Nach 15 Stunden Spiel sicherte sich der Franzose Jean Montury den Sieg bei der PokerStars EPT Malta in einem französischen Finale. Dominik Panka wurde Dritter und die beiden Deutschen im Finale, Hossein Ensan und Stefan Schillhabel kamen auf Rang 6 und 4.
Eckdaten EPT Malta 2015
Mitspieler: 895
Buy-In: €4.850 + €450
Preispool: €4.340.750
Sieger: Jean Montury
Nur sechs Spieler kamen am letzten Tag der EPT Malta zurück, doch diese Sechs spielten einen langen Final-Table, der erst spät am Abend entschieden wurde. Für die beiden deutschen Teilnehmer, Hossein Ensan und Stefan Schillhabel lief es nicht mehr sonderlich gut:
Turbo-Bust für Hossein Ensan
Der erste Deutsche, Hossein Ensan, hielt sich leider nur genau drei Hände am Final-Table. Er startete seine letzte Hand mit etwas weniger als 10 Big Blinds und diese schob er aus dem Small Blind mit Dame-Zehn in die Mitte. Dominik Panka im Big Blind callte instantan mit König-Dame. Das Board brachte Ensan nicht genügend Hilfe und er musste auf Platz sechs seinen Hut nehmen.
153.700 Euro gab es zum Trost. Kein schlechtes Ergebnis für Ensan, der es nach der EPT Barcelona nun zum zweiten Mal innerhalb einer Saison an den Final-Table einer EPT geschafft hatte. Unsere Kollegen von PokerZeit haben ihn kurz zu einem » Interview abgefangen.
History Repeating?
Der Spanier Javier Zapatero schied einige Orbits später aus. Der finale Tag war nicht sonderlich gnädig zu dem Poker-Pro, der seit geraumer Zeit mit Sergio Aido und Adrian Mateos in London in einer Poker-WG lebt.
Am Ende saß Zapatero mit 9 Big Blinds da und es wiederholte sich die Konstellation, die schon zu Ensans Bust führte: Zapatero schob mit Dame-Zehn all-in, Dominik Panka callte mit König-Dame und wieder hielt Pankas Hand. Das bedeutete das Aus für Zapatero, 260.000 Euro nahm der Spanier mit nach Hause.
Glück, aber nicht genug Glück für Schillhabel
Der zweite Deutsche am Tisch, Stefan Schillhabel, war lange Zeit am Ende des Counts zu finden.
Dabei gelang es ihm im Laufe von 20 Händen zwar zweimal, seine Chips zu verdoppeln (einmal mit A7 > JJ und einmal mit AJ > 88 jeweils gegen Valentin Messina), aber auch nach der zweiten Verdopplung hatte er weniger als 20 Big Blinds zum Spielen.
Seine letzten Chips wanderten mit roten Vieren in die Mitte und Valentin Messina callte mit schwarzen Sechsen. Das Board brachte nur Karten größer als eine Vier und damit schied Stefan Schillhabel auf Platz 4 aus. Über eine Viertelmillion Dollar erhielt er für seine Mühen.
Panka bringt einen phänomenalen Fold
Damit war das Spiel zu dritt und Dominik Panka wurde von den beiden Franzosen Valentin Messina und Jean Montury in die Mangel genommen.
Panka hatte zwar einen Riesenlauf an diesem Final-Table, doch nach 80 Händen hielt er nur noch gut 30 Big Blinds, während die Messina und Montury jeweils über 65 Big Blinds vor sich hatten.
Dann kam es zu einer famosen Hand von Panka, welche die Zuschauer zum ehrfürchtigen Staunen brachte:
Messina eröffnete auf 2 Big Blinds vom Button. Panka fand 10 10 im Small Blind und damit brachte er einen Reraise auf 5,3 Big Blinds. Hinter ihm war Montury an der Reihe und dieser hatte tatsächlich eine noch bessere Hand: Q Q . Montury brachte eine 4-Bet auf 13 Big Blinds und nach Messinas Fold war Panka wieder an der Reihe. Er hatte noch gut 25 Big Blinds übrig und jeder erwartete, dass er hier und jetzt busten würde. Aber nein, nach einigem Nachdenken passte Panka seinen Zehnen und unterstrich damit seinen Status als absolutes Poker-Biest.
Dritter Platz für Panka
Trotz dieses beachtlichen Folds ging es für Panka in Folge aber nicht mehr aufwärts. Zum einen bringen Folds eben keine Chips und zum anderen schienen sich seine beiden französischen Gegner darauf eingeschossen zu haben, erst dann gegeneinander hart anzutreten, wenn Panka ausgeschieden war. Aufgrund der Chipstände (rund 13 Millionen – Montury – zu 10 Millionen – Messina – zu 4 Millionen – Panka) war diese Spielweise aber auch vom ICM-Standpunkt nachvollziehbar.
Am Ende war Dominik Panka mit 9 9 all-in und Jean Montury ging mit A Q mit auf die Reise. Das Board brachte dem Franzosen auf dem River eine Straße: 2 K 7 J 10 .
Damit wurde es Platz 3 für Panka und es gab rund 350.000 Euro. Danach erklärte Panka im Interview, dass er mit dem Ergebnis sehr zufrieden sei, da er gut gespielt habe und ohnehin schon eine Menge Glück benötigte, um es bis an den Final-Table zu schaffen.
Französisches Finale
Damit stand fest, dass es ein französisches Finale wird und dass es nach Pascal Perrault, Jan Boubli, Arnaud Mattern, Bertrand Grospellier, Christophe Benzimra, Lucien Cohen, Ludovic Lacay und Remi Castaignon den neunten französischen EPT-Sieger geben wird.
Es stellte sich nur noch die Frage, ob es Valentin Messina oder Jean Montury werden würde.
Bei Chips von 15 Millionen zu 12 Millionen einigten die beiden sich auf einen Deal: 615.000 Euro für Messina, 587.000 Euro für Montury und 100.000 Euro blieben auf dem Tisch für den Sieger.
Wer nun allerdings dachte, es würde ein fixes Heads-Up geben, sah sich mehr als getäuscht. Die beiden Franzosen lieferten sich eine harte Schlacht, die irgendwann an das legendäre Heads-Up zwischen Antonio Buonanno und Jack Salter beim EPT Grand Final 2014 erinnerte.
Nach knapp 30 Händen hatte sich Valentin Messina eine komfortable 3:1 Führung erspielt und es sah kurzeitig so aus, als könnte er den Sack zumachen als er mit Assen preflop 23 Big Blinds in die Mitte brachte (Raise, Reraise, 4-Bet, Call) und eigentlich deutlich gegen Jean Monturys Vieren vorne lag. Allerdings legte der Dealer J 9 4 auf den Flop – ein Set für die Vieren. Auf dem 8 Turn gingen alle Chips in die Mitte und der River änderte mit der 7 nichts mehr am Ausgang der Hand.
Damit waren die Chips wieder ausgeglichen, allerdings hatte Montury das Momentum auf seiner Seite und konnte seinerseits in der nächsten Dreiviertelstunde eine 3:1–Führung erspielen.
Wieder gingen alle Chips in die Mitte, diesmal etwas antiklimaktisch vor dem Flop mit Ass-Bube für Montury und Fünfen für Messina. Das Board brachte weder Ass noch Bube und so wanderte der Pot Richtung Messina.
Zum Schluss wurde es episch
Als nach insgesamt 200 Händen am Final-Table und 13 Stunden Spiel (ohne eine längere Pause) die Chips immer noch ausgeglichen waren und jeder Spieler noch rund 35 Big Blinds vor sich hatte, wurden die Blind-Zeiten auf 60 Minuten verkürzt.
Anschließend dauerte es nochmals 2 Stunden bis die beiden Franzosen, nicht zuletzt da sie mehr oder weniger Limit-Hold’em spielten, einen Sieger gefunden hatten.
Nach 15 Spielzeit fiel am Ende die Entscheidung zu Gunsten Jean Monturys. Valentin Messina hatte noch 15 Big Blinds und schob diese mit Fünfen in die Mitte. Montury callte mit Ass-Zehn und das Board fiel JJ646. Das reichte, um 55 zu zerstören und sicherte Jean Montury schließlich den Sieg.
Der 41-jährige ehemalige Pool-Champion nimmt über 680.000 Euro Siegprämie mit. Herzlichen Glückwunsch!
Endergebnis EPT Malta 2015
1. | Jean Montury | €687.400 (D) |
2. | Valentin Messina | €615.000 (D) |
3. | Dominik Panka | €347.300 |
4. | Stefan Schillhabel | €260.500 |
5. | Javier Zapatero | €205.300 |
6. | Hossein Ensan (DE ) | €153.700 |
7. | Antonin Duda | €108.200 |
8. | Remi Wyrzykiewicz | €76.000 |
9. | Fedor Holz | €60.290 |
10. | Bart Kuiper (NL ) | €49.700 |
11. | Julien Duveau (FR ) | €49.700 |
12. | Carlo Citrone (GB ) | €44.500 |
13. | Mateusz Moolhuizen (NL ) | €44.500 |
14. | Robin Ylitalo (SE ) | €40.100 |
15. | Sergio Aido (ES ) | €40.100 |
16. | Koray Aldemir (DE ) | €35.800 |
17. | Rudolf Wilhelm Zintel (DE ) | €35.800 |
18. | Jorma Nuutinen (FI ) | €31.500 |
19. | Glib Kovtunov (UA ) | €31.500 |
20. | Bjorn Lundgren (SE ) | €31.500 |
21. | Dennis Kaj Smit (NL ) | €27.200 |
22. | Jacek Ladny (PL ) | €27.200 |
23. | Bruno Volkmann (BR ) | €27.200 |
24. | Alexander Ivarsson (SE ) | €22.900 |
25. | Niccolo Ceccarelli (IT ) | €22.900 |
26. | Sam Chartier (CA ) | €22.900 |
27. | Jannick Wrang (DK ) | €22.900 |
28. | Nir Levy (IL ) | €19.750 |
29. | Antoine Vranken (NL ) | €19.750 |
30. | Manuel Zapf (DE ) | €19.750 |
31. | Diogo Veiga (PT ) | €19.750 |
32. | Noah Vaillancourt (CA ) | €17.100 |
33. | Javier Rodriguez (ES ) | €17.100 |
34. | Andrey Shatilov (RU ) | €17.100 |
35. | Liviu Ignat (RO ) | €17.100 |
36. | Giampaolo Puglia (IT ) | €17.100 |
37. | Mitch Johnson (GB ) | €17.100 |
38. | Jc Alvarado (MX ) | €17.100 |
39. | Marius Pospiech (DE ) | €17.100 |
40. | Ronny Voth (DE ) | €14.750 |
41. | Miltiadis Kyriakides (GR ) | €14.750 |
42. | Ori Miller (IL ) | €14.750 |
43. | Yann Dion (CA ) | €14.750 |
44. | Gregoire Boissenot (FR ) | €14.750 |
45. | Andrea Cortellazzi (IT ) | €14.750 |
46. | Moritz Dietrich (DE ) | €14.750 |
47. | Miklos Zsuffa (HU ) | €14.750 |
48. | Jean-Christophe St-Pierre (CA ) | €14.750 |
49. | Anton Kraus (BG ) | €14.750 |
50. | Bjorn Wiesler (DE ) | €14.750 |
51. | Emrah Cakmak (FR ) | €14.750 |
52. | Dorin Rauta (RO ) | €14.750 |
53. | Filippo Lazzaretto (IT ) | €14.750 |
54. | Steven Watts (UK) | €14.750 |
55. | Nicola D`Anselmo (IT ) | €14.750 |
56. | Torsti Kettula (FI ) | €12.800 |
57. | Nandor Solyom (RO ) | €12.800 |
58. | Fredrik Andersson (SE ) | €12.800 |
59. | Grzegorz Grochulski (PL ) | €12.800 |
60. | DNR | €12.800 |
61. | Pablo Fernandez (GB ) | €12.800 |
62. | Sam Trickett (GB ) | €12.800 |
63. | Rory Brown (IE ) | €12.800 |
64. | Martin Jacobson (SE ) | €12.800 |
65. | Alec Torelli (US ) | €12.800 |
66. | Thomas Petit (FR ) | €12.800 |
67. | Matteo Di Persio (IT ) | €12.800 |
68. | Martin Fournier Giguere (CA ) | €12.800 |
69. | Yury Gulyy (RU ) | €12.800 |
70. | Viktor Litovchenko (RU ) | €12.800 |
71. | Jonnie Sonelin (SE ) | €12.800 |
72. | Stefan Grunewald (DE ) | €10.850 |
73. | Brett Angell (GB ) | €10.850 |
74. | Dmitry Kataev (RU ) | €10.850 |
75. | Serdar Demiroglu (TR ) | €10.850 |
76. | Juan Antonio Riera Roig (ES ) | €10.850 |
77. | Gintaras Simaitis (LT ) | €10.850 |
78. | Christian Nolte (AT ) | €10.850 |
79. | Sylvain Loosli (FR ) | €10.850 |
80. | Istvan Birizdo (HU ) | €10.850 |
81. | Tobias Ziegler (DE ) | €10.850 |
82. | Daniel Dvoress (CA ) | €10.850 |
83. | Benny Spindler (DE ) | €10.850 |
84. | Chris Wynants (BE ) | €10.850 |
85. | Jonathan Duhamel (CA ) | €10.850 |
86. | Francois Billard (CA ) | €10.850 |
87. | Bjorn Geissert (DE ) | €10.850 |
88. | Stefano Terziani (IT ) | €10.850 |
89. | Damien Lhommeau (FR ) | €10.850 |
90. | Ludovit Fischer (SK ) | €10.850 |
91. | Diego Zeiter (CH ) | €10.850 |
92. | Matthieu Rodriguez (FR ) | €10.850 |
93. | Martins Adeniya (GB ) | €10.850 |
94. | Sorel Mizzi (CA ) | €10.850 |
95. | Atanas Malinov (BG ) | €10.850 |
96. | Erik Koops (NL ) | €9.550 |
97. | Ivan Gabrieli (IT ) | €9.550 |
98. | Anton Astapau (BY ) | €9.550 |
99. | Vladimir Troyanovskiy (RU ) | €9.550 |
100. | Ismail Kalkan (DE ) | €9.550 |
101. | Ben Dobson (GB ) | €9.550 |
102. | Simon Higgins (GB ) | €9.550 |
103. | Griffin Benger (CA ) | €9.550 |
104. | Omer Cubunkcu (TR) | €9.550 |
105. | Alain Goldberg (FR ) | €9.550 |
106. | Guy Taylor (GB ) | €9.550 |
107. | Anton Bertilsson (SE ) | €9.550 |
108. | Dario Comitini (IT ) | €9.550 |
109. | Matan Krakow (IL ) | €9.550 |
110. | Georgios Karakousis (GR ) | €9.550 |
111. | Jan Przysucha (PL ) | €9.550 |
112. | Sergio Caamano Remuinan (ES ) | €9.550 |
113. | Marius Gierse (DE ) | €9.550 |
114. | Gaetano Raffaele (IT ) | €9.550 |
115. | Vladislav Shunkov (RU ) | €9.550 |
116. | Govert Metaal (NL ) | €9.550 |
117. | Henri Kasper (EE ) | €9.550 |
118. | Raphael Blouet (FR ) | €9.550 |
119. | Olivier Busquet (US ) | €9.120 |
120. | Julien Arethuse (FR ) | €9.120 |
121. | Fatih Aydin (NL ) | €9.120 |
122. | Marc Etienne Mclaughlin (CA ) | €9.120 |
123. | Philippe Ktorza (FR ) | €9.120 |
124. | Pietro Alerci (IT ) | €9.120 |
125. | Dan Smith (US ) | €9.120 |
126. | Giuliano Bendinelli (IT ) | €9.120 |
127. | Connor Drinan (US ) | €9.120 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 29.03.2015.