keine primitive, alkoholgeschwängerte aussage des kolumnisten, sondern kunst. nachgewiesene kunst. dadaistische kunst. dadaismus. als original fressen.ficken.fernsehen einer der wichtigsten und bekanntesten dada-sprüche. künstlerische freiheit, deshalb auch alles kleingeschrieben. auch das ist dadaismus, oder nennen wir es udoismus.
der dadaist ist ein künstler, bei dem das produkt als solches nebensächlich ist. dadaismus ist eine geistesreise, die immer neue erfahrungen macht. wie poker. produktiv dabei ist nur der groteske humor. und die ironie. soviel zur kunst an sich; für die interessierten arte-zuschauer.
zurück zur künstlerischen aussage. ja, sie ist nett, lustig, aber heute nicht mehr auf dem punkt. unzeitgemäß. vor ein paar jahren schon habe ich den spruch umgeändert, auch als headline einer meiner kunstausstellungen zur fußball-wm hier in diesem unserem schönen land mit den blühenden landschaften. in fressen.ficken.fussball. aber auch das ist gestern, ist vergangenheit.
heute ist anders, heute ist wichtig, heute ist richtig: fressen.ficken.pokern. reduktion auf das wesentliche, auf das wichtige, auf die die menschheit interessierenden themen. und auch textlich das richtige für diese besinnliche vorweihnachtszeit.
laut wikipedia schien der dadaismus schließlich in den 20 ern eines natürlichen Todes durch desinteresse zu sterben und hinterließ in der konkreten lyrik (anmerkung des autors: bitte, danke, wie übel ist das denn?) oder dem lettrimus (anmerkung des autors: bitte, danke, was ist das denn?) einflussreiche nachkommen. quatsch. Der einzige legitime nachkomme ist phil hellmuth. der macht auch auf kunst. also eher auf dadaismus. unsinn reden, lustig schauen. und so. aber trotzdem erfolg haben.
reduktion auf das wesentliche. was interessiert die menschheit denn? was interessiert uns denn wirklich? ich meine, außer poker? was gibt’s denn an großen weltthemen?
klima. ich hab nix gegen palmen in hamburg. oder wanne-eickel. und lass den wasserpegel in holland um 5 cm steigen, dann haben wir wenigstens leckere tomaten. die aus spanien.
kriege. natürliche selektion.aids. natürliche selektion.gott. gibt zu viele davon und wirklich helfen tun sie auch nicht. oh, gott, nun werd ich schon blasphemisch. wir sind papst. quatsch. der spielt ja nicht mal poker.
bildung. wird überbewertet. auch eine pisa-studie ist mir persönlich egal; solange ich weiß, dass 2 paare mehr sind als ein drilling, ist alles okay.geld. total egal. sowie relativ. ich hab gerade mein konto schließen müssen. weil es voll war.
bier. me too getränk. kennt jeder, kann jeder. und den regenwald retten wir auch nicht dadurch. es sei denn wir trinken jeder 27 kästen am tag. lieber nen liter rotwein. also, bis mittags.
kultur. oper, operette, kunstausstellungen. gut, das wär was. das ist super. wenn ich jetz ne ungevögelte circa 58-jährige emanze mit kurzen haaren und ner schwarzen brille wäre.
sex. das ist schon eines der hauptthemen, kausalität im realismus. obwohl es auch zu sehr überschätzt wird. man schwitzt, muss danach reden und im prinzip ist es immer das gleiche. und ehrlich, es gibt keinen schöneren orgasmusbeschleuniger als ein geflopptes set. allein bei dem gedanken daran werde ich schon …
pokern hat natürlich viel mit sex zu tun. im prinzip ist es ja wie der besuch einer hure. zuerst einigt man sich auf den preis. was einen dann tatsächlich erwartet, weiß man nicht so genau. und das ende, das ist sicher, ist nah. sehr schnell. und nicht mal überraschend. wer mir das mit dem poppen jetzt nicht glauben tut, soll einfach den test machen. stell drei leichtbekleidete damen auf die straße, mit dem spruch: na süßer, wie wärs denn mit uns beiden? stell daneben einen pokerdealer mit dem spruch: na süßer, wie wärs denn mit nem netten sit and go? 80 prozent spielen poker.
ostern. schwachsinn. erfindung der schokoladen-industrie.nikolaus. schwachsinn. erfindung der schokoladen-industrie.valentinstag. schwachsinn. erfindung der holländischen blumen-industrie.holland. schwachsinn.fußball. seit den wettskandalen und van gaal auch nicht mehr das, was es mal war.
also, freunde der karten. was bleibt? was ist wichtig? the one and only in our small lifes?poker. poker. und dann erst – poker.poker also bleibt das maß aller dinge. ich weiß das, das macht mich die buxe am qualmen. echt. auch das ein dadaistisch angehauchter spruch.
also, was bleibt? schweinegrippe und pokern. da schweinegrippe das kleinere übel ist, nehmen wir natürlich pokern. wir künstler haben es uns noch nie leicht gemacht. da müssen wir durch. dadaismus und ein gepflegtes sit and go müssen gepflegt werden. zwei total gleiche wörter in nur einem satz ist auch kunst. vergess die kunst. lasst uns pokern.
aber vergesst high stakes. oder omaha. strip poker mit anfassen. das ist die zukunft. beginnt nächsten mittwoch abend bei mir. 19 uhr. um pünktliches kommen wird gebeten.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 10.12.2009.