Keine guten Nachrichten gibt es derzeit für und über Neteller. Eine empfindliche Strafe, zahlbar an die US-Regierung, Rückzug auch in Israel und nicht zu vergessen, das Schuldeingeständnis der beiden Neteller-Mitbegründer.
Dass sich die Neteller-Mitbegründer Lawrence und Lefebvre schuldig in Sachen Verschwörung bekannt haben, erleichtert das Leben von e-wallet Neteller nicht wirklich. Denn man hat sich nun auch mit der Staatsanwaltschaft bzw. der US-Regierung auf eine Strafzahlung geeinigt.
136 Millionen zahlt Neteller als Strafe dafür, illegale Banktransfers in Zusammenhang mit Internet Gambling durchgeführt zu haben. Präsident und Geschäftsführer von Neteller, Ron Martin, wird in einer Presseaussendung so zitiert, dass es im Interesse des Unternehmens und der Aktionäre ist, diese Strafzahlung zu leisten. Damit bekennt sich das Unternehmen ebenfalls der Verschwörung schuldig, hat aber nach geleisteter Zahlung keine weiteren Konsequenzen mehr zu erwarten.
Ebenfalls bekannt gegeben hat Neteller, dass spätestens mit 30. Juli die Kunden, deren Geld noch immer auf Neteller-Konten eingefroren ist, auszahlen können. Man arbeitet mit der Staatsanwaltschaft zusammen und nun dürfte es endlich soweit sein, dass die eingefrorenen Millionenbeträge rückgezahlt werden können.
Gleichzeitig ließ Neteller verlauten, dass mit Ende des Monats kein Zahlungsverkehr mit Online-Gaming Seiten für israelische Staatsbürger stattfinden wird. Es ist dieselbe Regelung, die man für die Türkei getroffen hat. Solange der Zahlungsfluss nichts mit Online-Gaming zu tun hat, steht Neteller nach wie vor in Israel zur Verfügung. Ab August ist es aber nicht mehr möglich, Geld auf ein oder von einem Gambling Portal zu transferieren. Bis Ende des Monats haben die Israelis nun Zeit, eventuelle Guthaben noch über Neteller auszahlen zu lassen, aber dann ist Schluss mit lustig.
Neteller verliert durch den Rückzug vom Online-Gaming zusehends an Kunden. Nicht nur die US-Amerikaner waren sich der Bequemlichkeit über Neteller-Transfers bewusst. Der Großteil der Neteller-Transaktionen hat nun mal mit Online-Gaming zu tun. Fällt dieser Markt sukzessive für das Unternehmen weg, so sieht man sich ernsthaften Schwierigkeiten gegenüber.
Derzeit ist nicht bekannt, dass auch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz eine derartige Maßnahme von Seiten Netellers getroffen wird. Bislang gab es keine Probleme und für viele Online-Gambler bleibt zu hoffen, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 19.07.2007.