Poker ist eben doch ganz einfach: einer gewinnt, einer verliert – unabhängig von der Variante. Im Moment ist es Durrrr, der massiv gewinnt und Patrik Antonius, der seine Gewinne aus 2009 an ihn abgibt.
Am Freitag gewann Durrrr an den teuren Tischen von Full Tilt über $600k, während Patrik Antonius über $400k hinten lag. Eine der gespielten Varianten war Pot-Limit Omaha Cap. In einem Cap-Spiel können auf Full Tilt maximal 40 Big Blinds gesetzt werden. Sobald ein Spieler diesen Betrag gesetzt hat, wird er behandelt, als wäre er All-In. So eine Variante läd natürlich zu besonders varianzreichem Spiel ein und häufige All-Ins vor dem Flop mit mehreren Spielern sind keine Seltenheit. Ein Beispiel ($200/$400 C-PLO):
Gus Hansen raist UTG auf $1.400, 4 Spieler – darunter Durrrr – callen. Rumprammer im Big Blind reraist auf $8.400. Gus erhöht auf $16.000 und erreicht damit das Cap. 3 Spieler callen. Gus zeigt KK (doublesuited), der Big Blind AA (singlesuited) und Durrrr dreht J 8 7 2 um. Schon auf dem Flop kommt Q 3 10 und Durrrrs Flush liegt uneinholbar vorne.
Eine sehr ähnliche Hand auch im $200/$400 C-PLO Spiel: Wieder sind 4 Spieler vor dem Flop All-In, diesmal ist unter anderem KK und QQ (doublesuited) unterwegs. Durrrr zeigt auch hier erstaunliches Gefühl für das kommende Board und deckt 5 6 8 Q auf. Das ist zwar eine deutlich unterdurchschnittliche Hand für PLO-Maßstäbe, aber natürlich bringt ihm das Board mit J 10 7 8 3 einen Flush.
Wer mit schlechten Karten Glück hat, muss dafür mit guten Karten auch mal Pech haben. Das hatte Durrrr dann auch im $300/$600 No-Limit Hold’em in dieser Hand:
La Key U eröffnet aus früher Position mit A K auf $1.800. Durrr callt bei 100BB effektiven Stacks auf dem Button mit 3 3 . Der Flop kommt wie gemalt: A K 3 . La Key U spielt etwas mehr als den halben Pot an, Durrrr raist auf $8.400. L Key U callt nur und trifft mit dem K auf dem Turn seinen 4-Outer. Jetzt haben beide ein Full House und nach einem Checkraise sind sie auch All-In. Auf dem River kommt nur die unbedeutende Q und Durrrr verliert Pot in Höhe von über $125k.
Wie hat Patrik Antonius eigentlich sein Geld verloren? “Schlechte Karten” scheint eine gute Erklärung zu sein, zu schlecht gespielt hat er jedenfalls nicht wie die letzte Hand zeigt:
Das Spiel ist $300/$600 No-Limit Hold’em. Patrik Antonius erhöht UGT mit A J , David Oppenheim callt aus dem Big Blind mit K Q mit einem Stack von 35 Big Blinds. Der Flop kommmt J 9 4 und gibt gibt damit Antonius Top-Pair und Oppenheim einen Gutshot und zwei Overcards. Antonius setzt $3.000 an und Oppenheim callt. Turn: 2 – Antonius checkt, Oppenheim setzt als Semibluff $7.200 an und lässt sich nur $9.000 übrig. Antonius lässt nun die Falle zuschnappen und setzt ihn All-In. Oppenheim muss aufgrund der Pot-Odds seine letzten $9.000 nachzahlen und trifft auf dem River die 10 und gewinnt mit einer Straße einen Pot von über $42k.
Insgesamt ist Antonius mit seine Verlust von über $400k in den letzten zwei Tagen diesen Monat “nur” noch $72k im Plus. Wir werden ihn – und alle High Stakes-Spieler – weiter im Auge behalten.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.02.2010.