William Hill bietet seinen Spielern seit Neuestem einen integrierten Trainer an, der während einer Echtgeld-Hand Hinweise gibt, Outs berechnet und Gegner-Statistiken anzeigt.
“Poker Coach” nennt William Hill seinen Trainer und erstmals bietet damit ein Poker-Anbieter nicht nur ein kostenloses und automatisch integriertes HUD an, sondern gibt den Spielern noch während der laufenden Hand Hinweise, wie diese am besten zu spielen ist.
Der Poker-Coach kann bei » William Hill ausprobiert werden.
Was kann der Poker Coach?
Der Coach funktioniert nur bei Texas Hold’em und wartet mit einer ganzen Menge teils nützlicher, teils womöglich irritierender Funktionen auf:
– Hand Information
Der Poker Coach zeigt dem Spieler zunächst einfach seine Hold’em-Hand und dessen absolute Stärke an. So sieht man automatisch, dass man zum Beispiel eine Straße oder einen Flush hat.
– Outs zählen
Die Software zählt automatisch die Outs eines Spielers, wenn er einen Draw hat und zeigt sämtliche Outs, sowie die Wahrscheinlichkeit, seinen Draw zu treffen an. Ebenfalls angezeigt werden die Pot-Odds, wenn es zuvor eine Bet oder einen Raise gab.
– Tipps zum Spiel der Hand
Der William Hill Poker-Coach gibt dem Spieler direkte Hinweise, wie er seine Hand am besten spielen kann. So kann die Software zum Beispiel darauf hinweisen, dass man eine starke Hand hat und diese schützen sollte oder, dass man mit seinem Flush-Draw je nach Pot-Odds eine Bet callen oder nicht nicht callen sollte.
– Heads-Up-Display
Ganz automatisch sammelt der Poker-Coach Informationen über die Gegner und zeigt diese in einer übersichtlichen Box beim Spiel an. Neben der Anzahl der gegen diesen Gegner gespielten Hände werden die Grund-Statistiken angezeigt: VPIP (wie viel Prozent seiner Hände spielt der Gegner vor dem Flop), PFR (wie viel Prozent seiner Hände raist der Spieler vor dem Flop) und AF (Aggressions-Faktor).
– Einschätzung des Gegners
Sobald man 10 Hände gegen einen anderen Spieler gesammelt hat, wertet der Poker-Coach die Statistiken des Gegners auch noch aus und zeigt an, dass diese etwa sehr passiv, zu loose oder sehr tight sind.
Geht William Hill mit diesem Trainer zu weit?
HUDs (Heads-Up-Display für Gegner-Statistiken) und Tracker sind auf allen Pokerseiten erlaubt und wenn William Hill nun einen rudimentären Tracker von sich aus anbietet, kann das für die Spieler zunächst nur gut sein. Der William-Hill-Poker-Coach wertet hier auch nur die Hände aus, die der Spieler selbst gegen seine Gegner gespielt hat und greift nicht auf andere Daten zurück.
Ein integriertes, einfaches HUD ist sicherlich ein gutes Feature, auch für Freizeitspieler, die keine größere Summe in entsprechende professionelle Programme investieren wollen.
Wie ein Spieler die Daten eines HUDs auswertet, ist ihm selbst überlassen und auch wenn ein HUD dem Spieler eine Menge Informationen parat stellt, übernimmt es noch nicht das Spiel für den Spieler.
Anders sieht es aber mit vielen anderen Funktionen des Poker-Coaches von William Hill aus. Bislang war es immer die Aufgabe des Spielers selbst, seine Hand richtig zu erkennen, seine Outs zu zählen und Wahrscheinlichkeiten für seinen Draw einzuschätzen. Dieses Tool nimmt den Spielern diese Arbeit ab und ermöglicht es auch absoluten Anfängern einzuschätzen, dass ihr Gutshot-Draw nur in unter 10% der Fälle ankommen wird.
Noch drastischer wiegt, dass der Poker-Coach sogar direkte Spielhinweise gibt und den Spieler animiert, diesen oder jenen Zug zu machen. Die Tipps zum Spiel sind zwar sehr vage gehalten und dürften sicherlich in vielen Fällen eher irreführend sein, aber dennoch sorgt dieses Tool dafür, dass die Spieler zumindest keine riesig groben Fehler mehr machen.
William Hill agiert im iPoker-Netzwerk und bislang bietet dort kein anderer Skin ein vergleichbares Tool an. Damit sind iPoker-Spieler, die nicht auf William Hill spielen, prinzipiell in dem Nachteil, dass einige ihrer Gegner auf dieses Tool zugreifen können. Damit ist der Poker-Coach von William Hill nicht nur eine Einladung für Freizeitspieler, sondern auch eine Kampfansage an das restliche Netzwerk.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 27.01.2014.