Neue Gerüchte zu der möglichen Übernahme von Full Tilt durch PokerStars machen die Runde, doch Fakten bleiben weiterhin rar gesät.
Vor drei Wochen zog sich der Investor Bernard Tapie von dem Full-Tilt-Kauf zurück und von Insidern wurde die Nachricht verbreitet, PokerStars würde Full Tilt kaufen und alle Spieler komplett auszahlen.
Noch am selben Tag gab es sowohl von Full Tilt als auch PokerStars ein Statement, das Verhandlungen mit dem amerikanischen Justizministerium (DOJ) bestätigte, aber ansonsten keine Angaben machte. Es war zu erwarten, dass während die Verhandlungen mit dem DOJ liefen, keine offiziellen Statements nach außen dringen würden, doch diese Woche brodelt die Gerüchteküche wieder heiß.
In Dublin sitzen bei dem Full-Tilt-Unternehmen Pocket Kings noch circa 200 Mitarbeiter, die zwar tagtäglich ins Büro kommen und Gehalt beziehen, dort jedoch seit Juni letzten Jahres keiner geregelten Tätigkeit mehr nachgehen. Die letzten Kontaktpersonen von PokerOlymp verließen schon im August das Unternehmen und die verbliebenen Mitarbeiter haben eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben, nach der sie keine internen Informationen nach außen tragen dürfen.
Trotzdem ist inzwischen bekannt geworden, dass die zentralen Mitarbeiter von Pocket-Kings den Abwerbe-Versuch von Bernard Tapie ausgeschlagen haben und auf PokerStars setzen wollen.
Die iGaming Post verbreitete Anfang der Woche, dass Ende Mai die genauen Übernahmepläne von PokerStars bekannte gegeben werden sollen (» Quelle, englisch ) Demzufolge soll auch ein Auszahlungsplan kundgetan werden und sowohl Isai Scheinberg als auch Paul Tate nach Vollzug der Übernahme aus dem Geschäft aussteigen. Diese Meldung ist im Moment (obwohl inzwischen von vielen Seiten als Fakt weiterverbreitet) nur als Gerücht zu bewerten, da es keine verlässlichen Quellen für diese positive Entwicklung noch in diesem Monat gibt.
In eine ganz andere Richtung streut CompatiblePoker ein Gerücht. Demnach will der US-Bundesstaat Kentucky eine eigene Klage gegen Full Tilt, PokerStars und AP/UB anstreben und die Domains konfiszieren, sollten die Seiten nicht jeweils 125 Millionen Dollar Strafgebühr zahlen. (» Quelle, englisch )Auch dieses Gerücht entbehrt weiteren Quellen, aber scheint dieses Szenario nach dem amerikanischen Rechtssystem denkbar und wäre eine Katastrophe für die Übernahmeverhandlungen.
Fakt ist derzeit jedoch nur, dass PokerStars mit dem DOJ über die Übernahmebedingungen für Full Tilt verhandelt und als gesichert kann auch gelten, dass PokerStars bereit ist, für die Übernahme und Auszahlung der Spieler tief in die Tasche zu greifen, wenn das Unternehmen damit die Chancen erhöht, nach einer eventuellen Regulierung wieder auf den amerikanischen Markt kommen zu dürfen.
Für alles Weitere wird man abwarten müssen, bis PokerStars, Full Tilt oder das DOJ eine offizielle Erklärung abgeben.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 15.05.2012.