Im Jahr 1979 machte ein Mann namens Benjamin Libet ein weltberühmtes Experiment. Eine Frau schaute auf eine bewegliche Scheibe und sollte Ihr Handgelenk bewegen. Sie sollte Libet sagen, an welchem Punkt die Scheibe war, als sie den Entschluss dazu fasste. Das Ergebnis war atemberaubend. Libet hat gemessen, dass der Impuls im Gehirn schon eine Sekunde vor dem Entschluss messbar war. Ist der freie Wille demnach nur eine Illusion? Ist der vermeintliche Willensentschluss nicht mehr als ein schwacher Kommentar dessen, was eh schon feststeht?
Was würde das für das Pokerspiel bedeuten? Kann ich alle Pokerbücher wegschmeißen, da eh stets vorher feststeht, ob ich calle oder folde? Musste Phil Ivey das Deuce to Seven Turnier gewinnen und Thang Luu konnte gar nicht anders als Omaha Hi-Lo back to back zu gewinnen? Ultraspannend ist die WSOP allemal, vor allem brauchen die Deutschen mal ein Bracelet. Freier Willen hin oder her…
Schöne Grüße an Libet
JM
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 05.06.2009.