Gestern lief bei DSF das große Finale der FullTiltPoker.net Million Euro Challenge 2009. Dejan Dimov besiegte zwei von drei Full Tilt-Pros und gewann so die stolze Summe von 330.000 Euro. Gekonnt schlug der Mazedonier, der seit zwei Jahren in Deutschland lebt, Howard Lederer und Chris Ferguson, am smarten Patrik Antonius aus Finnland biss er sich jedoch die Zähne aus.
Im ersten Match gegen Howard Lederer zeigte sich bereits Dejans Spielstärke. Er wirkte ruhig und besonnen und man sah, dass es kein Zufall war, dass er sich in einem Feld von mehreren tausend Spielern durchgesetzt hatte. Ihm schien wegen seiner aggressiven Spielweise vor allem das Heads-Up-Game sehr gut zu liegen und Howard Lederer hätte sich weiß Gott einen einfacheren Gegner gewünscht.
Nach einigem hin und her kam es zwischen Dejan und Lederer schließlich zur letzten und alles entscheidenden Hand. Kurioserweise hatten sie beide exakt die gleiche Anzahl an Chips. Dejan ging vor dem Flop mit 7 7 all-in und Lederer callte mit A 2 . Bis zum Turn bestand noch die Chance auf einen Split, da mit 2 3 4 9 gleich vier Karo auf dem Tisch lagen. Der River brachte allerdings die 10 und so bescherten die Siebener den verdienten Sieg für Dejan. Jetzt hatte er schon 130.000 Euro sicher und war sichtlich erfreut und gelöst.
Der nächste Gegner hieß Chris „Jesus“ Ferguson. Auch hier spielte Dejan gekonnt seinen Stiefel runter und gewann am Ende nicht nur wegen seiner guten Karten. In der letzten Hand hatte er sich bereits einen Lead erarbeitet und ging vor dem Flop mit K 9 all-in. Ferguson callte mit A 3 . Um es kurz zu machen: Dejan traf mit dem Board die Neun, Ferguson nur die Drei. Jetzt hatte Dejan schon 330.000 Euro sicher und seine Freundin, die bei einigen Händen unten im Bild eingeblendet wurde, freute sich.
Dejan Dimov gegen Patrik Antonius – Ein harter Kampf um die MillionDanach wurde es sehr ernst, denn mit Patrik Antonius fuhr Full Tilt das letzte Geschütz auf. Patrik war der Einzige, der Dejan jetzt noch stoppen konnte und – man glaubte es kaum – er wirkte sehr nervös. “I feel pressure”, sagte Patrik dann auch und spielte danach Poker am Hochreck. Er callte zum Beispiel gekonnt einen Riverbluff von Dejan mit Ace-High und bei einer anderen Gelegenheit bluffte er Dejan, der auf dem Turn mit einem Paar Könige klar die bessere Hand bekommen hatte, mit nichts weiter als Jack-Six aus dem Pot. Definitiv kein Zuckerschlecken für den Mazedonier.
Dejan kämpfte wie ein Löwe, aber er konnte den Finnen einfach nicht schlagen. Das lag nicht zuletzt daran, dass Patrik zusätzlich zu seiner Spielstärke sehr oft ein Ass auf die Hand bekam. In der letzten Hand des Abends stellte Dejan seine verbliebenen 4.000 Chips mit J 4 rein und Antonius callte mit K 3 . Das Board kam A 3 K Q Q und Antonius hatte gewonnen.
Alles in allem waren auf DSF zwei Stunden spannendes Poker zu sehen und es war eine Freude, dem listigen Qualifikanten bei seinem Spiel gegen die Pros zuzusehen. Als Lohn nimmt Dejan Dimov verdiente 330.000 Euro mit nach Hause. Ein tolles Ergebnis und ein schöner Poker-Abend.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 01.11.2009.