Faszinierend und intensiv, so kann man die Offene Berliner Meisterschaft 2008 zusammenfassen. 77 Pokerfreunde aus ganz Deutschland haben sich am 31.August im Berliner ZMF eingefunden, um den Titel zu erobern und auch noch die letzten drei Tickets für die Betfair Poker Challenge auszuspielen.
Nicht nur die Berliner Clubs – Five Diamonds, Spandauer Pokerclub, Berlin City Poker, Fair Play Pokerclub und der Bad Beat Berlin – waren vertreten. Auch vom 1. Pokervein Potsdam, dem Pokerclub Cottbus, Sachsenpoker, dem 1. Coswiger Pokerclub, Fürstenwalde aus Mannheim und drei Qualifikanten des Royal Flush Magazin waren mit dabei. Roy Decker als Vertreter des Royal Flush Magazins ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls mitzuspielen und so war die illustre Runde von 77 Teilnehmern komplett.
Die Vertreter vom 1. Coswiger Pokerclub hatten ein besonderes Geschenk mitgebracht – ein von allen Spielern signiertes Vereins-Tshirt, das ehrenvoll an den Bad Beat Berlin übergeben wurde.
Fast pünktlich eröffnete Stefan Schüttler als Präsident des Bad Beat Berlin die offene Berliner Meisterschaft 2008. Er erklärte nochmal die Regeln des Deepstack Turniers. Denn die 25 Big Bet Regelung ist in Deutschland sicherlich einzigartig, doch auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen. Außerdem wurde angekündigt, dass es für den ersten ausgeschiedenen Spieler einen „Trostpreis“ gibt. Der konnte sich auch sehen lassen, denn ein Wochenend-Hotelgutschein für 2 Personen in Bad Wildungen ist ja keine schlechte Sache.
Dann sollte es auch schon losgehen. Rund 2.5 Stunden dauerte es, bis der erste Spieler seine Chips an den Mann gebracht hatte. Dass sich der Onlinequalifikant gleich aus dem Staub machte, freute einen Spieler vom Pokerclub Cottbus. Der musste sich nach einem heftigen Bad Beat nämlich als zweiter verabschieden und durfte sich so über den zurückgelassenen Trostpreis freuen.
Damit war der Gutschein vergeben und der Kampf um die anderen Preise und den Titel war voll im Gange. 13,5 Stunden inklusive zweier Pausen sollte es dauern, bis der Final Table kurz vor 2Uhr früh gefunden war. Dirk Lehmann von Sachsenpoker und Detlef Hahn aus Spandau mussten in derselben Hand gehen, als sie mit Tx Tx und Jx Jx an Ax Qx scheiterten. Zar meinten einige, dass sie ja am Montag arbeiten müssten, aber zum Großteil zeigten sich die Spieler über die 25 BB-Regelung und die Dauer des Turniers sehr erfreut.
Der Final Table setzte sich wie folgt zusammen:
# 1 | Eduard Bel | Bad Beat Berlin | 140.000 |
# 2 | Karsten Huprich | Sachsenpoker | 20.000 |
# 3 | Matthias “madmat” manhertz | Bad Beat Berlin | 85.000 |
# 4 | Mike Biber | Bad Beat Berlin | 370.000 |
# 5 | Steve Helbig | Bad Beat Berlin | 40.000 |
# 6 | Farid Ullrich | Bad Beat Berlin | 84.000 |
# 7 | Atrin Familian | Royal Flush | 95.000 |
# 8 | Richard Weiss | Spandau | 60.000 |
# 9 | Sebastian Paul | Spandau | 20.000 |
Richard musste den Tisch kurz darauf wieder verlassen, als er mit 7x 7x am Nut Flush scheiterte. Farid pushte mit 4x 4x shortstacked all-in und bekam den Call von Jx Jx . Für Farid war es dennoch ein Erfolg, denn bei Blinds 200/400 hatte er gerade mal 175 Chips und es mit einem sagenhaften Comeback immerhin bis zum Final Table geschafft.
Karsten musste mit Platz 7 gehen, durfte sich aber über ein Betfair Ticket freuen. Denn die anderen Spieler hatten sich nicht beim Betfair Club eingetragen bzw. hatten schon ein Ticket für die Challenge.
Um 3 Uhr morgens ging Sebastian mit Platz 6 und Atrin war als einziger nicht BBB-Spieler noch am Tisch. Rund 30 Minuten später ging Steve und die verbliebenen vier Spieler kämpften bei den Blinds 2500/5000, Ante 500 geschlagene zwei Stunden, bis der nächste gehen musste.
Tatsächlich war es Atrin, der mit Kx 8x pushte und von Matthias mit Ax Qx callte. Die Blinds wurden auf 5000/10000 angehoben und das Spiel wurde doch ein wenig schneller. Eduard unterlag mit Ax 9x gegen Jx Jx von Matthias. Der trat mit einer 2:1 Führung im Heads-up gegen Mike an. Bis kurz vor 6Uhr früh ging es noch hin und her, bis Mike sich mit Ax Kx gege Ax Qx von Matthias durchsetzte und so den Titel des Offenen Berliner Meisters 2008 eroberte.
Über 17Stunden Poker, Mike Biber als strahlender Sieger und Gewinner eines Betfair Challenge Tickets, ja, man kann von einer erfolgreichen Offenen Berliner Meisterschaft reden. Der 47jährige Mike spielt seit rund drei Jahren Poker. Über einen Artikel im Sparkassenmagazin „Berliner Akzente“ wurde er auf den Bad Beat Berlin und die Meisterschaft aufmerksam.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die wieder einmal zeigt, dass es nicht immer nur ums Geld gehen muss. Dank der Unterstützung des Befair Poker Clubs, dem Royal Flush Magazin und natürlich dem engagierten Einsatz des Bad Beat Berlin konnten 77 Spieler ein Pokerfest der besonderen Art feiern. Und hoffentlich gibt es wieder eine Offene Berliner Meisterschaft oder eine ähnliche Veranstaltung.
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 01.09.2008.