Lange Zeit galt Matt Glantz als einer der letzten Verteidiger der FTP-Riege. Jetzt klagt er öffentlich die Gründer an und fordert, dass endlich von ihnen ein Statement kommt.
In seinem Blog richtet Matt Glantz Worte direkt an die Gründer von FTP, erklärt, warum er sie nicht mehr öffentlich verteidigen kann und verlangt, dass diese endlich an die Öffentlichkeit treten.
Hier der übersetzte Blog-Eintrag:
Während Eurer schweren Zeiten war ich einer Eurer wenigen Verteidiger, öffentlich und privat. Doch ich kann diese Einstellung nicht länger halten. Euer fortgesetztes Schweigen ist eine Schande. Es ist nicht nur unverantwortlich, sondern auch ungerecht den tausenden Pokerspielern gegenüber, deren Geld im Zuge Eures Debakels blockiert wurde. Freundschaft hin oder her, ich meine, es wäre unaufrichtig, die beteiligten Personen länger zu verteidigen. Nur eine vollständige Offenbarung aller Spielergelder könnte diese Meinung zum jetzigen Zeitpunkt noch ändern.
Ich verstehe es ja, dass Dinge vorgehen, die außerhalb Eures Einflussbereiches liegen. Wir machen alle Fehler. Ich kann verstehen, wenn Geld verloren wird. Ich kann mir sogar vorstellen, dass jemand in Eurem Unternehmen Euch alle betrügt und so einen Zusammenbruch verursacht. Was ich aber nicht verstehen kann, ist diese fortgesetzte Respektlosigkeit gegenüber all den Spielern, die Euer Unternehmen zu dem aufgebaut haben, was es vor just einem Jahr noch war. Das vollständige Ausbleiben von Informationen seitens der Besitzer von FTP gegenüber den Spielern ist eine Schande.
Um es klar zu machen: Ich habe persönlich kein Geld auf FTP und bin sehr froh darüber. Aber ich weiß von vielen Spielern, dass das blockierte Geld sie zu unverschuldeten Änderungen im Leben gezwungen hat. Was es noch schlimmer macht – ohne Informationen von FTP werden diese Spieler als Geiseln gehalten, ohne zu wissen ob sie jemals ihr Geld vollständig wieder sehen werden. Auf eine gewisse Art und Weise ist dieses Schweigen noch schlimmer, als wenn Ihr den Spielern einfach sagen würdet, dass sie gar nichts erwarten sollten. Wenn die Spieler eine klare Ansage bezüglich ihres Geldes bekämen, könnten sie sich zumindest darauf einstellen.
Natürlich werden Ihr von Euren Rechtsanwälten dahingehend beraten, öffentlich nichts zu sagen und das ist auch vollkommen verständlich. Aber Ihr solltet zumindest Eure Anwälte dazu bewegen, ein öffentliches Statement bezüglich der Spielergelder abzugeben. Warum Eure Anwälte das bis heute noch nicht geschafft haben, ist mir unbegreiflich. Eurer Spieler willen müsst Ihr oder müssen Eure Anwälte ein Statement abgeben. Sicherzustellen, dass die Spieler bezahlt werden ist höchstwahrscheinlich außerhalb Eurer Kontrolle, doch dieses ohrenbetäubende Schweigen ist eine Entscheidung, die jeder von Euch weiterhin fällt. Ihr habt dem Unternehmen und Euren Freunden inzwischen mehr als genug Zeit gegeben, das Richtige zu machen. Ich hoffe, dass einer von Euch dies liest und einsieht, dass es es ehrenwert ist das Schweigen zu brechen und sich öffentlich zu äußern. Schon ein kleines Statement wird den Spielern die nötigen Informationen geben, mit dieser Situation umzugehen.
An meine Freunde bei FTP: Ihr habt mich in Verlegenheit gebracht und ich schäme mich euretwegen – nicht wegen der verlorenen oder blockierten Spielergelder. Ich schäme mich wegen des fortgesetzten Schweigens gegenüber tausenden von Spielern, die hoffnungsvoll eine immer längere Zeit warten müssen.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.02.2012.