Gestern Abend lief die erste Episode der 5. Staffel der German Highrollers auf Sport1. Inzwischen ist die deutsche Cashgame-TV-Show in der 25. Episode angelangt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Gespielt wurde No-Limit 50/100 mit folgenden Spielern: Michael Keiner, Dragan Galic, Marc Gork, Matthias Kürschner, Vladimir Geshkenbein, Johannes Strassmann, Frederik Keitel und Kristine Gall. Letztere war die PokerStars-Online-Qualifikantin. Die Online-Qualifikanten erhalten für die Partie €10.000 Startkapital und dürfen am Ende alles, was sie über €10.000 gewinnen, mit nach Hause nehmen.
Kommentiert wurde die Sendung wie gewohnt routiniert von Michael Körner und Jan Heitmann. Das Format hat im Laufe der Zeit an Qualität gewonnen und vermag durchaus zu unterhalten. Die Limits sind zwar weit entfernt von den amerikanischen Vorbild-Sendungen, doch tut dies der Spielqualität größtenteils keinen Abbruch.
Einer der aktivsten Spieler war Vladimir Geshkenbein. Er ist in der Pokerszene noch eher unbekannt, hat jedoch einige Erfolge vorzuweisen: 2009 konnte er das Highroller-Event der APPT Macau gewinnen und im selben Jahr holter er sich beim Heads-Up Grandslam in London den Titel.Nachdem Geshkenbein am Anfang der German Highroller-Runde an fast jeder Hand beteiligt war, geriet er mit Michael Keiner zusammen: Geshkenbein eröffnete mit A Q , Keiner reraiste mit 10 10 worauf Geshkenbein für knapp 10k All-In ging. Keiner callte, hatte aber keine Lust auf Varianz und deswegen wurde das Board zweimal gedealt. Die Dealerin hatte kein Verständnis für das Run-it-twice und gab Geshkenbein deswegen beim ersten Run einen Flush und beim zweiten eine Dame. Michael Keiner ging leer aus und musste nachladen.
Rabenschwarz lief es für Dragan Galic. Im Grunde verlor er fast jede Hand, die ausgestrahlt wurde. Seine Bluffs wurden gecallt und traf er was, trafen seine Gegner was besseres. Ein Beispiel ist diese Hand gegen Geshkenbein: Vor dem Flop raiste Dragan mit A J , Geshkenbein callt mit A 10 . Der Flop kam A 2 10 und nach Bet und Raise schob ein schon ein wenig geknitterter Dragan Galic alles in die Mitte. Turn und River brachten keine Hilfe und so musste auch Dragan nachladen.
Dass er eigentlich Poker spielen kann, konnte Dragan allerdings trotz seines Anti-Laufs zeigen. In einer späteren Hand erhöhte er mit Q Q und fand mit der Online-Qualifikantin Christine Gall mit A J und Frederik Keitel mit 6 4 zwei Caller. Der Flop versprach einiges: 6 7 6 – Overpair für Galic, Flushdraw für Gall und ein Drilling für Keitel. Gall spielte halben Pot an, Keitel callte nur und Dragan brachte einen großen Raise. Vermutlich aus Angst vor der eigenes Courage passte Frau Gall ihren Draw, doch Keitel callte wie selbstverständlich den Raise – auch wenn ein All-In wahrscheinlich der bessere Spielzug gewesen wäre. So roch Dragan den Braten und beide checkten auf dem 2 -Turn. Mit einem Full House nach dem 2 River spielte Keitel halben Pot und Dragan annoncierte “Du hast die Sechs”. Aber zur naheliegenden Konsequenz, sein Paar zu folden, konnte sich Dragan aber nicht durchringen. Er callte, ließ sich die Sechs zeigen und sah danach noch zerknitterter aus.
Ein wunderschönes Set-Up ergab sich wenig später und wieder war Dragan involviert. Er hatte Könige und eröffnete vor dem Flop, Strassmann hinter ihm hatte Asse und reraiste. Dann fand Marc Gork, der während der Sendung vor allem durch sein Mundwerk auffiel Damen und brachte eine 4-Bet. Nachdem bis zu Dragan gefoldet wurde, ging dieser All-In. Strassmann gab sich daraufhin beste Mühe, so unsicher wie möglich zu wirken und ging erst nach langem Zögern ebenfalls All-In. Sein Hollywood-Trick funktionierte, Gork konnte seine offensichtlich geschlagenen Damen nicht folden und ließ sich Strassmanns Asse und Dragans Könige zeigen. Das Board brachte dem bis dato glücklosen Galic einen König, der so verdreifachen konnte.
Dragan GalicWenig später gab Galic jedoch den Großteil seiner Chips wieder an Geshkenbein ab. Letzterer spielte die gesamte Runde sehr aggressiv und loose, was Dragan dazu veranlasste, ihn mit 2-Pair auf einem nicht ungefährlichen Board runterzucallen. Aber wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht und entsprechend hatte Geshkenbein ein Set und konnte Dragan über 15k in einer Hand abnehmen.
Den Schlusspunkte bildete dann Dragans “All-In mit Rest”. Für 2.300 ging er mit Ass-Acht All-In und wieder war es Geshkenbein, der ihm das Leben schwer machen wollte. Dieser annoncierte sofort einen Call und drehte recht euphorisch Sieben-Zwei um. Dabei ist anzumerken, dass die Regeln es vorsahen, dass jeder Spieler, der mit Sieben-Zwei einen Pot gewinnt, zusätzlich von jedem Spieler einen Big Blind erhält. Dennoch zeigte sich Galic nach der Hand irritiert, wie jemand mit so einem Gemüse einfach mal 23 BB in die Mitte schieben könne. Natürlich war Fortuna Geshkenbein auch in dieser Hand hold und deckte gleich drei weitere Siebenen auf. Nach der Hand hatte Dragan keine Lust mehr, abermals nachzuladen.
Vierling mit Sieben-Zwei zum AbschlussInsgesamt schloss Geshkenbein diese Episode mit einem Gewinn von €41.000 ab. Verlierer des Abends waren Galic (-€20.000) und Gork (-€23.000). Die PokerStars-Qualifikantin konnte immerhin €2.400 gutmachen.
Die nächste Episode wird kommenden Sonntag um 14.30 Uhr ausgestrahlt.
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Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 18.02.2011.