Online-Poker kann für einen Einsteiger anfänglich ganz schön überwältigend sein, aber die großen Pokerseiten haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, Neulingen das Leben etwas zu erleichtern.

Erst diese Woche hat Party Poker die Casual Cash Game Tische eingeführt, an denen nur Spieler teilnehmen können, die nur einen einzigen Tisch bespielen. Die Seite hofft, dass man so neue Spieler anzieht, die ohne die Sorge aufspielen können, ständig gegen gute Grinder anzutreten.
Es ist eine der schwierigsten Aufgaben für die Seiten, neue Spieler ein wenig zu schützen, ohne ihre Hardcore-Grinder zu verärgern. Das ist ein ständiger Drahtseilakt.
Hier sind fünf Features, die Online-Poker-Anbieter in den letzten Jahren eingeführt haben, die neuen Spielern helfen:
Einfache Lobbies
Schaut man sich die Online-Poker-Lobbies von vor fünf Jahren an, wundert es einen, wie man damals überhaupt irgendetwas gefunden hatte.
Heutzutage gibt es fast überall eine Quick-Seat-Option, über welche die Spieler ohne Umschweife an einen Tisch des Limits ihrer Wahl gesetzt werden.
Für Fortgeschrittene Spieler gibt es natürlich immer noch die vollständige Lobby, über die man ein bestimmtes Spiel suchen kann, aber die Quick-Seat-Option ist ein Seegen für neue Spieler, die nicht durch hunderte Tische scrollen wollen.

Tägliche Achievements
Dieses Feature versucht Erfolge ähnlich wie bei einer Xbox zum Online Poker zu bringen.
Sie haben verschiedene Namen: Party Poker Missions, PokerStars Challenges und es gibt sie schon einige Jahre, aber erst in letzter Zeit gehen die Seiten diese Achievements ernsthaft an und verknüpfen sie mit sinnvollen Belohnungen.
Die Idee ist einfach: wenn man ein Achievement oder eine Mission erfüllt, bekommt man einen kleinen Cash-Bonus. Solche Missionen sind etwa: Zehn Hände Omaha oder ein Turnier auf dem Mobile-Client spielen.
Das ist eine großartige Möglichkeit, neuen Spielern andere Varianten näher zu bringen und wer weiß – vielleicht stellen Einige ja fest, dass sie Triple Draw viel lieber spielen als das stinknormale Hold’em.

Anonyme Tische
Als Bodog vor einigen Jahren die anonymen Tische einführte, wurde dies kontrovers diskutiert. Aber es gibt einen großen Vorteil dieses Features: die Spiele sind soft.
HUDs oder Tracker funktionieren dort so gut wie gar nicht, wenn man jedes Mal, wenn man sich an einen Tisch setzt eine neue Identität bekommt und es ist für gute Spieler auch schwer, gezielt nach schwächeren Spielern zu suchen.
Neue Spieler, die keine Software-Add-Ons nutzen, können spielen, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, was ihre Gegner wohl so an Zusatzsoftware installiert haben.
Aber natürlich haben diese Tische auch ihren Preis. Puristen bemängeln unter anderem, dass man überhaupt keine sinnvollen Notizen zu Spielern machen kann, denn sie haben jedes Mal einen neuen Namen.
Erstaunlicherweise haben bislang nur Bodog und Bovada mit diesen anonymen Tischen ernsthaft experimentiert.
Online-Poker-Schulen
Fast jeder Anbieter bietet irgendeine Form von Training für angehende Spieler an. Sei es PokerStars oder PartyPoker – die grundlegenden Elemente des Spiels lernt man vom Anbieter selbst und von den Pros gibt es Hinweise, wie man sein Spiel verbessert.
Einige der Schulen sind besser als andere, aber de facto wird kein Spieler mehr ganz ohne Spielkenntnisse an die Tisch gelotst.
Gut, die Informationen sind für jeden Spieler verfügbar, man bekommt also keinen immensen Vorteil, wie man ihn vielleicht noch in den frühen Nullerjahren gehabt hätte.
Diese Trainingstools helfen definitiv, Spieler auf einen gleichen Stand zu bringen, aber natürlich ist es auch sinnvoll, darüber hinausgehende Trainingsseiten (etwa PokerStrategy) zu nutzen.

Hand-Replayer und Statistiken
Um eigene Fehler zu finden, sind Hand-Histories ein ungemein wertvolles Hilfsmittel und diese, sowie Statistiken zur laufenden Session sind bei den meisten großen Anbietern inzwischen auf hohem Niveau.
Wenn man grade erst das Pokerspielen lernt, weiß man möglicherweise noch nicht, aus welchem Grund man diese oder jene Hand grade verloren hat. Heutzutage kann man sich die Hand einfach im Replayer ansehen und sieht dann zumindest, dass man zum Beispiel mit seiner Straße gegen einen Flush verloren hat.
In den Statistiken sieht man etwa, wie häufig man Flops oder den River gesehen hat, oder wie häufig man Hände gewonnen hat.
Klar, diese Statistiken sind nicht so fortgeschritten wie bei PokerTracker oder Hold’em Manager, aber man kann zumindest eindeutige Fehler schnell erkennen – etwa, dass man zu viele Hände spielt.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 11.05.2014.