Das Jahr 2008 brachte Pokerprofi David „Chino“ Rheem nicht nur den Durchbruch, sondern spülte ihm auch eine Menge Geld in die Kasse. Erst erreichte er den Finaltisch des WSOP Main Event und kassierte als Siebter der November Nine fast 1,8 Millionen Dollar, ehe er im Dezember noch einen drauf setzte und durch seinen Sieg beim Doyle Brunson Classic weitere 1,5 Millionen Dollar einfuhr.
Doch nun knapp 3 Jahre später ist Rheem angeblich pleite. Der kanadische Profi und Gewinner des Highroller-Events der PCA dieses Jahres Will Molson erhebt in einem Beitrag auf 2+2 schwere Vorwürfe gegen Rheem und bezichtigt diesen, ihm seit einem knappen Jahr 40.000 Dollar zu schulden.
Ausgangspunkt der düsteren Geschichte ist die EPT London Ende September 2010. Als Molson seinen Kollegen Rheem kennenlernt, steht nur noch das Turbo Highroller Event an. Rheem bittet Molson, via PokerStars das Buy-In von je 20.000 Dollar für ihn und Michael Mizrachi zu bezahlen, und verspricht ihm, dass er beide Buy-Ins von Mizrachi via Full Tilt zurück erstattet bekäme. Molson hat keine Bedenken, nachdem Mizrachi die Players Championship gewonnen und die November Nine erreicht hat, und überweist das Geld.
Durch ein Versehen des PokerStars-Supports wird den beiden Spielern sogar jeweils 40.000 Dollar überwiesen, doch Molson macht sich keine größeren Gedanken darüber, erst recht nicht, als er mitbekommt, dass Rheem den dritten Platz bei diesem Turnier belegt und 150.000 Dollar Preisgeld gewinnt.
Zwar bekommt er von Michael Mizrachi die 40.000 Dollar wie vereinbart auf FTP zurück überwiesen, doch bestreitet dieser, Rheem die Zusage gegeben zu haben, auch dessen Geld an Molson zu überweisen. Natürlich wendet sich Molson daraufhin direkt an Rheem, wird aber wochenlang mit Ausreden vertröstet. Schließlich bekommt Molson die Mitteilung, dass Rheem pleite sei und das Geld nicht zurückzahlen könne. Angesichts des großen Cashs, den Rheem bei der EPT London geschafft hat, kann Molson dies verständlicherweise schwer nachvollziehen.
Nachdem Molson fast ein Jahr vergeblich auf die Rückerstattung gewartet hat, entschied er sich nun, an die Öffentlichkeit zu gehen. Bislang habe er geglaubt, dass die Chancen, das Geld zurück zu bekommen, größer wären, wenn er schweige, doch nun habe er die Hoffnung aufgegeben. Rheem schulde ihm nicht 40.000 Dollar, sondern er habe sie ihm schlichtweg gestohlen, so sein schwerer Vorwurf an seinen Berufskollegen.
Eine unschöne Geschichte, die nicht gerade ein gutes Licht auf einen Spieler wirft, der bei Live-Turnieren Preisgelder von fast 5 Millionen Dollar eingefahren hat. Doch wer weiß, was Rheem damit angestellt hat…
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 10.08.2011.