieß es ganz spontan irgendwo den Flug buchen und ein Zimmer zu bekommen. Montag 15 Uhr sollte ich schon in Barcelona im Casino antreten. Ich hatte Glück, am Montag war beim 11:45 Uhr Flug noch etwas frei. 14.30 Uhr bin ich schließlich sicher in Barcelona am Flughafen angekommen.
Sofort nach der Ankunft rief ich meine Kontaktperson Johny Nates von 888 an und bat ihn, mich im Casino de Barcelona anzumelden und das Buy In zu bezahlen, was gar nicht so einfach für mich (und ihn) war, denn mein Englisch ist “bescheiden”.
Zusätzlich und um auf Nummer sicher zu gehen rief ich Dr. Michael Keiner an und bat ihn um Unterstützung, denn ich war mir nicht sicher, ob alles reibungslos ablief. Hr. Keiner war sehr verständnisvoll und kümmerte sich um alle Details. Wir machten einen Termin aus und trafen uns kurz vor 20 Uhr vor dem Casino in Barcelona.
Ich erklärte ihm meine Situation (erster Flug, kurzfristige Anreise, erstes großes Turnier, Stress, gebrochenes Englisch) und Hr. Keiner nahm mich quasi ans Händchen und meldete mich im Casino und bei der Pokeranmeldung an.
Doch nicht genug, im Anschluss stellte er mir einige der hochkarätigsten Pokerspieler aus der ganzen Welt vor, allen voran David “Devilfish” Ulliott. Nachdem Hr. Keiner alle Formalitäten für mich erledigte, ging es ab in eines der exklusivsten Strandrestaurants in Barcelona, indem wir uns auf Kosten unseres Sponsors nicht nur fürstlich amüsierten, sondern auch fürstlich speisten.
Um 23 Uhr wurde es jedoch wieder ernst, die Auslosung startete und gab mir nicht gerade einen Wunschgegner. Ich sollte am Folgetag gleich gegen Frankreichs erfahrensten und besten Spieler spielen: Pascal Perrault.
Nachdem ich Anfangs so gut wie kein Risiko einging, stetig tight spielte, um ihn kennen zu lernen, spielte ich nach ca. 1 Std. aggressiver und stellte all mein schauspielerisches Können dar. Ich versuchte typische Anfänger-Tells (verräterische Aktionen) zu zeigen, was mir auch gelang. Kam ein Ass im Flop, kam ein sofortiges Raise von mir um ihm zu zeigen “hey ich hab ‘n Ass”. Er glaubte es auch und teilte mir diesen “Fehler” sogar mit, ich sagte daraufhin “Ok ,in Zukunft spiele ich so etwas langsamer”, woraufhin er lachte.
Dass ich bei so einer Situation nie ein Ass hatte, sollte er nie erfahren ;o)
So etwa nach 1,5 Stunden Spielzeit war ich klar führend, hatte mehr als das doppelte an Chips auf meiner Seite. Ich sah zu, wie Pascal Perrault immer grimmig schauender wurde und ich lachte innerlich. Nun war es soweit. Ich glaube, es war vor dem Flop, er raiste ca. 4x blind, ich hatte “Q-K” auf der Hand, ich ohne zögern “All in”. Sofort kam sein französisches Kamerateam und filmte fleißig mit, auch der 888-Koordinator kam mit Mikrofon hergeeilt.
Nun deckten wir die Blätter auf, ich wie gesagt “Q-K” und er legte “K-J” vor sich. ich zitterte, es könnte mein Sieg sein. Leider weiß ich nicht mehr, welche karten bis zum River lagen, jedoch gewann er meines Wissens mit dem Buben und er war wieder mit dabei – was er auch freudestrahlend in die Kamera sagte “I’m back from hell”
Ab diesem Zeitpunkt ging es mit mir bergab, ich raiste an einer Stelle zuviel, er traf Flush, etwas später kam ein Bluff zuviel von mir, er traf. Nach einer Spieldauer von insgesamt 2h30 wurde es eng mit meinen Chips, ich musste verdoppeln. Nun gab es für mich mit “2-4” auf der Hand (es lag “6-4-6” im Flop) nur noch eine Wahl: “All in”. Wieder kamen die Kameras sowie Koordinator herbei. Pascal Perrault callte, ich schwitzte. Pascal Perrault legte eine 6 hin und ich wusste, dass es nun kein Zurück mehr gibt. Der Turn kam, keine 4, keine 2, es war vorbei, da nützte die 2 im River (2 Paar) auch nichts mehr. Mit 2 Paar gegen seinen 6er Drilling endete das Spiel und meine “World Headsup Poker Championship” Teilnahme in Barcelona.
Eine tolle Erfahrung, die ich dank 888 & PokerTour24 machen durfte. Vielen Dank. Auch bei Dr. Michael Keiner bedanke ich mich herzlichst, denn ich durfte nicht nur einige hilfreiche Tipps von ihm erfahren, ich durfte mit Ihm auch einige private Stunden in mehreren Cafes & Bars erleben.
Ralf Magin
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 24.05.2007.