Im Juni 2014 erschütterte ein Erdbeben die Online-Pokerwelt. Das kanadische Unternehmen Amaya kaufte PokerStars und Full Tilt für satte 4,9 Milliarden Dollar und wurde quasi über Nacht zum größten Player im Online-Gambling-Markt. Bis dahin kannte kaum jemand Amaya bzw. den 34-jährigen CEO David Baazov. Bei Forbes erschien jetzt ein ausführlicher Artikel namens The King Of Online Gambling, der die Person Baazov beleuchtet und spannende Details zum Mega-Deal verrät.
Wer ist David Baazov
Laut Forbes ist Baazov der Sohn eines Bauarbeiters, der in Israel geboren wurde und im Alter von 1 Jahr nach Montreal kam. Baazov wuchs in einer strikt orthodoxen jüdischen Familie mit sechs Kindern auf und war eine Art Rebell. Das Mathegenie schmiss die Schule mit 16 und als Reaktion warfen ihn die Eltern aus dem Haus.
Baazov begann mit Computer-Hardware zu handeln und landete seinen ersten Coup, als er den Zuschlag für die Ausstattung der Bibliotheken in Montreal bekam und in Folge zu einem 20-Millionen-Dollar-Unternehmen wurde. Mit 25 erkannte er, dass mit Software langfristig mehr Geld zu verdienen ist und verkaufte sein Unternehmen.
Gründung von Amaya
Im Jahr 2005 gründete Baazov Amaya und stellte zunächst Pokertische her, die ohne Dealer funktionierten. Der Name war eine Abwandlung von Avaya, eine Firma, für die eine Bekannte damals arbeitete. Er brachte das Unternehmen 2010 für 1 Dollar pro Anteilsschein an den Toronto Penny Stock Market und kaufte danach das Unternehmen Cadillac Shack, einen Spielautomatenaufsteller, für 177 Millionen Dollar.
Ende 2013 war der Preis der Aktie von Amaya schon auf 7 Dollar gestiegen und Baazov schmiedete erstmals Pläne für den Kauf der Rational Group, das Mutterunternehmen von PokerStars und Full Tilt. PokerStars hatte vorher Full Tilt gekauft und sich mit den US-Behörden im Wege einer gigantischen 731-Millionen-Dollar-Zahlung bezüglich der juristischen Probleme nach dem Black Friday 2011 geeinigt.
So kam der PokerStars-Deal zustande
Erstmals kontaktierte Baazov die Scheinbergs im Jahr 2013. Zuerst nahmen sie ihn nicht ernst und beantworten seine Anrufe nicht. Baazov war aber penetrant und reiste auf die Isle of Man, wo die Scheinbergs ihm mitteilten, sie seien an einem Deal nicht interessiert und wüssten auch nicht, wie Baazov das nötige Geld dafür aufbringen wollte.
Im Sommer 2013 jedoch teilten die Scheinbergs Baazov mit, dass sie zu Verhandlungen bereit seien, sollte Baazov eine Verpflichtungserklärung eines Finanzinstituts über 3 Milliarden Dollar herbeischaffen. Baazov war hocherfreut und bat die Scheinbergs, die Geschäftszahlen ihres Unternehmens offenzulegen. Die Scheinbergs lehnten ab.
Baazov sah hierin eine große Chance, da er aus dem Verhalten der Scheinbergs herauslas, dass diese exklusiv mit ihm verhandeln wollten. Letztlich besorgte er sich die Verpflichtungserklärung von Blackstones GSO Division, mit denen er schon beim oben erwähnten Deal mit Cadillac Shack zusammengearbeitet hatte.
Ende 2013 legten die Scheinbergs ihre Zahlen gegenüber Baazov offen. Das Unternehmen machte jährlich 417 Millionen Dollar Gewinn und das beeindruckte letztlich auch die Geldgeber von Baazov. Der Rest ist Geschichte, PokerStars gehört jetzt zu Amaya und die Zukunft wird zeigen, wie es mit dem riesigen Unternehmen weitergeht.
>> Hier geht es zum vollständigen Artikel bei Forbes über Amaya CEO David Baazov
Dieser Artikel erschien auf PokerOlymp am 02.12.2014.