Das erste große Turnier der PokerStars EPT Dublin ist entschieden. Mustapha Kanit gewann diesen Abend das €25k-Highroller und hatte dabei den Tisch stets vollkommen unter seiner Kontrolle. Nur ganz zum Schluss sah es kurz so aus, als könnte ihm Chance Kornuth den Titel aus den Händen reißen. Doch der US-Spieler wurde schlussendlich von dem italienischen Überflieger in die Schranken verwiesen.

Eckdaten EPT Dublin €25k-Highroller
Mitspieler: 58 Spieler (insgesamt 70 Entries)
Buy-In: €24.500 + €1.250
Preispool: 1.715.000
Sieger: Mustapha Kanit (€501.640)
Von den 58 angetretenen Spielern waren am dritten und finalen Tag des €25k-Highrollers in Dublin nur noch 8 Spieler übrig. Deutschsprachige Spieler waren nicht mehr dabei und der Italiener Mustapha Kanit führte bereits vergleichsweise deutlich.
Immerhin 65.000 Euro hatten die Spieler schon sicher, aber nun ging es um eine Siegprämie von über einer halben Million Euro.
Schlag auf Schlag zum Start des Tages
Der Tag begann gleich im Höchsttempo: In Hand 1verdoppelte der Brite Keith Johnson mit AJ > JJ seinen Stack gegen den Argentinier Ivan Luca. Dieser hatte danach kaum noch Chips übrig und schied in Hand 2 mit J5 < AK gegen Chance Kornuth aus.
In Hand 3 folgte der nächste Bust als der Amerikaner Nick Petrangelo mit einer übersichtlichen Menge Chips (rund 8 Big Blinds) und AJ aus dem Small Blind all-in ging. Jeff Rossiter callte im Big Blind mit Q8, traf eine Dame im Flop und schon war das Spiel zu sechst.
Danach verlangsamte sich das Tempo deutlich und der nächste Bust folgte 6 Orbits später. Hier schied der Brite Keith Johnson mit A5 < 66 aus. Der Australier Jeff Rossiter folgte etwas später auf Rang 5 als er mit KJ gegen AK von Mustapha Kanit all-in stellte und keinen Stich auf dem Board sah.
Alle Chips zu Kanit, Deal ausgeschlossen
Das Spiel zu viert war schließlich eine reine Mustapha-Kanit-Show. Der Italiener hielt über 60 Prozent aller Chips und keiner der anderen Spieler hatte mehr als 15 Big Blinds.
Es wurde trotzdem noch gespielt und erst ein paar Chips hin und her geschoben, dann schied der Schwede Anton Bertilsson mit KT < A6 gegen Chance Kornuth aus.
Zu dritt versuchten die Spieler in einer Pause einen Deal auszuhandeln, einigten sich aber schnell darauf, dass man keine Einigung finden könne und spielten weiter – Kanit mit fast allen Chips und seine Gegner, Chance Kornuth und Charlie Carrel, mit nur vagen Hoffnungen auf viele Verdopplungen in Folge, um zu dem Italiener aufschließen zu können.
All-In zu dritt und keiner scheidet aus

Für Kornuth erfüllten sich diese Hoffnungen auf Verdopplungen sogar als die Spieler zu dritt vor dem Flop alle all-in waren:
Mustapha Kanit: K♥ K♣ .
Chance Kornuth: A♦ 9♠ .
Charlie Carrel: 5♠ 5♥ .
Board: Q♣ 4♥ 3♥ 5♦ 2♣ .
In einer wilden Achterbahnfahrt führte zunächst Kanit mit seinen Königen und es sah so aus, als wäre das Turnier hier und jetzt zu Ende, doch dann traf Carrel sein Set auf dem Turn und auf dem River überholte Kornuth beide mit einer glücklichen Straße.
Danach war Kornuth zumindest halbwegs in Schlagdistanz zu Kanit und Carrel, der nur den sehr kleinen Main-Pot gewann, auf 6 Big Blinds runter. Diese 6 Big Blinds verdoppelte Carrel noch einmal, schied dann jedoch mit A4 < JJ gegen Mustapha Kanit aus.
Heads-Up: Kanit wackelt. … Genau eine Hand.
Das Heads-Up Kanit gegen Kornuth begann mit 12 Millionen zu 5,5 Millionen Chips, sollte sich eine gute Zeit hinziehen und tatsächlich kam Spannung auf.

Chance Kornuth gelang es, zwei große Pötte in Folge zu gewinnen und er traf hernach in einer weiteren großen Hand mit Ass-Sieben gegen Kanits Könige ein Ass auf dem Turn. Zu einem All-In kam es in dieser Hand zwar nicht, aber Kornuth gewann fast 20 Big Blinds in der Hand, wobei Kanit für ihn auf allen Straßen das Setzen übernahm.
Erstmals an diesem Finaltisch hatte Kanit nach dieser Hand nicht mehr die meisten Chips, aber nur sehr kurz kamen Zweifel am Sieg des Italieners auf. Direkt im Anschluss gewann Kanit drei Hände ohne Showdown und holte sich seine Führung zurück.
Im Anschluss gingen die Chips nur noch Richtung Italiener und er schliff seinen Gegner in einem guten Dutzend Händen massiv ab. Am Ende entschied ein Coinflip das Turnier: Chance Kornuth eröffnete mit A♣ T♥ , Mustapha Kanit ging mit 3♠ 3♥ all-in und Kornuth callte. Das Board brachte weder Ass noch Zehn und damit stand Kanit als Sieger fest.
Der Italiener, der Online unter dem Nick lasagnaaammm fast vier Millionen Dollar gewonnen hat und live auf Gewinne von 6 Millionen Dollar blickt, fügte seiner beeindruckenden Sammlung nun einen weiteren Titel hinzu. Nach seinem Sieg beim €50k-Highroller der EPT Monte Carlo im Mai des letzten Jahres ist dies sein zweiter Titel bei einem Turnier mit mehr als 10.000 Euro Buy-In.
Endergebnis
Spieler | Preisgeld |
---|---|
Mustapha Kanit (IT) | €501.640 |
Chance Kornuth (US) | €360.150 |
Charlie Carrel (GB) | €234.100 |
Anton Bertilsson (SE) | €176.640 |
Jeff Rossiter (AU) | €137.200 |
Keith Johnson (GB) | €106.330 |
Nick Petrangelo (US) | €84.040 |
Ivan Luca (AR) | €65.170 |
Martin Jacobson (SE) | €49.730 |
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 14.02.2016.