Laut den WSOP-Verantwortlichen ist Bayern sogar ein eigener Staat. (Hab ich in meiner Abwesenheit etwas verpasst? Hab Stoiber einen erfolgreichen Putsch gestartet?) Zumindest lautete ein Teil einer Pressemitteilung heute wie folgt:
“Olympic Proportions: 57 different nations thus far have entered an event including: United Arab Emirates, Morocco, Korea, India, China, Belarus, Bavaria and Turkey.”Also zu Deutsch: “Olympische Ausmaße: 57 verschiedene Nationen haben bisher an einem Event teilgenommen, darunter: die Vereinigten Arabischen Emirate, Marokko, Korea, Indien, China, Weißrussland, Bayern und Indien.”Die unfreiwillige Komik in den Pressemitteilungen scheint nicht abzureißen und ich werde auch weiter die Augen nach besonderen Schmankerln offen halten.
Ansonsten geht das Geschehen hier auf der WSOP seinen mittlerweile gewohnt ruhigen Gang. Das heute gestartete Event #15 $5.000 No Limit Holdem hat etwa 650 Spieler angezogen und kommt mir schon fast mickrig vor, obwohl es mit seinen 3,1 Mio Preispool immer noch in derselben Liga wie die EPT Dortmund spielt.
Lennart Knost in Event #14als Fünfter gegen NegreanuMarcel Janicke Zweiter im Event 13Ein Blick auf Todd Brunson über
Doyles SchulterBraceletgewinner Ken Aldridge
Unterdessen finden neben der Hauptbühne die Events #11 (No Limit Holdem) und #12 (Championship Mixed) langsam ihr Ende. An einem Tisch im Mixed Event sitzen sich mit Doyle und Todd Brunson Vater und Sohn direkt gegenüber, was für interessante Konfrontationen sorgen könnte. Denn dass die beiden gegeneinander softplayen, kann ich mir nicht vorstellen. Auch sonst sind die vier Tische in dieser Ecke des Amazon Room wohl die Interessantesten und sorgen für den größten Zuschauerandrang.
Die beiden Events die gestern gestartet sind, gehen heute natürlich auch in die zweite Runde. Dabei handelt es sich um Event #13 ($2.500 No Limit Holdem) und #14 ($2.500 Six Handed Limit Holdem). In beiden Events startete ein Deutscher in sehr guter Chip-Position in Rennen.In Event #13 ist es Marcel Janicke aus Wuppertal der als zweiter von 175 verbleibenden Spielern den Tag beginnt. An seinem Tisch bekommt er es auch gleich mit Joe Sebok, dem Sohn von Barry Greenstein zu tun, der jedoch deutlich weniger Chips hat als Marcel.Als fünfter von 98 geht Lennart Knost aus Xanten-Vynen (entgegen erster Annahmen kein Fehler der WSOP-Verantwortlichen) in den zweiten Tag des Events #14. Er bekommt es allerdings von Beginn an mit Daniel Negreanu zu tun, der im Gegensatz zu Joe Sebok auch einen ordentlichen Chipstack zur Verfügung hat. Ich drücke beiden die Daumen, dass ich auch morgen noch über sie berichten kann.
Natürlich gab es auch am heutigen Samstag wieder eine Braceletvergabe. Ken Aldridge hat für seinen Sieg im Event #9 (Six Handed No Limit Holdem) sein wohlverdientes Bracelet bekommen. Aus mir unerklärlichen Gründen, wurde dem Sieger von Event #10 (Pot Limit Holdem / Omaha) Rami Boukai sein Bracelet heute nicht feierlich verliehen. Mal sehen, ob das noch nachgeholt wird.
Gestern habe ich mich, wie angekündigt dann noch im allabendlichen $340 Turnier hier im Rio versucht. Dort habe ich dann meine Pocket Jacks gegen AK antreten lassen und wie in Turnieren üblich, den Kürzeren gezogen. Fairer Weise muss ich dazu sagen, dass nicht alles Geld vor dem Flop in den Pot ging und ich auf dem K-High Flop evtl. sogar noch folden können. Der Gegner war allerdings so aggressiv, dass ich ihn hier zu oft ohne König habe All-in gehen sehen um zu folden. Viele Chips wären mir auch nicht verblieben.
Anschließend ging es zurück “nach Hause” in den Imperial Palace, wo ich im 1-2 NL Cash Game mit ein paar vollkommen Besoffenen mein Turnier Buy-In fast komplett wieder einspielen konnte. Am Wochenende scheint es selbst in Las Vegas nochmal wilder zu zugehen als unter der Woche und ich freue mich bereits auf heute Abend, den ich aller Voraussicht nach mit den Bekannten vom Donnerstag im nagelneuen M Resort Poker Room verbringen werde.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 07.06.2009.